Formel 1: FIA spricht Urteil

Wolff in Rage wegen Mazepin: Kostet uns die Position

Von Andreas Reiners
Toto Wolff

Toto Wolff

Nikita Mazepin muss weiterhin viel Kritik einstecken. Diesmal von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, der sich beim Rennleiter über den Russen beschwerte.

Für die Zuschauer war es unterhaltsam, für Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff weniger: Als Lewis Hamilton den Russen Nikita Mazepin in Runde 26 des Formel-1-Rennens in Barcelona überrunden wollte, klappte das nicht auf Anhieb.

Wolff funkte sauer an FIA-Rennleiter Michael Masi und schimpfte: «Blaue Flaggen! Michael, dieser Typ sorgt dafür, dass wir die Position verlieren!» Der Hintergrund: Hamilton befand sich im Fernduell mit Max Verstappen, und bei Red Bull Racing hatte gerade der Stopp des Niederländers doppelt so lange wie sonst gedauert.

Hamilton, der beim Start die Führung an Verstappen verloren hatte, drohte also wertvolle Zeit zu verlieren. Und wieder einmal stand Mick Schumachers Teamkollege Mazepin im Mittelpunkt und in der Kritik. Davon muss er seit Saisonstart jede Menge einstecken.

«Man muss ja Rücksicht nehmen auf die Jungen, die müssen ja auch ihre Kilometer fahren. Aber wenn du mit keinem anderen kämpfst, meilenweit vor und hinter dir niemand ist und du vor dem Führenden in der Meisterschaft und dem potenziell Führenden des Rennens fährst, verstehe ich nicht, dass er die Message nicht bekommt», kritisierte Wolff: «Das ist nicht die unendliche Katastrophe, aber …»

Aber nicht ideal, könnte man sagen. Das weiß man auch bei Haas. «Ich kann das nicht kommentieren, ich kenne die genauen Umstände nicht. Aber ich denke, dass Nikita heute einen guten Job gemacht hat, aus dem Weg zu fahren», sagte Teamchef Günther Steiner.

Er konnte sich einen Seitenhieb in Richtung Wolff nicht verkneifen: «Vielleicht ist Toto einfach Toto und stellt einfach klar, wer das Sagen hat und dass alle springen, wenn er daherkommt. Und er hat nicht seine Leute die Arbeit machen lassen. Da will er ein bisschen Publicity, denke ich.»

Übrigens: Wolffs Meckerei über Mazepin war eine Premiere, denn in Barcelona wurden die Funksprüche an die Rennleitung erstmals live gesendet. Dies sei eine der Neuerungen, die ausgearbeitet wurde, sagte Masi.

Und verriet dabei: «Um fair zu sein: Ich höre sehr selten von Toto im Funk der Rennleitung.»

Spanien-GP, Barcelona

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:33:07,683 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +15,841 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +26,610
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +54,616
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:03,671 min
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:13,768
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:14,670
08. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, Elektrik

WM-Stand nach 4 von 23 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 94 Punkte
2. Verstappen 80
4. Bottas 47
3. Norris 41
5. Leclerc 40
6. Pérez 32
7. Ricciardo 24
8. Sainz 20
9. Ocon 10
10. Gasly 8
11. Stroll 5
12. Alonso 5
13. Tsunoda 2
14. Räikkönen 0
15. Giovinazzi 0
16. Vettel 0
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Marken
1. Mercedes 141
2. Red Bull Racing 112
3. McLaren 65
4. Ferrari 60
5. Alpine 15
6. AlphaTauri 10
7. Aston Martin 5
8. Alfa Romeo 0
9. Williams 0
10. Haas 0

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