Otmar Szafnauer (Aston Martin): «Vettel braucht Zeit»
Aston Martin ist einer der Verlierer dieses ersten WM-Teils: Die Grünen waren bislang erheblich weniger konkurrenzfähig als erwartet. Lance Stroll kratzte mit Ach und Krach einen WM-Punkt zusammen beim Saisonstart in Bahrain, Sebastian Vettel erlebte ein Wochenende zum Vergessen – keine guten Rundenzeiten, Strafe nach dem Training, letzter Startplatz, Kollision im Rennen mit Esteban Ocon, Rang 15.
Die Geier kreisen über Sebastian Vettel. Aber Aston Martin-Teamchef Otmar Szafnauer glaubt fest an den vierfachen Formel-1-Champion: «Wir sollten auch mal das Positive sehen. Vettel ging als Letzter ins Rennen und fuhr eine Weile in den Top-Ten. Seine Rundenzeiten waren nicht weit weg von jenen Lance Strolls.»
Der in Rumänien geborene US-Amerikaner findet: «Es ist viel zu früh, über Sebastian zu urteilen. Jeder weiss, dass er beim Wintertest nicht wie gewünscht zum Fahren gekommen ist. Und keiner sollte vergessen, dass er jetzt in einem ganz anderen Wagen sitzt – Chassis, Motor, alles anders. Ich bleibe überzeugt davon, dass wir das schaffen werden.»
Im Autodromo Enzo e Dino Ferrari fügt Szafnauer hinzu: «Sebastian lernt ständig hinzu, er fühlt sich im Auto mit jeder Runde wohler, aber er braucht einfach mehr Zeit, dann kommt auch der Speed.»
Es ist sogar die Rede davon, dass bei Aston Martin überlegt werde, die Saison 2021 noch im Frühling in den Wind zu schiessen, um die Ressourcen früh auf die Entwicklung des 2022er Autos zu verlegen. Aber Otmar Szafnauer dementiert das. «Wir haben einige Dinge gefunden im Windkanal und auch bei der Flussdynamikberechnung. Wir geben nicht auf, was die Saison 2021 angeht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir Boden gutmachen. Diese Änderungen vor allem im Bereich der Hinterräder und am Fahrzeugboden haben zu einem erheblichen Abtriebsverlust geführt, daran arbeiten wir derzeit mit Volldampf. Sobald das Auto mehr Abtrieb aufbaut, erreichen wir automatisch eine bessere Fahrzeugbalance. Erste Teile haben wir hier am Wagen, und die Erkenntnisse aus dem ersten Training sind vielversprechend.»
«Wir fahren also mit dem Plan fort, diesen Wagen zu entwickeln. Wir werden das vielleicht im weiteren Verlauf der Saison überdenken, aber derzeit tun wir das nicht.»
In Imola hat Aston Martin-Fahrer Lance Stroll erneut bekräftigt: Aston Martin ist durch die Regeländerungen mehr bestraft geworden als beispielsweise AlphaTauri. Der Kanadier sagt: «Die weniger hoch angestellten Autos sind klar benachteiligt; jene, die steil angestellt sind, verlieren weniger Abtrieb.»
Otmar Szafnauer lässt das nicht als Ausrede gelten. «Wir sehen, zu welchen Rundenzeiten Mercedes fähig ist. Wir fahren mit dem gleichen Motor, dem gleichen Getriebe, der gleichen Hinterachs-Geometrie. Wenn Mercedes konkurrenzfähige Zeiten erreicht, dann muss das für uns auch möglich sein.»
1. Training, Imola
01. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:16,564 min
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:16,605
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:16,622
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:16,796
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda,1:16,888
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21,1:16,888
07. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault,1:17,457
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes,1:17,489
09. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:17,739
10. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:17,769
11. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:17,866
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:17,883
13. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:17,935
14. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:17,984
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:18,058
16. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:18,228
17. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:18,360
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:18,823
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:19,480
20. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda,1:19,781