Schock: Die Aerodynamikerin Antonia Terzi ist tot
Die italienische Aerodynamikerin Antonio Terzi ist tot. Die frühere Mitarbeiterin von Ferrari und Williams ist in England das Opfer eines Autounfalls geworden, sie wurde nur 50 Jahre alt.
Am bekanntesten wurde die aus San Felice bei Modena stammende Terzi durch ihre Arbeit am Williams FW26: Säbelzahntiger, Walross, Hammerhai – die ungewöhnliche Nasenform führte zu zahlreichen Spitznamen für den 2004er Renner des englischen Traditionsteam. Es hätte jener Rennwagen werden sollen, mit dem der Kolumbianer Juan Pablo Montoya und der Deutsche Ralf Schumacher ein Wörtchen um den WM-Titel mitreden und Dauer-Champion Michael Schumacher entthronen wollten. Bis 2001 hatte Terzi unter Rory Byrne bei Ferrari gearbeitet.
Letztlich sollte sie diese gewagte Arbeit beim britischen Traditionsrennstall den Job kosten, denn die theoretischen Vorteile der Nase – viel Luft unters Auto zu bringen – wurden in der Praxis nie bestätigt. Vor dem Ungarn-GP erhielt der Wagen von Juan Pablo Montoya und Ralf Schumacher eine konventionelle Nase, und Frau Terzi musste ihren Zeichentisch räumen, sie wurde durch den Franzosen Loïc Bigois ersetzt.
Später arbeitete die Italienerin als stellvertretende Professorin in der Luft- und Raumfahrtabteilung der Technischen Universität von Delft (neben dem niederländischen Professor Johannes Ockels), von 2014 bis 2019 war sie als Aerodynamikerin bei Bentley tätig.
2020 wurde Antonio Terzi an die Universität von Canberra berufen, wo sie eine Professur hätte annehmen sollen. Die Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie verhinderten, dass sie nach Australien umzog.