MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Martin Brundle: «Valtteri Bottas kann einem leid tun»

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas

Valtteri Bottas

​Wieder steht Valtteri Bottas im Schatten seines Mercedes-Stallgefährten Lewis Hamilton: 100. Pole für Lewis, Startplatz 3 für den Finnen. Ex-GP-Pilot Martin Brundle: «Bottas kann einem leid tun.»

In Portugal hatte Valtteri Bottas nur hinausgezögert, was letztlich unvermeidlich war: 100. Pole-Position für Lewis Hamilton, am 8. Mai in Barcelona. Der 31jährige Finne ist Drittschnellster und spricht sich Mut zu: «Immerhin kann ich von Starplatz 3 auf der sauberen Seite losfahren. Aber vor allem Gratulation an Lewis zu seiner 100. Pole, was für eine verrückte Zahl!»

Viel ist in den letzten Wochen darüber geredet worden, ob die Zeit von Bottas zu Ende gehe. Es wurde Mercedes unterstellt, George Russell von Williams zu Mercedes zu holen, sogar während der laufenden Saison! Was Mercedes-Teamchef in den Bereich der Sagen und Märchen pfefferte.

Formel-1-Champion Jenson Button hat als Experte der britischen Sky bemerkt, es wäre für Mercedes höchste Eisenbahn, sich nach einer Alternative umzusehen, um an die Zukunft zu denken. Ex-GP-Pilot Martin Brundle findet es nicht in Ordnung, dass die Leute Bottas so an den Karren fahren und meint ironisch: «Seien wir mal ehrlich – die meisten Racer wären gerne so schlecht, dass sie ab und an einen Lewis Hamilton bezwingen. Immerhin stand Bottas in Portugal auf Pole.»

«Bottas kann einem leid tun. Hin und wieder musste ich mich zu meiner Zeit auch mit Gegenwind abfinden, aber was da heute teilweise aufgetischt wird, das ist eine ganz andere Hausnummer. Da finde ich einige Fragen an Bottas wirklich brutal, aber so erbarmungslos ist die Formel 1 nun mal, und ich bin mir sicher, dass das Auswirkungen hat. Niemand ist kugelsicher, an keinem perlt Kritik einfach so ab.»

«Valtteri hat auf der einen Seite das Pech, dass er neben dem wohl komplettesten Formel-1-Fahrer der Gegenwart antritt. Wenn Hamilton nicht im Mercedes sässe, wäre Bottas der grosse Held. Ich sehe ihn nicht als Nummer 2, eher als Nummer eineinhalb.»

Die Nummer eineinhab sagt nach seinem Abschlusstraining auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya: «Ich bin herb enttäuscht. Meine erste Runde war besser als die zweite. Aber im Scheitelpunkt von Kurve 10 habe ich Zeit verloren, eine Zehntelsekunde, vielleicht etwas mehr. Keine Ahnung, ob das etwas mit einer Windbö zu tun hatte oder nicht. Das kann mal passieren, aber es geschah eben zum dümmsten Moment.»

Wir schauen in der Tabelle nach: Das ist die Zeit, die ihm auf Hamilton gefehlt hat:
Hamilton 1:16,741 min
Verstappen 1:16,777
Bottas 1:16,873

Was können wir im Rennen vom neunfachen GP-Sieger erwarten? «Wir haben ein gutes Auto, da ist im Grand Prix alles möglich. Wenn ich mir die Dauerläufe vom Freitag ansehe, dann wird das ein heisser Tanz mit Red Bull Racing. Das Reifen-Management wird dieses Rennen entscheiden. Ich könnte mir vorstellen, dass nicht alle Teams die gleiche Taktik verfolgen – die einen werden ihr Glück mit zwei Reifenwechseln versuchen, die anderen nur mit einem.»

Bottas glaubt: Noch ist nichts verloren. «Ich habe im Training gezeigt: Mein Speed stimmt, ich konnte ihn einfach im entscheidenden Moment nicht umsetzen.»

Abschlusstraining Barcelona

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:16,741
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:16,777
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:16,873
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:17,510
05. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:17,580
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:17,620
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:17,622
08. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:17,701
09. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:18,010
10. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:18,147
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:17,974
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:17,982
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:18,079
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:18,356
15. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:19,154
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:18,556
17. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:18,917
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:19,117
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:19,219
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:19,807


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