Toto Wolff: Analyse zu Vettel, Schumacher, Verstappen
Toto Wolff und Sebastian Vettel 2019
Einer der Gründe, wieso Mercedes-Benz seit der GP-Saison 2014 ungeschlagen ist in der Turbohybrid-Ära der Formel 1: Teamchef Toto Wolff hat den Mitarbeitern seines Rennstalls verinnerlicht – auf Lorbeeren sitzen gibt’s nicht, die Gegner unterschätzen, das ist der erste Schritt zurück. Auch 2021 ist dem 49jährigen Wiener klar: Die Konkurrenz schläft nicht.
Besonders interessant: Aus Racing Point ist Aston Martin geworden, angetrieben von den bewährten Mercedes-Motoren, am Lenkrad sitzt neu Sebastian Vettel. Toto Wolff sagt: «Wenn man den Namen eines Automobilherstellers mit dieser grossen Tradition trägt, muss man schon Ansprüche auf das Mitfahren ganz vorn haben. Das ist auch für die Formel 1 eine Aufwertung durch eine tolle Marke. Für Sebastian Vettel und seinen Stallgefährten Lance Stroll wird das ein erster Realitäts-Check. Es wird auch für mich faszinierend, Aston Martin zu beobachten.»
Während Aston Martin die eine oder andere Überraschung zuzutrauen ist, dürfte Red Bull Racing-Honda mit Max Verstappen und Neuzugang Sergio Pérez der grösste Gegner von Mercedes werden. Wolff bestätigt: «Das ist eine ganz starke Kombination. Red Bull Racing hatte Ende des vergangenen Jahres eigentlich das schnellste Auto, deshalb ist das Team 2021 im Favoritenkreis, gerade in der Konstrukteursmeisterschaft, mit Fahrern dieses Kalibers. Ich sehe Red Bull Racing als doppelte Herausforderung, also in beiden WM-Kategorien, Fahrer und Marken.»
McLaren hat sich mit GP-Sieger Daniel Ricciardo verstärkt, einem der besten Angreifer der Formel 1. Toto Wolff ist überzeugt: «McLaren wird für grosse Überraschungen gut sein. Ricciardo ist eine bekannte Grösse. Und von Lando Norris halte ich persönlich sehr viel.»
Und Ferrari? Was ist den Italienern nach der komplett vergeigten Saison 2020 zuzutrauen? Wolff sagt: «Es wird spannend sein zu sehen, wie sich Carlos Sainz gegen Charles Leclerc schlägt. Ferrari wird stärker sein als 2020, die Scuderia muss es einfach. Sie litt im Vorjahr auch unter einem schwachen Chassis. Ich gehe davon aus, dass Fehler ausgebessert worden sind.»
Eher im hinteren Feldbereich, aber unter besonderer Beobachtung: Formel-1-Rookie Mick Schumacher. Toto Wolff pocht auf Welpenschutz: «Mick muss man ein wenig in Ruhe lassen, er hat ein Lehrjahr vor sich. Er ist sicher eine Bereicherung für die Formel 1, aber man muss ihm Zeit geben, in diesem Umfeld Fuss zu fassen.»
Kein Welpenschutz hingegen gilt für Rückkehrer Fernando Alonso in einem Alpine, bis Ende 2020 als Renault unterwegs. Toto Wolff freut sich auf den zweifachen Formel-1-Champion aus Spanien: «Das Interessante hier ist der Vergleich der ganz Jungen, dieser Fast-noch-Teenager, mit den 40-Jährigen. Fernando ist einer der begabtesten Fahrer und einer der stärksten Kämpfer, der wird konkurrenzfähig sein. Alonso wird zeigen wollen, dass er es noch kann, da bin ich mir ganz sicher.»
Provisorischer Formel-1-Kalender 2021
Präsentationen
22. Februar: Alfa Romeo (Warschau)
23. Februar: Red Bull Racing (Internet)
26. Februar: Ferrari Team (Internet)
02. März: Mercedes (Internet)
02. März: Alpine (Internet)
03. März: Aston Martin (Internet)
05. März: Williams (Internet)
10. März: Ferrari Auto (Internet)
Wintertests
12.–14. März in Sakhir, Bahrain
Saison
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Portimão, Portugal
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi