Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Yuki Tsunoda (AlphaTauri): «Ich will Punkte holen!»

Von Mathias Brunner
Yuki Tsunoda

Yuki Tsunoda

​Der Japaner Yuki Tsunoda ist der jüngste Mann im Formel-1-Startfeld. Der 20jährige AlphaTauri-Fahrer liess beim Wintertest in Bahrain mit der zweitschnellsten Rundenzeit aufhorchen und hat sich viel vorgenommen.

Yuki Tsunoda hat sich ans Formel-1-Fahren gewöhnt wie ein Fisch ans Schwimmen: Der 20jährige Japaner hat im AlphaTauri-Honda die zweitschnellste Bahrain-Wintertestzeit erzielt, als wäre dies das Selbstverständlichste der Welt. Und er war frech genug, sich einen kleinen Trick zu gönnen – er stellte am Eingang zur Start/Ziel-Geraden seinen Heckflügel mittels DRS (drag reduction system) einfach früher flach als seine Gegner, damit erreichte er eine höhere Spitzengeschwindigkeit und war am dritten Testtag mit 322 km/h prompt schnellster Mann. Verboten war das nicht: Bei einem Test können die Fahrer mit der Flügleinstellung machen, was sie wollen.

Tsunoda meinte: «Wir haben schöne Fortschritte erzielt und hatten keinerlei Probleme. Ich konnte mich voll und ganz aufs Fahren konzentrieren. Genau das war mein Ziel, also bin ich sehr zufrieden. Am meisten beeindruckt war ich von der weichsten Reifenmischung, dem C5 von Pirelli. Nie zuvor hatte ich Walzen am Rennwagen, die eine solche Haftung aufgebaut haben! Das hat irre Spass gemacht. Ich habe erneut sehr viel übers Reifen-Management lernen können. Das war sehr wichtig für mein erstes GP-Wochenende in Bahrain.»

Für viele Renn-Fans ist Tsunoda noch immer ein unbeschriebenes Blatt. Wer also ist dieser Yuki Tsunoda? Red Bull- und Honda-Schützling Yuki Tsunoda ist im Eilzugtempo in die Formel 1 vorgedrungen: 2018 gewann er die japanische Formel-4-Meisterschaft, 2019 sass er im Formel-3-Renner, 2020 wurde er Gesamtdritter der Formel 2 und überzeugte Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko davon, für 2021 den zweiten Platz bei AlphaTauri neben Monza-GP-Sieger Pierre Gasly zu erhalten.

Über die kommende erste Saison in der Königsklasse sagt der nur 1.59 Meter grosse Tsunoda: «Ich fühle mich im Auto sehr wohl, das Handling schmeckt mir. Im Moment fühle ich keinen Druck oder keine Nervosität, es wird alles von der Freude über mein erstes GP-Wochenende überstrahlt. Ich bin überzeugt, dass wir bei AlphaTauri gut aufgestellt sind.»

Über sein Ziel für den Bahrain-GP meint Yuki: «Wenn ich daran denke, wie die Wintertests verlaufen sind, dann muss mein Ziel darin bestehen, im ersten Rennen Punkte zu holen.»

Der langjährige Formel-1-Fahrer Martin Brundle sagt: «Wir haben in den vergangenen Jahren tolle Fahrer aus Japan erlebt – Aguri Suzuki, Ukyo Katayama, Takuma Sato oder Kamui Kobayashi. Was mir bei Tsunoda so viel Eindruck macht, ist die Art und Weise, wie scheinbar mühelos er in kürzester Zeit in die Königsklasse vorgedrungen ist und wie abgeklärt er als Neuling auftritt. Ich bin davon überzeugt, dass er uns sehr viel Freude machen wird.»

Yuki Tsunoda selbstbewusst: «Ich will als erster japanischer Fahrer in der Formel 1 siegen.»

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