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Ecclestone ehrt Williams: «Frank war einfach Frank»

Von Andreas Reiners
Bernie Ecclestone und Sir Frank Williams

Bernie Ecclestone und Sir Frank Williams

Sir Frank Williams ist tot, und auch sein langjähriger Wegbegleiter Bernie Ecclestone trauert. Der frühere F1-Chefpromoter erinnert sich mit einigen Anekdoten an einen besonderen Menschen.

Bernie Ecclestone hat durch Claire Williams vom Tod seines langjährigen Wegbegleiters Sir Frank Williams erfahren. Der frühere Formel-1-Chefpromoter Ecclestone war «froh und unglücklich», wie er der PA News Agency verriet.

«Er hatte sich so lange so gut geschlagen. Aber vielleicht ist so etwas ja ein Segen». Williams habe nicht gelitten, habe Tochter Claire ihm mitgeteilt, sagte er.

«Seine Geschichte ist unglaublich. Niemand lebte so lange wie er in seinem Zustand», so Ecclestone über Williams, der am Sonntag im Alter von 79 Jahren verstarb. Er war 35 Jahre Tetraplegiker und auf den Rollstuhl angewiesen, nachdem er sich 1986 bei einem Autounfall zwischen dem 4. und 5. Rückenwirbel das Rückgrat gebrochen hatte.

«Aber Frank hat sich nie beklagt. Er hat nie gejammert und gemeckert. Er hat die Dinge so gut wie möglich gemeistert. Er war ein Kämpfer. Frank war einfach Frank. Er verstand sich mit allen, und alle mochten ihn», so Ecclestone.

Ecclestone glaubt, dass ohne Leute wie Williams die Formel 1 heute noch existieren würde. «Es gibt heute nicht mehr viele von den alten Hasen, die bei den Teams waren, als sie anfingen. Damals konnte man einen Motor und ein Getriebe kaufen. Man musste nicht mehrere Milliarden haben und 1.000 Leute für sich arbeiten lassen.»

Ecclestone weiter: «Für Frank waren die Dinge nie wirklich schlecht, er hat sich nie über Dinge beschwert. Er kam mit den Dingen so gut es ging zurecht. Und das ist der Grund, warum er so erfolgreich war. Er war ein Rennfahrer durch und durch.»

Ecclestone nennt weitere Beispiele, die für ihn stellvertretend für den Menschen Williams stehen. «Er war immer auf der Höhe der Zeit. Er wusste über Kaschmirpullover Bescheid, als ich noch nie etwas von Kaschmir gehört hatte. Das war Frank.»

Oder die Anekdote: «Er sagte zu mir 'Kannst du mir 2.000 Pfund leihen'. Und ich habe ja gesagt. Und er sagte: 'Ich zahle es dir in 10 Tagen zurück'. Und es war ganz sicher, dass Frank in 10 Tagen mit 2.000 Pfund zurückkommen würde. Er redete über alles Mögliche, und kurz bevor er ging, sagte er: 'Ich frage mich, ob du mir helfen kannst? Könntest du mir 2.500 Pfund leihen? Ich zahle es dir in 10 Tagen zurück.' Und so haben wir mit Frank gearbeitet. Ich würde ihm mein Leben anvertrauen.»

Und Ecclestone erinnert sich auch an eine Episode aus dem Krankenhaus, nach dem Unfall von Williams. Ecclestone sprach mit dem damaligen Formel-1-Arzt Sid Watkins. «Ich fragte: ‚Wie lange wird das dauern?‘, und er (Watkins) sagte: ‚Ich glaube, er wird sechs Monate lang hier sein und an die Decke schauen.‘ Ich fragte 'Wird er das alles überleben?' und er sagte 'Ich glaube nicht'. Und Sid wusste wirklich Bescheid (über die Wissenschaft).»

Doch Williams überlebte. «Wie immer bewies Frank, dass alle falsch lagen. So jemanden wie Frank gibt es heute nicht mehr.»


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