MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Carlos Sainz (Ferrari): «Kein Problem mit Leclerc»

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz

Carlos Sainz

​Der 26jährige Spanier Carlos Sainz kann sein erstes Rennen als Ferrari-Fahrer kaum erwarten und sieht die Team-interne Rivalität mit Charles Leclerc nicht als Hindernis: «Ich habe kein Problem mit Leclerc.»

Carlos Sainz ist der Magie von Ferrari bereits mit Haut und Haar verfallen: «Als ich daran dachte, dass Ende Januar endlich der Tag gekommen war, um einen Formel-1-Ferrari zu bewegen, bekam ich Gänsehaut. Was dann passierte, dafür fehlen mir noch heute die Worte. Ich glaube nicht, dass ich angemessen erklären kann, was in mir vorgegangen ist. Du kommst auf das Ferrari-Testgelände von Fiorano und siehst zum ersten Mal einen Ferrari mit deinem Namen an der Seite und mit deiner Startnummer. In diesem Moment wurde mir klar – das passiert wirklich! Es klingt nach wenig, aber das waren magische Momente. Daran werde ich mich noch erinnern, wenn ich 80 oder 90 Jahre alt sein werde.»

Angesprochen auf die Qualitäten des 2018er Ferrari, den Sainz in Fiorano bewegt hat, wird Sainz schmallippig: «Ich habe auch früher nie Autos in der Öffentlichkeit verglichen, und ich habe einige Male den Wagen gewechselt. Das halte ich auch 2021 so. Aber was ich sagen kann: Der 2018er Ferrari war ein sehr gutes Auto – Balance, Motorleistung, Fahrbarkeit des Triebwerks, alles top. Der Wagen war damals sehr erfolgreich, und an Bord war es leicht zu spüren, wieso er das war.»

Der 26jährige Madrilene an von Anfang an klargemacht, wie sein Ziel als Ferrari-Fahrer aussieht: «Wenn du von Ferrari träumst, dann träumst du automatisch von Siegen, das sind Begriffe, die einfach Hand in Hand gehen. Klar will ich mit Ferrari Rennen gewinnen, aber ich weiss auch – das wird kompliziert. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber das muss das Ziel sein.»

«Ein Ferrari-Fahrer zu sein, das hat eine tiefere Bedeutung für einen Piloten, aber ich werde dennoch versuchen, der gleiche Carlos Sainz zu bleiben. Meine Arbeitsweise und mein Charakter haben mich an diesen Punkt geführt, das war der Schlüssel zu meinen Fortschritten als Rennfahrer. Also werde ich diesen Weg weitergehen. Es gibt nichts, wovor ich mich fürchten müsste.»

Heikle Frage: Wie wird das laufen zwischen den ehrgeizigen jungen Piloten Leclerc und Sainz? Carlos, WM-Sechster 2019 und 2020, sagt im Rahmen einer Videokonferenz von Ferrari: «Du musst eine gesunde Balance finden zwischen Kooperation und Rivalität. Wir wollen das Team vorwärtsbringen, also geben wir beide Vollgas, aber wir tun das in Einklang. Wir kommen prima miteinander aus, wir haben in Maranello und Fiorano viel Zeit verbracht im Januar und Februar, und ich bin sehr angetan davon, wie das bislang läuft. Ich habe kein Problem mit Leclerc, weil ich ohnehin nie Probleme mit Stallgefährten gehabt habe, also wieso sollte das nun mit Charles anfangen?»

«Klar will ich Leclerc bezwingen. Aber ich weiss auch: Im ersten Jahr wird das nicht einfach, weil Charles das Team viel besser kennt. Da muss ich mich erst noch einarbeiten.»

Die 1-Million-Euro-Frage: Was kann Ferrari 2021 reissen? Carlos antwortet: «Niemand kann sagen, wie gut wir sein werden, bis wir Runden in Bahrain gedreht haben. Und auch dann werden wir mit Vergleichen vorsichtig sein müssen. Ich erkenne viele ermutigende Daten. Aber das grosse Fragezeichen ist auch jetzt: Du weisst nie genau, was die Konkurrenz macht. Wir müssen also etwas geduldig bleiben, um zu verstehen, wozu wir 2021 wirklich fähig sein werden.»

«Was mich persönlich angeht, so will ich in Bahrain Ende März sagen können: Ich bin hundertprozentzig vorbereitet. Aber es ist leicht möglich, dass ich vielleicht einige Grands Prix benötigen werde, um auf jenes Niveau zu gelangen, das ich bei McLaren erreicht hatte. Wir reden hier von der Möglichkeit, alle Werkzeuge ideal zu nutzen, um die bestmögliche Abstimmung zu erarbeiten, wir reden hier von einem beinahe blinden Verständnis mit den Technikern. Das sind alles Dinge, die Zeit brauchen, und jeder weiss, wie wenig Testzeit wir haben, bevor es in die Saison geht. Ich halte es für denkbar, dass mir das erst nach einigen Rennwochenenden gelingt.»

«Mittelfristig will ich mit Ferrari Rennen gewinnen und eines Tages Weltmeister werden. Ich bin tief davon überzeugt, dass die Scuderia dabei meine beste Chance ist. Ich bin zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Für den berühmtesten und erfolgreichsten Rennstall der Welt zu fahren, ist eine grosse Ehre, aber auch eine grosse Verantwortung. Dessen bin ich mir bewusst, und das ist ein weiterer Aspekt, der Ferrari unvergleichlich macht.»

Provisorischer Formel-1-Kalender 2021

Präsentationen
02. März: Mercedes (Internet)
02. März: Alpine (Internet)
03. März: Aston Martin (Internet)
04. März: Haas (Internet)
05. März: Williams (Internet)
10. März: Ferrari Auto (Internet)

Wintertests
12.–14. März in Sakhir, Bahrain

Saison
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Portimão, Portugal
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi

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