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Lewis Hamilton spricht – kein Wort über die Formel 1

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

Mercedes-Ass Lewis Hamilton ist seit dem verlorenen WM-Finale 2021 in Abu Dhabi abgetaucht. Nun meldet sich der englische Superstar erstmals zu Wort – aber es geht nicht um die Formel 1.

Vor kurzem sind Bilder von Lewis Hamilton veröffentlicht worden, die ihn in Los Angeles zeigen. Dort bereitet sich der siebenfache Formel-1-Champion auf die GP-Saison 2022 vor. Seit dem dramatischen WM-Finale in Abu Dhabi und der Niederlage gegen Max Verstappen ist der 37-jährige Engländer auf Tauchstation gegangen. Keine Silbe auf seinen sozialen Netzwerken.

Nun werden Aussagen des 103-fachen GP-Siegers veröffentlicht, aber sie haben nichts mit Formel 1 zu tun. Es geht vielmehr um seine im Juli 2021 gegründete Stiftung «Mission 44», welche junge Menschen in Grossbritannien gezielt fördert.

Die britische Sky bestätigt: Sie ist eine zweijährige Partnerschaft mit «Mission 44» eingegangen, um gezielt gegen Ungerechtigkeit in Grossbritannien vorzugehen. Genauer – es gibt einen unverhältnismässig grossen Teil von Schwarzen unter den vorzeitigen Schulabgängern im Land.

Sky hat sich dazu verpflichtet, im Laufe der kommenden Jahre mit einem Betrag von 30 Millionen britischer Pfund (36 Millionen Euro) gegen systematischen Rassismus vorzugehen. Eine Million Pfund davon fliesst nun in Lewis Hamiltons Stiftung.

Sky zitiert Lewis Hamilton so: «Wir müssen besser verstehen, wieso junge Menschen von Schulen ausgeschlossen werden, und dagegen vorgehen. Ich habe es während meiner Schulzeit selber erlebt, wie es zu unfairen Ausschlüssen gekommen ist. Ich verstehe, wie schlimm und aufreibend das sein kann. Ich freue mich, dass ich mit Mission 44 auf die Unterstützung von Sky zählen kann.»

«Durch diese Zusammenarbeit wollen wir Strategien umsetzen mit dem Ziel, junge Schüler gezielt zu fördern, statt sie aufzugeben.»

Forschungen von Mission 44 haben ergeben, dass schwarze Schüler 25 Mal wahrscheinlicher von einer Schule ausgeschlossen werden als weisse.

Mission 44 ist die konsequente Folge von Erkenntnissen der so genannten «Hamilton Commission», wonach schwarze Schüler in Grossbritannien benachteiligt werden. Die Kommission hat auch zum Ziel, die Vielfalt von Fachkräften im Motorsport zu fördern. Nur ein Prozent aller Angestellten im britischen Motorsport sind schwarzer Hautfarbe: Einige Gründe dafür gehen auf tiefer reichende soziale Probleme zurück, andere hingegen haben direkt mit dem Motorsport zu tun. So würden gemäss der Studie Rennställe Studenten aus einer ausgewählten Gruppe hochrangiger Unis bevorzugen. Auch geografische Faktoren spielen eine Rolle. Die Kommission hat zehn Empfehlungen formuliert, welche die Vielfalt im Rennsport begünstigen. Es geht vorrangig um Einstiegsmöglichkeiten und Bildungschancen.


Lewis Hamilton hat erkärt, an welchem Moment ihm klar war, dass er aktiv werden muss. «Ende 2019 habe ich mir unser Team-Foto von Abu Dhabi im Detail angeschaut, und ich war baff, wie wenig vielfältig das Team ist. Da war mir klar: Ich muss jetzt handeln. Aus dieser Erkenntnis entstand die Hamilton-Kommission.»

«Wenn ich eines Tages auf meine Laufbahn zurückblicken werde, dann wäre es in zehn, fünfzehn Jahren schön zu sehen: Die britische Motorsportindustrie ist wirklich ein Spiegel der Gesellschaft.»

Und was ist mit der Formel 1?

Am 1. Februar 2022 feiern die Chinesen Neujahr. Mercedes hat dazu in China ein Video von Lewis Hamilton veröffentlicht, in dem er «allen ein frohes chinesisches Neujahr wünscht. Möge euch das neue Jahr Glück bringen und alles, was ihr euch wünscht.» Auch George Russell schliesst sich den Glückwünschen an.

Lewis Hamilton ist im Video in aktueller Teambekleidung und mit kurzen Haaren zu sehen.

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