Christian Klien: «Vettel muss Stroll im Griff haben»
Christian Klien verstärkt das ServusTV-Team
Die Arbeit vor der Kamera ist für GP-Veteran Christian Klien nichts Neues, der Österreicher durfte bereits für den TV-Sender ORF Erfahrung vor der Linse sammeln. Dort war er allerdings als Kommentator unterwegs, nun darf er als Interviewer an der Seite von Andrea Schlager das Formel-1-Team von ServusTV unterstützen, das sich die Live-Berichte in dieser Saison mit dem ORF teilt.
Der 38-Jährige freut sich auf die neue Aufgabe, seine «Scheidung» vom ORF hat er seinem bisherigen TV-Partner Ernst Hausleitner noch nicht mitgeteilt... «Ich freue mich auf die volle F1-Saison, denn nur drei oder vier Rennen vor Ort zu sein, gibt dir nicht den tiefen Einblick in wichtige Details und Hintergründe», sagt er.
Als Mitarbeiter von ServusTV kehrt Klien auch in die Red-Bull-Familie zurück, in die er 1997 als Kart-Jungspund aufgenommen worden war. 2004 bis 2006 fuhr er für Jaguar und Red Bull Racing sowie 2010 für HRT in der Königsklasse und ist damit der letzte Österreicher in einem Formel-1-Renncockpit. Ob er einen Nachfolger irgendwo ausmachen könne? «Derzeit nicht. Aber es gibt sehr erfolgreiche Österreicher in anderen bedeutenden Serien, wie Auer, Eng, Habsburg, Lietz, Binder usw.»
In der Formel-1-Saison 2021 erwartet Klien wie viele «keine grossen Überraschungen, obwohl einige wohl noch enger zusammenrücken werden.» Und dass die Autos wegen des beschnittenen Unterbodens um zwei Sekunden pro Runde langsamer werden, zweifelt er nach einem Gespräch mit AlphaTauri-Teamchef Franz Tost auch an: «Er ist zuversichtlich, dass die Einbussen anderswo wettgemacht werden können.»
Worin Klien neue Spannung sieht, «sind einige sehr interessante Fahrerpaarungen.» Für Red Bull Racings Neuen, Sergio «Checo» Pérez, «wird es wichtig sein, sich möglichst schnell einzuleben. Vielleicht tut er sich anfangs im Qualifying schwer, aber in den Rennen hat er oft ausgezeichnete Form bewiesen.» Auch durch sein Wissen über den Mercedes-Motor, das er seinem neuen Team weitergeben wird, ist Pérez sehr wertvoll. «Auch wenn Red Bull Racing beim Auto eine eigene Philosophie verfolgt, werden Checos Informationen interessant sein», ist sich der GP-Veteran sicher.
Und dann blickt Klien noch mit Spannung auf Sebastian Vettel. «Er hat bei Aston Martin die Chance zum kompletten Reset. Aber er muss Lance Stroll im Griff haben. Seb hatte immer mentale Probleme, wenn der Teamkollege sehr stark war, wie mit Daniel Ricciardo oder Charles Leclerc. Wenn er Stroll nicht im Griff hat, könnte seine Karriere schnell beendet sein», wagt Klien zu prophezeien.
Neben Klien und Nico Hülkenberg gibt es bei ServusTV einen weiteren Piloten als neuen Mitarbeiter: Der Salzburger Philipp Eng wird ab dem dritten GP, der zweiten Übertragung von ServusTV (aus Portugal), die Freitagstrainings mit Andreas Gröbl kommentieren. Von seinem Heim in Mondsee hat er ja nur 20 Minuten ins Studio des Salzburger Senders.
Provisorischer Formel-1-Kalender 2021
Präsentationen
10. März: Ferrari Auto (Internet)
Wintertests
12.–14. März in Sakhir, Bahrain
Saison
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Portimão, Portugal
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi