Davide Brivio (Alpine): «Alonso reisst alle mit»
Davide Brivio musste nicht lange überlegen, als dem Team-Manager des MotoGP-Rennstalls von Suzuki ein Angebot aus der Formel 1 ins Haus flatterte. «Wenn ich diese Chance nicht ergriffen hätte, dann hätte ich das später bereut», ist der 56-Jährige sicher. «Die Formel 1 war immer mein Traum. Es ist eine grosse Herausforderung und etwas ganz Neues für mich, aber ich geniesse die Arbeit.»
Drei Tage Formel-1-Wintertests in Bahrain sind vorbei. Wo steht Brivio? Wo steht Alpine? Wo steht Rückkehrer Fernando Alonso? Brivio sagt meiner Kollegin Mara Sangiorgio der italienischen Sky: «Ich bin dabei, mich in mein neues Umfeld einzuarbeiten. Es gibt ziemlich viel zu speichern auf meiner persönlichen Hard-Disk im Oberstübchen. Ich muss die Leute besser kennenlernen, ich stelle viele Fragen. Die ganze Technik in der Formel 1 ist spannend und faszinierend.»
«Natürlich hatte ich mir diesen Schritt gut überlegt. Die Formel 1 ist ein anderes Kaliber, mit Rennställen, bei welchen bis zu 1000 Spezialisten arbeiten. Aber ich war auch neugierig zu sehen, wie das alles hinter den Kulissen läuft und wie ein so hochkompliziertes Renngerät entworfen, gebaut und eingesetzt wird. Die Neugier spielte bei meiner Entscheidung eine wichtige Rolle.»
«Was meine Arbeit angeht, so stehe ich noch ganz am Anfang. Ich habe Erfahrung im Motorsport, aber eben keine Erfahrung in der Formel 1, und die eigne ich mir auch nicht über Nacht an; das wird Zeit brauchen.»
Aber ist es nicht so, dass man in der Formel 1 alles hat, nur nicht Zeit? «Das ist wahr», sagt der Norditaliener, «doch hier kommt mir zu Gute, dass Alpine eine gut eingespielte Mannschaft mit erfahrenen Leuten ist, das hilft mir sehr. Aber nochmals: Derzeit bin ich mehr Beobachter als Richtungsgeber. Es hilft mir auch, dass ich unter dem Strich den gleichen Job machen werde wie zuvor – ich führe Fachleute. In der MotoGP habe ich das ganz gut auf die Reihe bekommen, und das werde ich auch in der Formel 1. Aber dafür muss ich mir die Glaubwürdigkeit erarbeiten. Wenn ich mehr weiss, werde ich mir ansehen, wie wir uns weiter entwickeln können, in allem Respekt dafür, was dieses Team bislang geleistet hat.»
Wie läuft die Arbeit mit den Piloten Fernando Alonso und Esteban Ocon? «Sehr gut», sagt Davide Brivio. «Bei Alonso spüren wir eine unfassbar starke Motivation. Alleine seine Entscheidung, sich als 39-Jähriger dieser frischen Herausforderung zu stellen, zeigt bereits, welchen Hunger Fernando hat. Ich bin überzeugt, dass er für Alpine sehr viel Gutes bewirken wird. Er fordert sehr viel, zunächst einmal von sich selber, aber auch von seinem Umfeld. Er ist einer jener Fahrer, die ein Team nach vorne bringen können. Die Art und Weise, wie er sich ins Zeug legt, reisst alle mit.»
«Es liegt an uns, ihm ein Auto zu geben, mit dem er um gute Platzierungen kämpfen kann. Ich sehe dieses Team im Aufwärtstrend, im Wachstum, und in dieser Phase spielt Fernando Alonso für uns eine ganz wichtige Rolle.»
Es gibt bei Alpine keinen Teamchef, sondern Davide Brivio (als Sportdirektor) und Marcin Budkowski (als Rennstalldirektor) teilen sich die Arbeit. Budkowski: «Wir sind kein Team wie jedes Andere, weil alles bei uns etwas komplexer ist – angefangen mit dem Chassis-Werk in Enstone und dem Motorenwerk in Viry-Châtillon. Dazu kommt, dass wir dieses Jahr 23 Rennen fahren sollen und an einem komplett neuen Auto für 2022 arbeiten. Also teilen wir uns die Aufgaben an der Strecke. Ich werde ungefähr ab Frühsommer mehr und mehr im Rennwagenwerk bleiben, um für 2022 zu arbeiten.»
Brivio und Budkowski sind direkt Alpine-CEO Laurent Rossi unterstellt und der wiederum direkt Renault-CEO Luca de Meo.
Wo sieht Brivio Alpine nach dem Wintertest? «Das ist immer schwierig zu interpretieren. Am meisten Eindruck haben mir bislang Red Bull Racing-Honda und McLaren-Mercedes gemacht. Ich weiss, es klingt wie eine Phrase, wenn alle beim Wintertest sagen, sie wissen nicht genau, wo sie stehen. Aber es ist die Wahrheit. Was uns angeht, so wollen wir in dieser Saison besser abschneiden als 2020. Das ist das Ziel.»
Bahrain-Test, Tag 3
1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:28,960 min (64 Runden) Reifenmischung C4
2. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:29,053 (91) C5
3. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:29,611 (79) C4
4. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:29,766 (166) C5
5. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:30,025 (54) C5
6. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:30,117 (158) C5
7. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:30,144 (76) C4
8. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda,1:30,187 (49) C4
9. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:30,318 (78) C4
10. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:30,486 (80) C3
11. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:30,661 (56) C3
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:30,828 (76) C4
13. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:31,310 (61) C3
14. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:31,531 (67) C4
15. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:32,053 (78) C3
16. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:32,406 (86) C2
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:35,041 (56) C3
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:36,100 (80) C3
Bahrain-Test, Tag 2
1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:30,289 (58 Runden) Reifenmischung C5
2. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:30,413 (87) C5
3. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:30,693 (71) C5
4. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:30,586 (52) C4
5. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:30,760 (125) C5
6. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:30,903 (73) C5
7. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:32,672 (132) C4
8. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:31,682 (117) C2
9. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:32,215 (52) C3
10. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:32,339 (128) C2
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:32,684 (57) C4
12. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:32,883 (88) C3
13. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:33,072 (56) C3
14. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:33,101 (76) C4
15. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:33,399 (58) C2
16. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:38,849 (10) Prototyp
Bahrain-Test, Tag 1
1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:30,674 (139 Runden) Reifenmischung C3
2. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:30,889 (46) C3
3. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:31,146 (129) C4
4. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:31,782 (46) Prototyp
5. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:31,919 (57) C3
6. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:31,945 (68) C3
7. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:32,203 (45) C2
8. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:32,231 (74) C3
9. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:32,727 (37) C2
10. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:32,912 (42) C2
11. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:33,242 (59) C3
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:33,320 (63) C3
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:33,742 (51) Prototyp
14. Roy Nissany (IL), Williams FW43B-Mercedes, 1:34,789 (83) C2
15. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:34,798 (70) C3
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:36,127 (15) C2
17. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:36,850 (6) C2