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Jacques Villeneuve: Mercedes 2022 ohne Hamilton

Von Mathias Brunner
Jacques Villeneuve (links) als GP-Experte der italienischen Sky

Jacques Villeneuve (links) als GP-Experte der italienischen Sky

​Formel-1-Champion Jacques Villeneuve ist davon überzeugt: Die Tatsache, dass Lewis Hamilton nur einen Einjahresvertrag erhalten hat, ist ein Hinweis auf ein Mercedes-Team 2022 ohne den Briten.

Mercedes-Benz und Lewis Hamilton wollen ihre Erfolgsgeschichte fortsetzen: Gemeinsam haben sie sechs WM-Titel gewonnen und 74 WM-Läufe. Der englische Superstar hat wiederholt davon gesprochen, er sei an einer langfristigen Verlängerung interessiert, «denn ich sehe meine Aufgabe in der Formel 1 noch lange nicht als erfüllt an». Zur Vertragsdauer meinte der Ausnahmekönner noch im Herbst 2020: «Normalerweise arbeiten wir mit Dreijahresverträgen.»

Aber es kam anders: Der 95fache GP-Sieger erhielt lediglich einen Einjahresvertrag, bis Ende 2021, Mercedes wollte sich offenbar alle Freiheiten lassen, wenn 2022 mit ganz anderen Autos eine neue Ära anbricht.

Jacques Villeneuve, der 49jährige Formel-1-Champion von 1997, arbeitet auch 2021 als GP-Experte für die italienische Sky sowie für Canal+ in Frankreich. Und bei den Franzosen sagt der elffache GP-Sieger: «Ich glaube, Mercedes hat das Maximum erreicht, was es an Medienaufmerksamkeit und Prestige zu holen gibt. Wenn Hamilton jetzt erneut Weltmeister wird, dann kommt da nichts hinzu. Ich glaube auch, in der Öffentlichkeit werden die ganzen Titel eher als Hamilton-Titel wahrgenommen, weniger als Mercedes-Titel. Das Image von Mercedes würde meiner Meinung nach angesehener, wenn ein anderer Fahrer mit ihrem Auto Champion würde.»

Der Kanadier weiter: «Für mich ist das ein möglicher Hintergrund dieses Einjahresvertrags. Es heisst auch, Hamilton habe für mehr Geld weniger arbeiten wollen, aber das funktioniert in der Regel so nicht.»

Der langjährige Formel-1-Fahrer Martin Brundle ist sich ganz sicher: Hamilton wird über 2021 hinaus weitermachen. «Er ist ein 36-Jähriger, der mit der Frische eines zehn Jahre jüngeren Piloten fährt. Ich erkenne mental oder körperlich kein Nachlassen. Seine Arbeitsethik und sein Erfolgshunger sind auf höchstem Niveau. In den kommenden drei Jahren werden wir ihn gewiss weiter auf den Rennstrecken erleben. Was ich mir aber auch vorstellen kann: Wenn er merkt, dass seine Leistungen nachlassen, dann wird er aufhören.»

Provisorischer Formel-1-Kalender 2021

28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Portimão, Portugal
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi

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