Mattia Binotto (Ferrari): Verlockung wegen Hamilton
Mercedes gegen Ferrari in Brasilien
Der frühere Benetton- und Renault-Teamchef Flavio Briatore (71) ist der Formel 1 immer verbunden geblieben. Aber der erfolgreiche Unternehmer findet, die Königsklasse habe es verpasst, mit der Zeit zu gehen. Der Italiener sagt: «Ich bleibe bei der Ansicht, dass die Rennen zu lang sind. Wir könnten doch zwei Rennen machen, und zum zweiten müssen die ersten Sechs in umgekehrter Reihenfolge losfahren. In der Pause könnten wir Interviews mit den Piloten veranstalten, sie könnten sich bei ihren Fans live auf Facebook oder Instagram melden. Das würde einen Popularitätsschub erzeugen. Die Welt ändert sich, und wenn die Formel 1 überleben will, dann muss sie sich mit Szenarien auseinandersetzen, die nicht von gestern sind.»
In Brasilien haben wir erlebt, was ein Top-Pilot von einem Startplatz weiter hinten anrichten kann: Lewis Hamilton war nach der Qualifikation aus der Wertung genommen worden, weil sein Heckflügel nicht dem Reglement entsprach – letzter Startplatz zum Sprint. Mit einer grandiosen Fahrt stiess der Mercedes-Star bis auf Rang 5 nach vorne.
Für den Grand Prix musste er fünf Ränge zurück, weil ein neuer Motor eingebaut worden war. Danach fuhr der siebenfache Weltmeister von Startplatz 10 zum Sieg. Das nährt in Ferrari-Teamchef Mattia Binotto den verlockenden Gedanken, dass umgekehrte Startreihenfolgen tatsächlich funktionieren könnten.
Der Italiener sagte im Anschluss ans Rennen von Interlagos: «Wir haben so viele Überholmanöver gesehen, ich halte das für ein machbares Konzept. Wir sollten das wirklich in Betracht ziehen, auch wenn ich jetzt nur vom Sprint-Format sprechen.»
Drei Mal wurde 2021 mit diesem Format experimentiert – in Silverstone, Monza und Interlagos. Gemäss des Formel-1-CEO Stefano Domenicali wird es 2022 sechs GP-Wochenenden mit Sprint geben.
Formel-1-Sportchef Ross Brawn ist ein Verfechter des Sprints, aber ihm ist nicht entgangen, dass in einer Umfrage die Fans diesem Format eher kritisch gegenüberstehen. Daher sagt Brawn: «Wir müssen da mit viel Bedacht vorgehen, denn wir wollen zwar die Spannung erhöhen, aber das soll auch nicht zu künstlich werden.»
In den kommenden Wochen wird darüber diskutiert, in welcher Form das Sprint-Format für die GP-Saison 2022 verfeinert wird.
São Paulo-GP
01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:32:22,851 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +10,496 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +13,576
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +39,940
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +49,517
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +51,820
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, Motor
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision
WM-Stand nach 19 von 22 Rennen
Fahrer
1. Verstappen 332.5 Punkte
2. Hamilton 318.5 Punkte
3. Bottas 203
4. Pérez 178
5. Norris 151
6. Leclerc 148
7. Sainz 139.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 92
10. Alonso 62
11. Ocon 50
12. Vettel 42
13. Stroll 26
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0
Teams
1. Mercedes 521.5
2. Red Bull Racing 510.5
3. Ferrari 287.5
4. McLaren 256
5. Alpine 112
6. AlphaTauri 112
7. Aston Martin 68
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 11
10. Haas 0