Aston Martin: Mehr Druck für Sebastian Vettel
Sebastian Vettel mit Otmar Szafnauer
Fünf Rennen sind in der aktuellen Formel-1-Saison absolviert, und zuletzt bewies Sebastian Vettel in Monaco, dass er es noch kann. Im Fürstentum holte er mehr heraus, als der Aston Martin eigentlich leisten kann.
«Er fühlt sich immer wohler im Auto und die Abstände sind wirklich, wirklich eng, besonders im Mittelfeld», sagte Teamchef Otmar Szafnauer.
«Wenn du dich im Auto nicht wohlfühlst und nicht ans Limit gehst und nur knapp daneben liegst, dann bist du eine oder zwei Zehntelsekunden weg», so Szafnauer weiter.
Das war einer der Knackpunkte in Monaco: Dort hatte sich Vettel von Anfang an im Auto wohlgefühlt, was dann zu seiner besten Leistung in dieser Saison geführt hat.
Anpassungsprobleme hat übrigens nicht nur Vettel. Sergio Pérez liegt bei Red Bull Racing noch hinter den Erwartungen, Fernando Alonso bei Alpine auch, genauso wie Daniel Ricciardo im McLaren.
Vettel sei «noch nicht bei 100 Prozent», sagte Szafnauer, «aber er ist nah dran. Er fühlt sich viel wohler, und nach jedem Rennen und Qualifying kommt er näher und näher.»
Der Aston-Martin-Teamchef hat auch mit anderen Fahrern gesprochen, die das Team gewechselt haben und denselben oder einen ähnlichen Prozess durchlaufen, verriet Szafnauer, «und sie sagten, dass es ihrer Einschätzung nach etwa fünf Rennen dauern wird, bis sie sich wirklich wohl fühlen.»
Seine Vorhersage für Vettel, «wenn wir versuchen, die Zukunft vorherzusagen, ist, dass es wahrscheinlich auch in diesem Bereich liegen wird.» Heißt demnach aber auch: Der Druck steigt, die Schonfrist ist vorbei, jetzt sollten Ergebnisse wie in Monaco eher Regel denn Ausnahme sein.
Was das Auto betrifft, hat Vettel aber die Erwartungen gebremst. Auf die Frage, ob das Auto noch weiter verbessert werden, sagte Vettel: «Das ist dieses Jahr eine schwierige Situation, da das gesamt Augenmerk auf dem nächsten Jahr liegt und dort die Autos ganz anders aussehen werden. Daher wird alles, was wir dieses Jahr entwickeln, am Ende des Jahres in die Tonne geschmissen. Es ist schwierig und wir sitzen da alle im selben Boot.»
Klar ist, dass das Ziel, regelmäßig um das Podium zu kämpfen, korrigiert werden muss. «Ich denke leider, dass P3 vermutlich einen Schritt zu weit [weg] ist. Wir werden hart im Mittelfeld kämpfen, um zu sehen, wie hoch wir kommen können. Wir wären am Ende des Jahres gerne in der oberen Hälfte», sagte Szafnauer.
Im Moment liegt Aston Martin mit 19 Punkten hinter Ferrari (78), McLaren (80 Punkte), Mercedes (148) und Red Bull Racing (149) auf Platz fünf. Hinter Vettel und Co. lauern dafür AlphaTauri (18) und Alpine (17).