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Nach irrer Kart-Attacke: FIA verhängt harte Strafe

Von Andreas Reiners
Luca Corberi bei seiner Attacke

Luca Corberi bei seiner Attacke

Luca Corberi sorgte im Oktober 2020 für einen Aufschrei im Motorsport, als er bei einem Rennen der Kart-WM ausrastet. Jetzt steht die Strafe fest.

Für Jenson Button war die Sache klar. «Luca Corberi hat mit seinem ekelhaften Verhalten gerade jede Chance auf eine Rennkarriere zerstört. Sein Vater besitzt die Rennstrecke und man sieht, wie er den Kerl gegen eine Wand treibt. Lebenslange Sperre für diese beiden Idioten bitte», schrieb der Ex-Formel-1-Weltmeister im Oktober 2020 auf Twitter.

Den Worten vorausgegangen war eine irre Attacke im Kartsport. Nach einem Crash mit seinem Kontrahenten Paolo Ippolito rastete Corberi beim WM-Finale komplett aus, stellte sich an den Streckenrand und warf die Frontschürze seines Karts auf Ippolito, der in dem Moment mit dem Rest des Feldes an Corberi vorbeiraste. Er traf einen anderen Fahrer, verletzt wurde zum Glück niemand.

In einem weiteren Video war zudem zu sehen, wie Corberi im Parc fermé auf Ippolito losgeht. Ebenfalls mittendrin ist auch Corberis Vater, dem die Strecke gehört. Erst der Einsatz mehrerer Personen konnte die Prügelei schließlich stoppen.

Einen Tag später entschuldigte sich Corberi für die Aktion und gab seinen Rücktritt vom aktiven Rennsport bekannt. Corberi ist gegen viele heutige Spitzenpiloten gefahren, gegen die Formel-1-Fahrer George Russell und Lance Stroll, gegen die Formel-2-Piloten Callum Ilott, Jehan Daruvala und Dan Ticktum.

Er schrieb: «Ich möchte mich bei der Motorsport-Community für das entschuldigen, was ich getan habe. Es gibt keine Ausreden, die erklären, warum ich so eine schändliche Tat begangen habe. Das war etwas, was ich in meiner 15jährigen Karriere noch nie gemacht habe, und ich hoffe wirklich, dass es in Zukunft von niemand anderem gesehen wird.»

Corberis früherer Gegner Russell konnte sich den Ausraster des Italieners nicht erklären: «Ich fuhr drei oder vier Jahre gegen Luca, diese Seite von ihm habe ich nie zuvor gesehen. Er fuhr immer recht sauber und gehörte zu den guten Fahrern, die immer vorne dabei waren. Dieses Verhalten ist absolut inakzeptabel. Ich vertraue darauf, dass die FIA die korrekten Strafen aussprichen wird.»

Eine Untersuchung durch den Motorsport-Weltverband war damals trotz des Rücktritts eingeleitet worden. Das Urteil steht nun fest: Corberi wird für 15 Jahre gesperrt.

Drei Punkte werden als Gründe genannt. Zum einen das Werfen der Frontschürze, das mehrmalige Überqueren der Strecke entgegen der Anweisungen und die körperliche Attacke im Parc fermé.

Eine 15-jährige Strafe sei angemessen und verhältnismäßig, «da eine solche Strafe eindeutig die Schwere der Tatsachen und der involvierten Gewalt widerspiegelt», heißt es in der Begründung, in der Corberis Verhalten als «extrem schwerwiegend» bezeichnet wird.

Corberi ist es damit untersagt, in den nächsten 15 Jahren an jeglichen Motorsportveranstaltungen teilzunehmen, die direkt oder indirekt von der FIA nationalen Sportbehörden organisiert werden. Der 23-jährige Italiener darf zudem keinerlei Rolle oder Funktion innerhalb der FIA ausüben.


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