Valtteri Bottas ganz von der Rolle: Das sagt Mercedes
Valtteri Bottas
«Inakzeptabel», so lautet in einem Wort die Einschätzung von Teamchef Toto Wolff, was die jüngsten Leistung von Weltmeister Mercedes-Benz angeht. Aus den WM-Läufen von Monte Carlo und Baku hat Mercedes ganze sieben Punkte geholt, Valtteri Bottas ging leer aus. In Monaco hatte der Finne grausames Pech, als beim Boxenstopp die Zähne der Radmutter vorne rechts abgeschliffen wurden und das Rad nicht abgenommen werden konnte, aus. In Aserbaidschan jedoch war Bottas vom ersten Training an von der Rolle: Startplatz 10, Zwölfter im Rennen.
Valtteri Bottas nach dem Rennen: «Ich war Freiwild, als das Rennen nach der Safety Car-Phase wegen Lance Stroll wieder freigegeben wurden, die Autos pfiffen mir links und rechts nur so um die Ohren. Spass hat das keinen gemacht. Schon am Samstag war ich viel zu langsam unterwegs. Ich kann mir das nur mit dem Aufwärmen der Reifen erklären.»
Mercedes-Technikchef Mike Elliott hat auf dem eigenen YouTube-Kanal der Dauer-Weltmeister zu den Schwierigkeiten von Bottas Stellung bezogen. Der 47jährige Ingenieur sagt: «In Baku ist es immer schwierig, die Vorderreifen auf Temperatur zu bringen. Gleichzeitig ist dies eine jener Strecken, auf welcher ein Fahrer überdurchschnittlich viel Selbstvertrauen braucht, um den Mauern nahe, aber eben nicht zu nahe zu kommen.»
«Das alles spielt zusammen, denn je schneller du fährst, je weiter du die Grenzen der Piste auslotest, desto nachhaltiger wärmst du auch die Reifen auf. Und wenn du die Haftung der Reifen spürst, dann wagst du am Lenkrad noch mehr. Du gerätst sozusagen in eine positive Spirale. Bei Valtteri war es genau umgekehrt – es mangelt am letzten Stückchen Vertrauen, dadurch sind die Reifen nicht aufgewärmt genug, du rutschst noch mehr.»
«Wir haben im Training einige Situationen erlebt, als Fahrer untersteuernd geradeaus in die Pistenbegrenzung gerutscht sind. Das ging alles auf nicht optimal haftende Reifen zurück. Der grosse Unterschied zwischen dem Bottas von Monaco und dem Bottas von Baku waren einzig und alleine Reifen, die im besten Betriebsfenster sind – oder eben nicht. Wir als Team sind gefordert, mehr dafür zu tun, dass die Piloten dieses Fenster treffen.»
Aserbaidschan-GP, Baku
01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:39:40,034h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,421 sec
03. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +2,865
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +3,995
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +4,918
06. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +6,604
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +7,063
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +7,936
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +9,132
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,021
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,727
12. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +11,748
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +14,018
14. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +14,615
15. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +17,789
16. Nicholas Latifi* (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +13,052
*10-sec-Stop-and-Go-Strafe in 30-Sek-Zeitstrafe umgewandelt (Boxengasse während der Gelbphase nicht genutzt)
Out
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Getriebedefekt
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, Reifenschaden, Unfall
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Reifenschaden, Unfall
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, Motordefekt
WM-Stand nach 6 von 22 Rennen
01. Verstappen 105 Punkte
02. Hamilton 101
03. Pérez 69
04. Norris 66
05. Leclerc 52
06. Bottas 47
07. Sainz 42
08. Gasly 31
09. Vettel 28
10. Ricciardo 26
11. Alonso 13
12. Ocon 12
13. Stroll 9
14. Tsunoda 8
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Schumacher 0
18. Russell 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0
Konstrukteurs-Meisterschaft
01. Red Bull Racing 174 Punkte
02. Mercedes 148
03. Ferrari 94
04. McLaren 92
05. AlphaTauri 39
06. Aston Martin 37
07. Alpine 25
08. Alfa Romeo 2
09. Haas 0
10. Williams 0