Wolff: Rassismus für Hamilton ein wichtiger Antrieb
Toto Wolff und Lewis Hamilton
Lewis Hamilton setzt sich seit Jahren für den Kampf gegen Rassismus ein, dafür benutzt er seit einiger Zeit auch die Formel 1 als Bühne. Dieser Kampf kommt nicht von ungefähr, denn Hamilton erlebt Rassismus seit seiner Kindheit.
Diese Erfahrungen sind ein wichtiger Grund für den Ehrgeiz des 36-Jährigen, für seinen Antrieb, glaubt Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Dies «spielt eine wesentliche Rolle», sagte Wolff im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
«Als Kind wurde er auf der Go-Kart-Bahn beschimpft, weiße Eltern haben ihren Kindern den Umgang mit ihm verboten, das hat definitiv auch bei ihm große Narben hinterlassen», so Wolff.
Das Rennfahren sei für den 37-jährigen Hamilton «das Ventil» gewesen, «es allen zu zeigen, und es ist es noch immer».
Er spreche mit seinem Topfahrer «ständig» darüber, sagte Wolff: «Wir haben da ganz ähnliche Trigger. Durch unsere Erfahrungen haben wir eine sehr hohe Resilienz. Dadurch sind wir in unserer Komfortzone, wenn es hart wird, da funktionieren wir dann auch. Wenn du aus einem emotionalen Sibirien kommst, ist es überall auf der Welt schön.»
Leid, Trauer oder Demütigung ausgesetzt zu sein, hinterlasse Narben. Dies könne aber «bei manchen Menschen eine Superpower auslösen», sagte der Österreicher: «Ich will nicht sagen, dass erfolgreiche Menschen zwangsläufig einen solchen Rucksack tragen müssen, aber bei den Erfahrungen, die ich persönlich gemacht habe, und bei Menschen, die ich besser kenne, spielt das definitiv eine Rolle.»