Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Kimi Räikkönen (Alfa Romeo): «Ich verstehe das nicht»

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen

​Formel-1-Weltmeister Kimi Räikkönen kann über die ganze Diskussion um Pistengrenzen nur den Kopf schütteln. Der 21fache GP-Sieger in Diensten von Alfa Romeo sagt: «Ich verstehe das nicht.»

Heisse Köpfe in der Formel 1: Das leidige Thema Pistengrenzen gibt auch in Imola zu reden. Zahlreiche Piloten, allen voran Max Verstappen, haben am Donnerstag erklärt: Sie wollen im Rahmen der Fahrerbesprechung mit Rennleiter Michael Masi am Freitagabend endlich Klarheit darüber, was in Sachen Pistenetikette erlaubt ist. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner schimpft: «Das sollte doch Schwarz und Weiss sein, stattdessen haben wir viel Grau.»

Kimi Räikkönen hat in 330 Formel-1-WM-Läufen so gut wie alles erlebt. Der 41jährige GP-Veteran von Alfa Romeo kann den derzeitigen Wirbel nicht ganz nachvollziehen: «Wir diskutieren über dieses Thema doch schon seit Jahren.»

Der 21fache GP-Sieger sagt: «Ich dachte, die Regeln für das vergangene Rennen seien klar. Aber das traf offenbar nicht für alle zu. Ich sehe, wie das nach dem Bahrain-GP eine Riesenstory ist, aber in meinen Augen war es klar, was du als Fahrer machen darfst und was verboten ist.»

Formel-1-Rennleiter Michael Masi hatte zu erklären versucht: «Was das Verlassen der Strecke während des Rennens angeht, wurde den Fahrern und den Team-Managern deutlich kommuniziert, dass wir das nicht ahnden werden, so lange sich ein Fahrer dadurch keinen nachhaltigen Vorteil verschafft.»

Kimi geht nicht weiter darauf ein, ob die Bemerkung «das traf offenbar nicht für alle zu» auf eine Sonderbehandlung von Lewis Hamilton hindeuten soll oder ob seiner Ansicht zufolge gewisse Fahrer die Regeln nicht genau verstanden haben.

Aber auch viele Fans verstehen es nicht: Wie kann es sein, dass Lewis Hamilton in Bahrain 29 Mal am Ausgang von Kurve 4 eine viel zu weite Linie fährt, bevor eine Warnung der Rennleitung kommt? Wie kann dies nicht als Erlangen eines Vorteils eingestuft werden, wenn Max Verstappen später wegen der gleichen Linie einen Platz an Hamilton zurückgeben muss und so den Bahrain-Sieg verliert?

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ärgert sich bis heute: «Als Mercedes Tempo aufnahm, nutzten sie den angesprochenen Pistenbereich. Also haben wir natürlich bei der Rennleitung angeklopft, ob das okay sei. Wir reden hier immerhin von zwei oder drei Zehntelsekunden, die sich jede Runde gewinnen lassen.» Mal 29 ergibt dies aufgerundet zwischen sechs oder neun Sekunden Zeitgewinn. Ist das vielleicht kein nachhaltiger Vorteil?

Horner weiter: «Erst dann kam eine Warnung an Mercedes, bitteschön die Pistengrenzen einzuhalten. Wir brauchen hier endlich Beständigkeit. Ich finde das alles frustrierend.»

Bahrain-GP in Sakhir

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:32:03,897 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +0,745 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +37,383
04. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +46,466
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +52,047
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +59,090
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:06,004 min
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:07,100
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:25,692
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:26,713
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:28,864
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
Out
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Fahrzeug nach Kollision beschädigt)
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes (Turbolader)
Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault (Bremsen)
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Unfall)

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