MotoGP: Marc Marquez ist der Sturzkönig

Bradl: «Habe mir für Schumacher in die Hose gemacht»

Von Andreas Reiners
Michael Schumacher auf einer Honda CBR1000RR Fireblade 08

Michael Schumacher auf einer Honda CBR1000RR Fireblade 08

Mit Mick ist wieder ein Schumacher in der Formel 1. Stefan Bradl erinnert sich an ein spezielles Treffen mit Papa Michael.

Stefan Bradl kann sich noch genau erinnern: 2012 war es, er war damals frisch in die MotoGP gekommen und stand im Mai in Le Mans vor seinem ersten Regenrennen. Er macht keinen Hehl aus seiner Gefühlswelt.

«Ohne Witz: Ich habe mir in die Hose geschissen. Diese Raketen im Regen zu bewegen – ich wusste nicht, was ich tun soll», sagte er im ran-Podcast.

Ein Treffen kurz vor dem Rennstart half ihm damals. «Michael Schumacher kam zu mir in die Box und hat sich eine halbe Stunde vor dem Start mit mir seelenruhig unterhalten. Das hat mir so gut getan. Er sagte: ‚Ihr seid so geil drauf, ich habe höchsten Respekt vor euch‘ Das war so eine geile Geste», sagte Bradl, der in dem Rennen sensationell Fünfter wurde.

Bradl hatte Schumacher zuvor schon einmal auf der Rennstrecke getroffen, 2008 bei IDM-Testfahrten auf dem Sachsenring. Er war damals in der 125ccm-Klasse unterwegs, gewann in der Saison seine ersten beiden Rennen, Schumacher fuhr in der IDM. «Wir sind ein paar Runden zusammen gefahren. Das sind Momente, die ich nicht vergessen werde», so Bradl. Speziell auch diese besagten Runden nicht.

«Ich habe mir für ihn in die Hose gemacht. Ich dachte: ‚Vor dir fährt Michael Schumacher, mein Idol, meine Lebens-Ikone.‘ Und ich hatte Angst um ihn, keine Ahnung warum», so Bradl.

Nach der gemeinsamen Fahrt hatte Schumacher ein «fettes Grinsen im Gesicht, er hatte so viel Spaß.»

Der 31-Jährige ist noch heute tief beeindruckt von seinem Vorbild. «Er hat Talent gehabt und ist Risiko eingegangen. Er hat das Limit gesucht, er wollte etwas probieren. Das Problem: Auf dem Motorrad kann es das eine oder andere Mal wehtun. Das hat er dann auch gespürt, er hat es bisweilen übertrieben. Aber das hat ihn ausgezeichnet, ein Michael Schumacher versucht, ans Limit zu gehen», sagte Bradl.

Schumacher war im Februar 2009 in Cartagena bei Testfahrten auf dem Motorrad schwer gestürzt. Schumacher zog sich bei seinem Abflug eine Fraktur des siebten Halswirbels und der ersten Rippe links zu. Zudem erlitt er eine Fraktur im Bereich der Schädelbasis und eine in der Halswirbelsäule. Der Sturz und die Nachwirkungen verhinderten 2009 ein kurzfristiges Ferrari-Comeback, ehe Schumacher dann 2010 mit Mercedes in die Formel 1 zurückkehrte.

Dass mit Mick nun wieder ein Schumacher in der Formel 1 unterwegs ist, hat Bradl deshalb «extrem tief berührt. Wie viel Druck der hat aktuell, das ist ja Wahnsinn. Ich bin nur begeistert von ihm», sagte er und mahnte: «Gebt dem Jungen ein bisschen Zeit.»


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