Formel 1: FIA spricht Urteil

Toto Wolff zu Lewis Hamilton: «Es gibt immer Neider»

Von Mathias Brunner
Toto Wolff

Toto Wolff

​Lewis Hamilton hat in Barcelona die 100. Pole-Position seiner Formel-1-Karriere erkämpft. Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Was für ein Meilenstein!» Der Wiener spricht auch von Neid, der Hamilton entgegenschlägt.

Die Rennwelt verneigt sich vor Sir Lewis Hamilton: Im Abschlusstraining zum Grossen Preis von Spanien hat der siebenfache Weltmeister seine 100. Pole-Position in der Königsklasse erobert. Ein kleiner Vergleich: Nur vier Fahrer haben mehr als 50 Poles geschafft – Sebastian Vettel mit 57, Ayrton Senna mit 65, Michael Schumacher mit 68 und nun eben Lewis Hamilton mit der vollen 100.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Ich bin sonst kein Anhänger von Statistiken, aber hier muss ich festhalten – was für ein Meilenstein! Ich habe Lewis am Funk gesagt, dass es eine ordentliche Runde gewesen sei, aber natürlich war es mehr als das.»

«Jedes Mal, wenn ich gefragt werde, ob das nun die beste Runde oder der beste Grand Prix von Lewis gewesen sei, erreicht er ein weiteres Niveau. Heute war sein Wagen wohl nicht perfekt, aber dennoch hatte er die Nase vorn. Das ist einfach unglaublich.»

«Unser leitender Ingenieur Andrew Shovlin hat gesagt – wenn wir alle seine Pole-Runden zusammensetzen würden, dann käme ein Film heraus, der an die drei Stunden lang wäre! Allein dies zeigt, welch gewaltige Leistung das ist.»

Das Training begann nicht optimal. Toto Wolff: «Lewis blieb ganz ruhig, aber er sagte – ich glaube, wir haben uns in die falsche Richtung bewegt. Und das zeigte sich auch an den Rundenzeiten. Dann aber hat er angefangen, an Kleinigkeiten zu arbeiten, wie etwa der Feineinstellung des Differenzials. Das Auto wurde besser, den Rest erledigte Lewis.»

Der 49jährige Wiener weiter: «Im zweiten Quali-Teil sah es noch danach aus, als ob Max Verstappen und Red Bull Racing einen großen Vorteil hätten. Aber wir knabberten immer mehr von ihrem Vorsprung weg, und am Ende lagen die Top-3 innerhalb einer guten Zehntelsekunde. Genau so soll es in der Formel 1 sein, ein Kampf um jede Tausendstelsekunde!»

«Sowohl Lewis als auch Valtteri haben auf ihren letzten Runden fantastische Arbeit geleistet und wenn die Abstände so gering sind, kommt es auf jedes noch so kleine Detail an. Morgen haben wir den Vorteil, dass unsere beiden Autos von der sauberen Seite losfahren. Das gibt uns strategische Möglichkeiten, aus denen wir im Rennen das Beste herausholen müssen.»

Zu Kritikern, welche die 100 Pole-Positions relativieren werden, wo doch Hamilton im besten Auto sitze, sagt Wolff: «Es wird immer Menschen geben, die so argumentieren. Je stärker du wirst, desto mehr Neid und Negativität wirst zu antreffen. Aber es ist völlig egal, was Andere sagen. Relevant ist, was Lewis denkt und was wir denken. Wir lassen uns nicht ablenken durch solches Hintergrundrauschen.»

Abschlusstraining Barcelona

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:16,741
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:16,777
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:16,873
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:17,510
05. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:17,580
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:17,620
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:17,622
08. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:17,701
09. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:18,010
10. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:18,147
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:17,974
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:17,982
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:18,079
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:18,356
15. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:19,154
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:18,556
17. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:18,917
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:19,117
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:19,219
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:19,807

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