Wolff: Hamilton-Aus wäre Armutszeugnis für Formel 1
Toto Wolff und Lewis Hamilton
Toto Wolff lässt hinsichtlich des kontroversen WM-Finales in Abu Dhabi keine Milde walten., «Das wird niemals vergessen sein. Weil es einfach Unrecht war, was Lewis widerfahren ist», sagte der Österreicher im Interview mit der Kronen-Zeitung.
An diesem Tag sei Hamilton unschlagbar gewesen, «bis der Rennleitung die Sicherungen durchgebrannt sind, sie auf drei Regelverstöße entschieden hat. Das ist nur schwer zu verstehen», so Wolff: «Es wird uns immer nachhängen, wenngleich Max Verstappen über die Saison gesehen ein würdiger Weltmeister ist. Aber an diesem Tag war einer besser als der andere - und der hat nicht gewonnen.»
Ob Hamilton seine Karriere fortsetzen oder beenden wird, kann Wolff aktuell nicht beurteilen. «Ich hoffe sehr, dass wir ihn wiedersehen», sagte er: «Er ist der wichtigste Part unseres Sports. Es wäre ein Armutszeugnis für die ganze Formel 1, wenn der beste Fahrer wegen hanebüchener Entscheidungen beschließt, aufzuhören.»
Mit den hanebüchenen Entscheidungen meint Wolff die letzten Minuten des Rennens in Abu Dhabi. Rennleiter Michael Masi befolgte damals das Safety-Car-Protokoll nicht zu 100 Prozent, was wiederum Max Verstappen in die Position brachte, den Führenden Hamilton beim Restart zu überholen und sich so den Titel zu sichern.
Mercedes war unmittelbar nach dem Rennen mit Protesten gescheitert, auf eine Berufung hatte Hamiltons Rennstall im Hinblick auf eine angekündigte Untersuchung des Automobil-Weltverbandes FIA, mögliche Rückschlüsse und anschließende Verbesserungen verzichtet.
Und es kommt Bewegung in die Sache, denn die FIA hat sich nach langem Schweigen endlich geäußert und einen Zeitplan vorgestellt – am 18. März sollen die Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt werden. «Es ist für ihn unglaublich schwierig, bis er einen Weg zwischen Recht- und Unrechtverständnis gefunden hat. Das dauert eben seine Zeit», so Wolff.
Aber: «Egal, welche Hürde ihm in den Weg gestellt wurde, er hat sein Leben lang gewusst, dass er auf der Rennstrecke sprechen muss», so Wolff.
Der Österreicher betonte, er selbst könne das abgrenzen. «Wir ziehen daraus unsere Konsequenzen und wollen auf der Strecke die richtigen Antworten geben.»