Mick Schumacher: «Ich bin sehr enttäuscht von mir»
Mick Schumacher in einem Auto ohne Frontflügel
In Runde 2 lernte der Kanadier Nicholas Latifi die Tücken der Imola-Rennstrecke kennen – die Piste ist für die modernen GP-Renner verflixt schmal, und der Williams-Pilot verschätzte sich, als er am Haas-Renner von Nikita Mazepin vorbeigehen wollte: Crash in die Mauer.
Die anschliessende Safety-Car-Phase erzeugte eine Lehrstunde für den jungen Mick Schumacher: Der Nachwuchsfahrer der Ferrari-Akademie in Diensten von Haas tauchte auf einmal ohne Frontflügel auf! Was war passiert?
Mick nach dem Rennen: «Ich weiss gar nicht, was da genau schiefgegangen ist. Es ging alles so wahnsinnig schnell! Jedenfalls habe ich mich gedreht und streifte den Frontflügel an einer Mauer ab. Ich weiss nicht, ob ich die Reifen zu aggressiv aufwärmen wollte oder ob da noch eine Pfütze lag.»
Der langjährige GP-Pilot Martin Brundle: «Es ist ganz einfach – Mick ist beim Aufwärmen der Reifen der Wagen aus der Kontrolle entglitten. Das passiert sogar den Besten.»
Tatsächlich hätte sich der spätere Sieger Max Verstappen kurz vor dem Restart fast einen ähnlichen Fehler erlaubt. Aber der Niederländer konnte den Wagen in höchster Not noch abfangen.
Schumacher weiter: «Das ist jetzt das erste Mal, dass ich den Wagen auf nasser Bahn bewegt habe. Einfach war das nicht. Trotzdem bin ich sehr enttäuscht von mir. Denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte alles gut funktioniert, der Speed stimmte.»
Mick holte sich an der Box einen neuen Flügel ab und kam am Ende vor seinem Teamgefährten Nikita Mazepin auf Rang 16 ins Ziel, auf dem gleichen Platz also wie beim WM-Auftakt in Bahrain. Schumacher: «Immerhin habe ich die Zielflagge gesehen, das ist positiv.»
Haas-Teamchef Günther Steiner: «Wir haben immer gesagt, dass die Jungs versuchen sollen, ins Ziel zu kommen. Beide hatten kein einfaches Rennen, aber beide haben das geschafft. Mick hat sich von seinem Fehler gut erholt und einen schönen Rhythmus gezeigt. Wir machen Fortschritte. Jetzt wird es darum gehen, die Fehlerquote zu verringern. Auch das gehört zum Lernprozess.»
Imola-GP, Italien
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:35:15,117 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +22,000 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +23,702
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +25,579
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +27,036
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +51,220
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +52,818
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +56,909
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:05,704 min
10. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:06,561
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:07,151
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:13,184
13. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:34,773
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +2 Runden*
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
* ausgeschieden, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet
Out
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Crash
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Crash
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, Crash