Hamilton und Mercedes-Funk: Will das, was sie rauchen
Lewis Hamilton
Lewis Hamilton und der Mercedes-Funk: Das war am Sonntag beim Ungarn-Rennen eine ganz eigene Geschichte. Es war vor allem ein historisches Bild, als Hamilton mit seinem Mercedes ganz alleine in der Startaufstellung stand.
Die Konkurrenz war vor dem Restart nach dem Massencrash beim Rennstart geschlossen in die Box gegangen, um angesichts der inzwischen abgetrockneten Strecke von Regenreifen auf Slicks zu wechseln.
Eine Mercedes-Entscheidung, die Teamchef Toto Wolff verteidigte: «Es war die absolut richtige Entscheidung. Da stehe ich voll dahinter. Als Führender bist du natürlich immer vor der schwierigen Entscheidung, dass du da eine Wahl treffen kannst. Wenn wir als Einzige reingekommen wären, dann hätten wir auch wie die Deppen ausgesehen. Dass es innerhalb von einer Sekunde komplett austrocknet, damit war nicht zu rechnen.»
Hamilton selbst war bewusst, dass er an die Box hätte kommen können. «Ich habe versucht, dem Team in der Einführungsrunde Informationen zu geben. Es war in allen Kurven trocken und ich sagte ihnen immer wieder: ‚trocken, trocken, trocken‘, und sie sagten, ich solle draußen bleiben», sagte er.
«Wir gewinnen und verlieren als Team. Das Team hat mit der Strategie und den Boxenstopps einen fantastischen Job gemacht», so der Brite.
Später im Rennen meldete sich Wolff bei Hamilton und sagte ihm, dass er das Rennen gewinnen könne. Zu dem Zeitpunkt musste sogar Hamilton darüber lachen.
«Er hat ein großes Herz, Toto, aber bei allem Respekt, als ich den Call bekam, dachte ich: ‚Ich will das, was sie rauchen, am Ende des Rennens auch haben», scherzte Hamilton: «Die anderen waren so weit vorne, und ich musste gleichzeitig einen weiteren Boxenstopp einlegen, und ich dachte, es sei unmöglich, sie einzuholen.»
Tatsächlich hätte Hamilton womöglich gewonnen, wenn sich Fernando Alonso nicht dazwischengeworfen hätte und Hamilton in einem sehenswerten Duell rundenlang aufgehalten hätte.
Der Funk-Fauxpas kostete den von der Pole gestarteten Hamilton unter dem Strich zwar den 100. Sieg in der Formel 1, er ist nach der Disqualifikation von Sebastian Vettel aber unter dem Strich Zweiter und hat demnach acht Punkte Vorsprung auf Max Verstappen.
Offiziell wird, da Aston Martin eine Berufung angekündigt hat, noch der Stand mit Vettel auf Platz zwei genutzt. Hamilton hat daher dort nur sechs Zähler Vorsprung.
Ungarn-GP, Budapest
01. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:40:00,248h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,859 sec*
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,736
04. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +15,018
05. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +15,651
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:03,614 min
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:15,803
08. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:17,910
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:19,094
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:20,244
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Kollision
Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, Kollision
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Kollision
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Kollision
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Kollision
*Disqualifikation, zu wenig Sprit
WM-Stand nach 11 von 23 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 192 Punkte
2. Verstappen 186
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Leclerc 80
7. Sainz 80
8. Ricciardo 50
9. Vettel 48
10. Gasly 48
11. Ocon 39
12. Alonso 36
13. Stroll 18
14. Tsunoda 16
15. Latifi 4
16. Russell 2
17. Räikkönen 1
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0
Teams
1. Mercedes 300
2. Red Bull Racing 290
3. McLaren 163
4. Ferrari 160
5. Alpine 75
6. Aston Martin 66
7. AlphaTauri 64
8. Williams 6
9. Alfa Romeo 2
10. Haas 0