Formel-1-Kommission: Wegweisende Entscheidungen
Formel-1-CEO Stefano Domenicali
Die Mitglieder der Formel-1-Kommission stellen heute die Weichen für die Zukunft der Königsklasse. Im Gremium, in dem Vertreter des Autosport-Weltverbands FIA (vertreten durch den Präsidenten Jean Todt), von den Rechteinhabern der Formula One Management (kurz FOM, vertreten durch Serien-CEO Stefano Domenicali), aller zehn Teams und der vier im GP-Sport vertretenen Motorhersteller sitzen, stimmt elektronisch über einige wichtige Angelegenheiten ab.
Einerseits wird über das Einfrieren der Motoren entschieden. Diskutiert wird über die Umsetzung, speziell über die Leistungsangleichung, sowie über den Zeitpunkt der Einführung der neuen Motoren-Generation, die 2025 oder 2026 erfolgen könnte. «Es ist wichtig, dass wir das ohnehin beschlossene Einfrieren der Motoren um ein Jahr vorziehen, also auf Anfang 2022», erklärte Formel-1-CEO Stefano Domenicali unlängst in einer Telefon-Pressekonferenz.
Dies würde allen Teams helfen, Geld zu sparen, ist sich der Italiener sicher. Sicher ist: Wird die Motorenentwicklung ab 2022 eingefroren, haben die Red Bull-Teams eine Lösung für die Zeit nach dem Honda-Rückzug Ende 2021 gefunden. Denn Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko erklärte dazu: «Wir wären in der Lage, die Motoren zu warten, aufzubauen und einzusetzen. Aber eine Entwicklung können wir uns weder technisch noch finanziell leisten.»
Ferner sollen die Kommissionsmitglieder darüber entscheiden, ob an den diesjährigen Rennwochenenden in Kanada, Italien und Brasilien ein neues Format mit einem Sprintrennen am Samstag ausprobiert werden soll. Demnach würde am Freitag statt des zweiten Trainings ein Qualifying für das Sprintrennen stattfinden, das dann am Samstag stattfinden und über rund 100 km führen soll.
Den Grand Prix nehmen die Fahrer dann in der Reihenfolge des Sprint-Zieleinlaufs in Angriff. Damit der Versuch unternommen wird, braucht es 28 der 30 verfügbaren Stimmen, wobei FIA und FOM jeweils zehn Stimmen haben und die zehn Teams jeweils eine.
Letztlich wird auch über den diesjährigen WM-Kalender gesprochen, denn für den 2. Mai hatten die WM-Verantwortlichen ein Rennen in Portugal vorgesehen, das angesichts der kritischen Corona-Situation im Land aber immer lauter in Frage gestellt wird.
In der vergangenen Woche erklärte Domenicali in seiner Telefon-Pressekonferenz dazu: «Nach heutigem Stand der Dinge werden wir den geplanten WM-Lauf in Imola austragen können. Das abgesagte Rennen von Vietnam wollten wir eigentlich durch ein Rennen in Portugal ersetzen, am 2. Mai. Aber die Situation in Portugal hat sich in den letzten Wochen zugespitzt, und das ist der Grund, wieso wir den Grand Prix dort nie bestätigt haben.»
Deshalb steht auch ein zweites Bahrain-Rennen auf dem kurzen Sakhir-Rundkurs zur Debatte: «Eine Alternative kann so aussehen, dass wir nach dem WM-Auftakt in Bahrain auf der Insel bleiben und dort eine Woche später einen zweiten Grand Prix austragen, so wie wir das 2020 auch getan haben.»
Provisorischer Formel-1-Kalender 2021
Präsentationen
15. Februar: McLaren (Woking)
19. Februar: AlphaTauri (Internet)
22. Februar: Alfa Romeo in Warschau
02. März: Mercedes (Internet)
05. März: Williams (Internet)
Wintertests
12.–14. März in Sakhir, Bahrain
Saison
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Austragungsort offen
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi