Mick Schumacher (Haas): Druck kommt erst 2022
Die Haas-Truppe in Baku: Zweiter von rechts ist Ayao Komatsu, in der Mitte Mick Schumacher
Mick Schumacher hat im tubulenten Baku-GP Rang 13 eingefahren, sein bisher bestes Ergebnis in der Königsklasse. In einigen freien Trainings hat Ferrari-Nachwuchspilot Schumacher fast die ersten Fünfzehn erreicht – was für den Einzug ins zweite Quali-Segment reichen würde. Formel-2-Champion Schumacher hat dies keck zu einem seiner Saisonziele erklärt.
In der Fahrer-WM taucht Schumacher derzeit auf Rang 17 auf – er kann die bessere Einzelplatzierung vorweisen als die Williams-Fahrer George Russell Nicholas Latifi (eben dieser 13. Platz in Baku), und gegen seinen Haas-Stallgefährten Nikita Mazepin musste er erst eine Niederlage einstecken, in Monaco.
Haas-Teamchef Günther Steiner spricht von «einem sehr schwierigen Job für unsere Fahrer. Wenn wir unser Auto mit jenen der Gegner messen, dann ist offensichtlich, wo wir stehen. Unser Renner baut zu wenig Abtrieb auf.»
Der Südtiroler Steiner weiter: «Mick lernt seinen Job immer besser, das zeigt sich auch auf der Stoppuhr. Zum Anderen gehört zu diesem besseren Verständnis auch mehr Feinarbeit an der Abstimmung. Darauf müssen wir unsere Hoffnung setzen, weil wir – wie angekündigt – den diesjährigen Wagen nicht weiterentwickeln, sondern uns ganz auf 2022 konzentrieren.»
Der Japaner Ayao Komatsu ist leitender Renningenieur bei Haas. Der langjährige Wegbegleiter von Romain Grosjean sagt: «Es war eine gewaltige Herausforderung, die erfahrenen Romain Grosjean und Kevin Magnussen gegen zwei Rookies auszuwechseln. Aber Mick Schumacher und Nikita Mazepin erhalten derzeit die einmalige Möglichkeit, in Ruhe ihr Formel-1-Handwerk zu lernen. Hätten wir einen Piloten engagiert, der im GP-Sport schon Podestränge eingefahren hat, dann wäre der mit diesem Auto nur frustriert.»
«Gewiss hätten auch Mick und Nikita gerne ein schnelleres Auto. Aber in ihrer Karrierephase ist das nicht so schlimm. Sie können sich ganz auf die Arbeit konzentrieren. Sie stehen wenig im Rampenlicht, es gibt keine Erwartung, was WM-Punkte angeht.»
Der Druck kommt dann 2022. Haas hat die Entwicklung des 2021er Autos früh eingestellt, um sich ganz auf den nächstjährigen Wagen zu konzentrieren. Ayao Komatsu auf der offiziellen Formel-1-Seite: «Wir wollen in Sachen Konkurrenzfähigkeit zurück auf den Stand von 2018, als wir einen schönen fünften Platz in der Konstrukteurs-Meisterschaft einfahren konnten.»
Komatsu gibt zu: «Wir haben in Zeiten der Pandemie Mitarbeiter verloren. Es ist fast, als würden wir wieder von vorne beginnen. Wir haben gute Leute, nur müssen wir ihnen auch die richtigen Mittel geben, um sich entfalten zu können. Wir haben die Weichen gestellt, um alle Ressourcen an die richtigen Stellen zu bringen. Wir werden nicht über Nacht ans vordere Mittelfeld springen. Wir sind keine Träumer. Wir wissen, dass dies Zeit brauchen wird. Aber wir sind in einer Aufbruchphase, und das ist aufregend.»
Aserbaidschan-GP, Baku
01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:39:40,034h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,421 sec
03. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +2,865
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +3,995
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +4,918
06. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +6,604
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +7,063
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +7,936
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +9,132
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,021
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,727
12. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +11,748
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +14,018
14. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +14,615
15. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +17,789
16. Nicholas Latifi* (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +13,052
*10-sec-Stop-and-Go-Strafe in 30-Sek-Zeitstrafe umgewandelt (Boxengasse während der Gelbphase nicht genutzt)
Out
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Getriebedefekt
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, Reifenschaden, Unfall
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Reifenschaden, Unfall
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, Motordefekt
WM-Stand nach 6 von 22 Rennen
01. Verstappen 105 Punkte
02. Hamilton 101
03. Pérez 69
04. Norris 66
05. Leclerc 52
06. Bottas 47
07. Sainz 42
08. Gasly 31
09. Vettel 28
10. Ricciardo 26
11. Alonso 13
12. Ocon 12
13. Stroll 9
14. Tsunoda 8
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Schumacher 0
18. Russell 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0
Konstrukteurs-Meisterschaft
01. Red Bull Racing 174 Punkte
02. Mercedes 148
03. Ferrari 94
04. McLaren 92
05. AlphaTauri 39
06. Aston Martin 37
07. Alpine 25
08. Alfa Romeo 2
09. Haas 0
10. Williams 0