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Spanien-GP: Lewis Hamilton gewinnt in Barcelona!

Von Vanessa Georgoulas
Max Verstappen kam am Start an Lewis Hamilton vorbei, aber hinter dem Mercedes-Piloten ins Ziel

Max Verstappen kam am Start an Lewis Hamilton vorbei, aber hinter dem Mercedes-Piloten ins Ziel

Red Bull Racing-Star Max Verstappen schaffte es in Spanien beim Start an Polesetter Lewis Hamilton vorbei, doch am Ende durfte der Mercedes-Star den Sieg vor dem Niederländer bejubeln.

Die grosse Frage vor dem Spanien-GP lautete: Würde Lewis Hamilton seine 100. Formel-1-Pole in einen Sieg verwandeln können? Der Mercedes-Star teilte sich die erste Startreihe mit Red Bull Racing-Talent Max Verstappen, dahinter reihten sich Valtteri Bottas im zweiten Mercedes und Ferrari-Ass Charles Leclerc auf. Esteban Ocon, Carlos Sainz, Daniel Ricciardo, Sergio Pérez, Lando Norris und Fernando Alonso komplettierten die Top-10 der Startaufstellung.

Sebastian Vettel durfte von Position 13 losfahren, Mick Schumacher, der im Qualifying an Williams-Pilot Nicholas Latifi vorbeigekommen war, durfte seinen vierten Grand Prix von Startplatz 18 in Angriff nehmen. «Wir müssen einen guten Start hinlegen und den Williams hinter uns halten», gab Teamchef Günther Steiner am Vorabend schon den Kurs vor.

Und Schumacher tat, wie ihm befohlen, nach der ersten Rennrunde lag der Deutsche sogar noch vor George Russell im zweiten Williams und Rookie Yuki Tsunoda im AlphaTauri-Renner. Auch Vettel konnte sich verbessern, er war nach der ersten Rennrunde auf Position 12 unterwegs. An der Spitze übernahm Verstappen die Führung, indem er einen etwas besseren Start als der Polesetter hinlegte und in der ersten Kurve konsequent blieb.

Danach zog der Niederländer an der Spitze schnell weg, nach drei Runden betrug sein Vorsprung auf Hamilton bereits mehr als 1,5 sec. Auch Bottas musste einen Positionsverlust hinnehmen, denn Leclerc zog am Finnen vorbei auf die dritte Position. Daraufhin hatte der Monegasse den Mercedes im Nacken.

Frust für AlphaTauri

Die Regelhüter kündigten an, einen genaueren Blick auf Pierre Gasly zu werfen, offenbar hatte sich der Franzose in der Startaufstellung nicht regelkonform aufgestellt. Sein Teamkollege Tsunoda hatte ganz andere Sorgen, er blieb mitten in der zehnten Kurve stehen, weil sein Motor den Dienst verweigerte. Die Rennleitung schickte das Safety-Car auf die Piste und Antonio Giovinazzi bog an die Box ab.

Der Alfa Romeo-Pilot hatte Pech, denn der linke Vorderreifen hatte einen Schaden, weshalb der ganze Reifensatz ausgetauscht werden musste. Der Italiener konnte erst nach mehr als 35 Sekunden weiterfahren und fiel hinter das Williams-Duo Russell und Latifi auf den letzten Platz zurück, obwohl die Beiden auch einen Stopp einlegten und die Wechsel nicht reibungslos abliefen.

Kurz nachdem das Rennen wieder freigegeben wurde, kassierte Gasly eine 5-sec-Strafe, die Wiederholung der Video-Aufnahmen des Starts zeigten, dass der Franzose die Startbox klar verfehlt hatte. Die Strafe sass er in Runde 19 bei seinem Stopp ab, danach war er als Letzter unterwegs. Kurz bevor der AlphaTauri-Fahrer die Box ansteuerte, konnte Latifi den jungen Schumacher überholen und damit die 16. Position übernehmen.

Vettel hielt sich auf der zwölften Position, bis er in Runde 22 zeitgleich mit Fernando Alonso an die Box abbog. Während der Formel-1-Rückkehrer in 2,5 sec abgefertigt wurde, dauerte Vettels Stopp vier Sekunden – damit fiel der vierfache Champion auf den 17. Platz zurück. Zwei Umläufe später holte sich Bottas frische Reifen ab kam auf Position 6 wieder raus. Schumacher holte sich in Runde 24 frische Gummis und Verstappen stoppte eine Runde später.

Auch beim Niederländer lief der Stopp nicht nach Wunsch, 4,2 sec musste sich der 23-Jährige gedulden, bevor er weiterfahren konnte. Trotzdem blieb er vor Bottas. Hamilton blieb vorerst auf der Piste und ärgerte sich über Nikita Mazepin, der beim Überrunden nicht schnell genug Platz machte. Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff funkte sauer an FIA-Rennleiter Michael Masi und schimpfte: «Blaue Flaggen! Michael, dieser Typ sorgt dafür, dass wir die Position verlieren!»

Nervenprobe für Toto Wolff

Erst fünf Runden nach Verstappen holte auch Hamilton seine Reifen ab und fiel hinter Verstappen zurück, genauso wie Charles Leclerc, der auf die vierte Position hinter Verstappen und die beiden Mercedes-Fahrer zurückfiel. Ricciardo, Räikkönen, Pérez, Sainz, Ocon und Norris komplettierten die Top-10, Vettel war in Runde 30 auf Position 14 unterwegs, Schumacher lag zu diesem Zeitpunkt auf Position 18.

Vettel schaffte es in Runde 30 an Giovinazzi vorbei auf Position 13, dabei musste er sich auch noch gegen den Angriff von Gasly verteidigen, der seinerseits bald am Italiener vorbei war. Auch Giovinazzis Teamkollege Räikkönen, der bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gestoppt hatte, wurde durchgereicht.

Zur Halbzeit führte Verstappen das Feld mit einem Vorsprung von knapp einer Sekunde auf Hamilton an, der Titelverteidiger hatte seinen Rückstand auf den Leader nach dem Stopp schnell verkürzt und sass ihm bald im Nacken. Vorerst kam er aber nich am Red Bull Racing-Star vorbei.

Erst in Runde 38 wechselte mit Räikkönen der letzte Rennteilnehmer die Reifen, der Weltmeister von 2007 kam auf der 17. Position wieder auf die Strecke. Ricciardo, der sich gegen die Angriffe von Pérez wehrte, wurde von der Rennleitung abgemahnt, weil er es beim Verteidigen der fünften Position etwas übertrieb.

«Es ist verrückt, sie haben so viel mehr Grip», keuchte Verstappen am Funk, während Hamilton an die Box abbog um sich angefahrene Reifen der mittelharten Sorte zu holen. Verstappen blieb nichts Anderes übrig, als auf der Strecke zu bleiben. «Ich glaube nicht, dass wir es bis ins Ziel schaffen», funkte der Red Bull Racing-Fahrer, während sein Teamkollege mit einem starken Manöver endlich an Ricciardo vorbeiziehen konnte.

In Runde 52 wurde Bottas über Funk angewiesen, seinen hinter ihm herbeieilenden Stallgefährten nicht aufzuhalten, dennoch dachte der Finne nicht daran, einfach Platz zu machen, Hamilton musste sich vorbeidrücken und das Gesicht von Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff sprach Bände, als er seine beiden Schützlinge im Duell sah.

Bottas steuerte in Runde 54 die Box an und wurde schnell abgefertigt, der 31-Jährige kam hinter Leclerc auf der vierten Position wieder auf die Bahn. Dort war er auch zehn Runden vor dem Fallen der Zielflagge unterwegs, einen Umlauf später schnappte er sich dank Windschatten, frischeren Reifen und DRS den Ferrari-Star und war damit wieder auf Podestkurs unterwegs.

Leclerc holte sich in Runde 59 frische Reifen, Pérez hatte dies schon einen Umlauf zuvor gemacht. Verstappen kämpfte an der Spitze, musste sich in Runde 60 aber gegen Hamilton auf den deutlich frischeren Reifen geschlagen geben. Der Mercedes-Champion zog aussen an Verstappen vorbei und Wolff konnte wieder jubeln.

Verstappen holte sich daraufhin frische weiche Reifen, um Jagd auf den Extra-Punkt für die schnellste Rennrunde zu machen, während hinter Alonso ein ganzer Zug von Autos unterwegs war. Der Spanier wurde von Stroll überholt und auch hinter den Beiden gab es einige Positionswechsel. Die Regelhüter kündigten eine Untersuchung einer Szene zwischen Alonso und Stroll in der ersten Kurve an, weil sich der Kanadier nicht wie vorgegeben wieder in den Verkehr einfädelte, als er im Duell von der Strecke geriet.

Letztlich durfte Hamilton den Sieg vor Verstappen, Bottas, Leclerc, Pérez, Ricciardo, Sainz, Norris, Ocon und Gasly bejubeln. Stroll, Räikkönen, Vettel, Russell, Giovinazzi, Latifi, Alonso, Schumacher und Mazepin komplettierten die Rangliste.

Spanien-GP, Barcelona

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:33:07,683 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +15,841 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +26,610
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +54,616
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:03,671 min
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:13,768
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:14,670
08. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, Elektrik

WM-Stand nach 4 von 23 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 94 Punkte
2. Verstappen 80
4. Bottas 47
3. Norris 41
5. Leclerc 40
6. Pérez 32
7. Ricciardo 24
8. Sainz 20
9. Ocon 10
10. Gasly 8
11. Stroll 5
12. Alonso 5
13. Tsunoda 2
14. Räikkönen 0
15. Giovinazzi 0
16. Vettel 0
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Marken
1. Mercedes 141
2. Red Bull Racing 112
3. McLaren 65
4. Ferrari 60
5. Alpine 15
6. AlphaTauri 10
7. Aston Martin 5
8. Alfa Romeo 0
9. Williams 0
10. Haas 0

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