Sauber-Test: Lohr und die verpasste Formel-1-Chance
Ellen Lohr mit Timo Glock bei der DTM
Zu einer erfolgreichen Rennfahrer-Karriere gehört immer auch Glück. Dass man als Pilot zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, dass sich Türen unverhofft öffnen. Die Chance muss man dann noch ergreifen, aber vielen bieten sich die Möglichkeiten gar nicht erst.
Wie bei Ellen Lohr. Die gebürtige Mönchengladbacherin blickt auf eine erfolgreiche Karriere zurück – aber auch auf eine verpasste Chance, die sie heute noch wurmt. Das verriet die frühere DTM-Pilotin in der Sportschau-Doku «Frauen im Motorsport: Einsam unter Männern».
«Ich hatte vom damaligen Motorsportchef Norbert Haug einen handgeschriebenen Brief, dass ich eine F1-Testfahrt bei Sauber-Mercedes bekäme», sagte sie.
Zwei Jahre zuvor hatte sie in der DTM als erste Frau ein Rennen gewonnen und damit Geschichte geschrieben.
1994 kam besagtes Versprechen, als sie Mercedes-Werksfahrerin war. «Damals, das ist auch das Glück, das man braucht im motorsportlichen Leben, hat Karl Wendlinger einen Unfall gehabt in Monaco», erinnert sie sich.
Der frühere Formel-1-Pilot und damalige Sauber-Stammfahrer Wendlinger ist damals am Donnerstag im Training seitlich mit einer Geschwindigkeit von 177 km/h gegen einen Behälter geknallt und mit dem Kopf dagegen geschlagen. Fast drei Wochen lang lag er im Koma.
«Mein Test wäre in der Woche darauf gewesen, er ist abgesagt worden», sagte Lohr. «Am Ende der Saison haben sich Sauber und Mercedes getrennt und es kam nie zu dieser Formel-1-Testfahrt.» Sie kritisiert, dass sie generell keine Chance bekam. Das war nach dem Formel-3-GP in Monaco 1990 auch so. Damals wurde sie hinter Laurent Aiello Zweite.
Lohr: «Auch als ich Zweite wurde hat jeder gesagt: ‚Die Top 3 werden von den F1-Teams angesprochen, da kommt etwas auf dich zu.‘ Nie was gehört. Warum hat nie jemand gefragt? Warum hat nie jemand das Vertrauen reingesetzt? Was muss man noch zeigen an Leistung und an Ergebnis, dass man für so eine Herausforderung genommen wird?»
Bei «The Race» verriet sie, dass es dem damaligen Sauber-Teamchef Peter Sauber unangenehm war. «Jedes Mal, wenn ich [Peter] Sauber danach sah, sagte er: 'Ich habe ein schlechtes Gewissen, ich habe ein schlechtes Gewissen'. Nun, schlechtes Gewissen ist eine Sache - gib mir eine Chance, das wäre gut! "Aber es ist nie wieder passiert, das war meine verpasste Chance - oder eine der zwei oder drei verpassten Chancen in meinem Leben.»
Katar-GP, Losail
01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:24:29,908 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +25,743 sec
03. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +59,457
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:02,306 min
05. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:20,570
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:21,274
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:21,911
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1:23,126
09. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, + 1 Runde
17. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, Reifenschaden
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Aufgabe
WM-Stand nach 20 von 22 Rennen
Fahrer
1. Verstappen 351.5 Punkte
2. Hamilton 343.5 Punkte
3. Bottas 203
4. Pérez 190
5. Norris 153
6. Leclerc 152
7. Sainz 145.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 92
10. Alonso 77
11. Ocon 60
12. Vettel 43
13. Stroll 34
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0