Aston Martin AMR21: Das Auto von Sebastian Vettel
Aston Martin kehrt nach 60 Jahren auf die GP-Pisten zurück, letztmals war die berühmte englische Sportwagenmarke 1960 mit einem Werksrennwagen in der Königsklasse vertreten. Am 3. März ist der Rennwagen von Sebastian Vettel und Lance Stroll enthüllt worden, der Aston Martin AMR 21 (für Aston Martin Racing und die Saison 2021). Damit beginnt für den Rennstall aus Silverstone eine neue Ära, denn erstmals werden die Techniker aus dem Vollen schöpfen können – mit dem Ziel, ab 2023 regelmässig ein Wörtchen um Siege mitreden zu können.
Teamchef Otmar Szafnauer als Kernsatz zu den mittelfristigen Zielen von Aston Martin: «Wir wollen innerhalb von drei Jahren die Lücke zur Spitze schliessen.» Vor dem Hintergrund des neuen Reglements, das uns 2022 eine neue Modellgeneration bescheren wird, fügt der US-Amerikaner mit rumänischen Wurzeln hinzu: «Aus den heutigen drei Top-Teams könnten 2022 die Top 4 oder Top 5 werden, und da wollen wir mitmischen.»
Szafnauer weiter: «Für unser Team ist das ein ganz wichtiger Moment. Aston Martin ist eine Marke, die den Puls der Fans schneller schlagen lässt, und wir sind stolz, dass wir diese Marke repräsentieren dürfen. Ich finde, wir haben ein tolles Auto auf die Räder gestellt, und ich bin davon überzeugt, die alte Regel gilt noch immer – was schnell aussieht, ist schnell. Wir wollen nicht stillstehen. Wir wurden 2020 Gesamtvierte, und wir haben alle Voraussetzungen, um 2021 einen Rang vorzurücken. Wir haben am Lenkrad dazu die perfekte Kombination aus Erfahrung und Jugend.»
Seit 20. April 2020 ist Lawrence Stroll (61) der Vorstandsvorsitzende von Aston Martin Lagonda (AML). Der erfolgreiche Unternehmer aus Kanada hat mit weiteren Geschäftsleuten 25 Prozent der Aktien von AML übernommen und eine Kapitalerhöhung von rund 600 Millionen Euro ermöglicht. Es gehörte von Anfang an zu den Plänen Strolls für Aston Martin, dass er als Mitbesitzer von Racing Point den Formel-1-Rennstall ab 2021 als Aston Martin an den Start bringen wird.
Der erfolgreiche kanadische Unternehmer sagt: «Die Formel 1 ist das Herz der Marketing-Strategie für Aston Martin. Der Auftritt in der Formel 1 wird der Marke Schub verleihen, weit über die GP-Fangemeinde hinaus. Wir wollen, dass die Menschen Aston Martin viel besser wahrnehmen. Wir sehen den Rennsport als perfektes Schaufenster. Wir sehen die Formel 1 auch als Techniklieferant für die Serie.»
«Mein Traum war immer, es in die Formel 1 zu schaffen, dann Aston Martin zu besitzen. Nun habe ich das Beste beider Welten, mit einem wundervollen Auto aus den Händen von 500 Spezialisten. Dieses Team hat immer die Grossen herausgefordert, das wollen wir heute erst recht, denn wir haben alle Ressourcen dazu.»
Sebastian Vettel über seine Chancen mit dem Wagen in British Racing Green, mit nur noch einem Streifen Pink von Sponsor BWT, mit den Flügeln von Aston Martin auf der Fahrzeugnase und dem stolzen Union Jack: «In vergangenen Jahren hat der Rennstall den vierten Schlussrang errungen, es hat nicht viel gefehlt zum dritten Platz. Also müssen wir den dritten Rang in der Konstrukteurs-Meisterschaft anstreben. Auch für mich ist das ein aufregender Neuanfang. Mittelfristig muss unser Ziel sein, Rennen zu gewinnen.»
Vettels Stallgefährte Lance Stroll sagt: «Ich bin überzeugt davon, dass wir mit diesem Wagen hervorragende Chancen haben werden, tolle Ergebnisse einufahren. Wir waren gegen Ende der Saison 2020 sehr gut unterwegs, diesen Schwung wollen wir in die kommende Saison mitnehmen. Ich kann es nicht erwarten, mit diesem Wagen auf die Bahn zu gehen.»
Aston Martin-Technikchef Andy Green sagt über den AMR21: «In diesem Wagen stecken das Herzblut und die Expertise von 500 Frauen und Männern. Jeder weiss, wie umkämpft jeder Platz in der Formel 1 ist, und wir unterschätzen unsere Aufgabe nicht. Aber wir haben 2020 gezeigt, dass wir in der Kategorie ‚Best of the Rest’ mitmischen können. Also halte ich es für ein realistisches Ziel, ein Wörtchen mitzureden beim Kampf um Rang 3 in der Konstrukteurs-Meisterschaft. Darauf wollen wir aufbauen, wir wollen uns stetig verbessernt, und mittel- bis längerfristig wollen wir uns in die Lage bringen, mit den Besten mitzuhalten.»
«Dieses Auto ist mehr Evolution als Revolution, wegen des stabilen Reglements. Aber unter der Verkleidung haben wir unzählige Details verbessert. Die Daten aus Windkanal und Flussdynamikberechnung sind sehr ermutigend. Das Auto sieht wie ein Weltmeister aus, aber wir stehen mit beiden Füssen auf dem Boden: Wir wollen am vorderen Ende des Mittelfelds mitmischen, dies als Basis für die kommenden Jahre.»