Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Fernando Alonso über Sprint: «Fans sollen abstimmen»

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

Formel-1-CEO Stefano Domenicali will in der GP-Saison 2022 an sechs GP-Wochenenden einen Sprint austragen lassen. Fernando Alonso macht zum umstrittenen Format einen interessanten Vorschlag.

Das neue Sprint-Format der Formel 1 hinterliess 2021 viele Grand-Prix-Fans ratlos: Das Rennen über 100 Kilometer am Samstagnachmittag war in Silverstone okay, in Monza langweilig und in Brasilien gut – aufgrund der Aufholjagd von Lewis Hamilton in Interlagos.

Für Formel-1-Sportchef Ross Brawn steht fest: «Es steht ausser Zweifel, dass ein GP-Wochenende durch einen Sprint aufgewertet wird. Aber wir haben Verbesserungsvorschläge.»

Während einige Teams ums Geld streiten, hat Brawn umrissen, wie solche Änderungen aussehen könnten. «Wir haben vorgeschlagen, dass es rund ein Drittel der Punkte wie im normalen Rennen geben soll.» Das würde bedeuten: Acht Punkte für den Sieger. Bislang bekamen die ersten drei Piloten 3-2-1 Punkte, was dazu führte, dass viele Fahrer kein Risiko eingegangen sind. Denn das Sprint-Qualifying bestimmt die Startaufstellung für den Grossen Preis.

Es sollen auch mehr Fahrer mit WM-Zählern belohnt werden: «Die Piloten müssen einen grössen Anreiz erhalten, um zu kämpfen, aber es sollen auch keine Zahlen sein, die einen übermässigen Einfluss auf die Meisterschaft haben.»

Eine Formalie ist die Änderung des Namens, die notwendig ist. Brawn: «Wenn es läuft wie eine Ente und quakt wie eine Ente, dann ist es auch eine Ente. Wir wollen den Namen des Sprints in Ordnung bringen.» Wieso das Format offiziell Sprint-Qualifying heisst, wo es sich doch um ein Rennen handelt, haben nur wenige Fans nachvollziehen können.

Ebenso wenig wie die Tatsache, dass es für den Sprint-Sieger die offizielle Pole-Position gibt, aber nicht für den Schnellsten im Qualifying. «Das kam eindeutig nicht gut an. Daher steht das auch auf der Agenda», so Brawn.

Für Formel-1- und Sportwagen-Weltmeister Fernando Alonso würde sich ein anderes Vorgehen aufdrängen, wie der spanische Alpine-Superstar im Rahmen eines Saisonabschluss-Interviews in Abu Dhabi erklärt hat: «Dieses Format soll doch dem Spektakel dienen, es ist etwas für die Fans, es zieht neue GP-Anhänger an. Aber wenn wir uns darüber einig sind, wozu ein Sprint dient – wieso dann nicht die Fans fragen, was sie wollen? Ich fände, die Zuschauer müssten darüber entscheiden, ob und was geändert wird.»

«Für die Rennställe hat sich durch das neue Format nichts geändert. Es war nicht besser, es war nicht schlechter, es war nur anders. Die Fans müssten Priorität haben und uns sagen, wie wir den Sprint verbessern könnten.»

Formel-1-CEO Stefano Domenicali möchte bei 23 geplanten GP-Wochenenden sechs Mal ein Sprint-Format umsetzen.

Fahrzeugpräsentationen

10. Februar: Aston Martin
11. Februar: McLaren
17. Februar: Ferrari
18. Februar: Mercedes

Wintertestfahrten

23.–25. Februar: Barcelona, Spanien
11.–13. März: Sakhir, Bahrain

Geplante Formel-1-WM 2022

20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Imola, Italien
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
24. Juli: Le Castellet, Frankreich
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
25. September: Sotschi, Russland
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi

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