Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Esteban Ocon (Alpine): «Alles über Alonso ist falsch»

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso und Esteban Ocon

Fernando Alonso und Esteban Ocon

Der 24-jährige Franzose Esteban Ocon ist der 111. Sieger im Rahmen der Formel-1-WM seit 1950. Der Alpine-Fahrer ist hin und weg: «Nur schade, dass meine Familie das hier nicht vor Ort miterleben konnte.»

Ocon vor Vettel vor Hamilton – ob irgend ein Wettverrückten auf einen solchen Zieleinlauf beim Ungarn-GP spekuliert hat? Nach einem herrlich verrückten Rennen haben wir mit Esteban Ocon den 111. GP-Sieger in der Formel 1 seit 1950. Der 24-Jährige hat im 78. Anlauf gewonnen, es ist seine zweite Podestplatzierung in der Königsklasse nach Sakhir 2020.

Der eine oder andere Fan wird sich fragen: Wann hat Ocon zuvor letztmals ein Rennen gewinnen können? Antwort: 2015 in der GP3. Wenn wir Alpine als rein französische Mannschaft betrachten (auch wenn das Chassis in England gebaut wird), so handelt es sich um die erste Kombination aus französischer Fahrer in französischem Auto als GP-Sieger seit Alain Prost 1983 auf dem Österreichring!

«Eigentlich bedaure ich nur eines», sagt der neue GP-Sieger. «Dass meine Familie wegen der ganzen komplizierten Reisevorschriften hier nicht vor Ort sein konnten. Nur ihre Anwesenheit hätte noch toppen können, was hier eben passiert ist.»

«Ich weiss gar nicht recht, was ich sagen soll. Wir haben im Team darüber gesprochen – der nächste Schritt muss ein Sieg sein. Denn im vergangenen Jahr haben wir Podestränge eingefahren und Appetit auf mehr bekommen.

«Ich hatte in dieser Saison einige schwierige Momente. Nach einem guten Saisonbeginn war einige Rennen lang der Wurm drin. Aber meine Mannschaft hat immer an mich geglaubt, und mir selber war klar, dass ich nicht auf einmal vergessen hatte, wie man einen Rennwagen fährt.»

Dann gab Alpine dem langen Ocon ein neues Chassis, und auf einmal haben wir wieder den alten, pardon, jungen Esteban erlebt. In Ungarn hat er dem Druck von Sebastian Vettel standgehalten, mit der Routine eines GP-Veteranen. «Einfach war das nicht, der Druck war schon enorm.»

«Ganz wichtig für mich war auch, was sich weiter hinten abgespielt hat. Wer weiss, wie dieser Grand Prix geendet hätte, wäre Lewis Hamilton sofort an meinem Stallgefährten Fernando Alonso vorbeigegangen? Riesenkompliment an Fernando, dieser Sieg gehört auch ihm. Was habe ich vor der Saison nicht alles zu hören bekommen, als klar wurde, dass Fernando mein Stallgefährte sein würde. Jetzt weiss ich: Alles, was da über Alonso erzählt wird, ist falsch.»

«Wow-wow-wow, allez les Bleus! Ich fasse es nicht! Was für ein verrücktes Rennen, welch süsses Gefühl. Es war nicht immer einfach in dieser Saison. Riesenkompliment an Fernando Alonso, dieser Sieg gehört auch ihm. Wer weiss, was passiert wäre, hätte Hamilton früher an ihm vorbeigehen können. Der Druck von Seb war enorm, zum Glück konnte ich ihn hinter mir halten. Aber ich wusste: Ich kann mein Team nicht enttäuschen, meine Jungs haben immer an mich geglaubt.»

«Ich habe immer davon geträumt, in der Formel 1 auf einem Siegerpodest zu stehen. Jetzt ist es wahr, und es hat sich noch schöner angefühlt, als ich mir das immer vorgestellt habe.»

«Ich fand es einfacher, die Führung gegen Vettel zu verteidigen, als im Mittelfeld zu kämpfen! Auch wenn Seb grossen Druck aufrecht erhielt. Ein lustiges Detail: Heute Morgen habe ich mit meinen Jungs noch darüber diskutiert, dass ich hier eine nicht so gute Bilanz habe. Ich schätze, diese Statistik habe ich nun korrigiert!»

Wurde es einmal knapp? Esteban: «Ja, einige Male konnte Vettel aufrücken, als ich Antonio Giovinazzi überholen wollte. Da wurde es ziemlich ungemütlich. Zum Glück konnte ich Vettel gerade so hinter mir halten. Es war ein Moment, in dem ich nicht mehr das Gefühl hatte, alles unter Kontrolle zu haben. Aber zum Glück ist alles gut gegangen.»

Ungarn-GP, Budapest

01. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:40:00,248h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,859 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,736
04. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +15,018
05. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +15,651
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:03,614 min
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:15,803
08. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:17,910
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:19,094
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:20,244
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Kollision
Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, Kollision
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Kollision
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Kollision
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Kollision

WM-Stand nach 11 von 23 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 192 Punkte
2. Verstappen 186
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Leclerc 80
7. Sainz 80
8. Ricciardo 50
9. Vettel 48
10. Gasly 48
11. Ocon 39
12. Alonso 36
13. Stroll 18
14. Tsunoda 16
15. Latifi 4
16. Russell 2
17. Räikkönen 1
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 300
2. Red Bull Racing 290
3. McLaren 163
4. Ferrari 160
5. Alpine 75
6. Aston Martin 66
7. AlphaTauri 64
8. Williams 6
9. Alfa Romeo 2
10. Haas 0

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