Ralf Schumacher zu Lewis Hamilton: Etwas Drama
«Es ist alles auf Null gestellt.» So hat Mercedes-Teamchef Toto Wolff den Schritt der Formel 1 zu einer neuen Rennwagengeneration umrissen, und der Wiener sagte weiter: «Keiner weiss, was jetzt auf uns zukommt. Ich schreibe keinen einzigen Gegner ab.»
Ralf Schumacher hat sich die Fahrzeugpräsentation von Mercedes-Benz als Formel-1-Experte der deutschen Sky angeschaut. Der 46-Jährige sagt: «In weiten Teilen der Turbohybrid-Ära in der Formel 1 war Mercedes überlegen, da war alles berechenbar. Nun aber mussten alle von vorne beginnen, und die Gefahr ist da, dass einem anderen Team wie etwa Ferrari ein Superwurf gelungen ist. Da ist auch für mich nicht sicher, was passieren wird.»
«Ich fand es interessant, wie sanft die beiden Fahrer Lewis Hamilton und George Russell miteinander umgehen. Der junge Russell war da schon sehr vorsichtig mit seinen Äusserungen und hat betont, dass er jetzt ganz viel lernen will. Da war der Ton damals ganz anders, als George in Bahrain 2020 Hamilton ersetzt hat und neben Valtteri Bottas fuhr. Aber ich bin überzeugt – intern sieht das anders aus, und ich glaube schon, dass er Lewis von Anfang an schlagen kann.»
«Ich finde, Mercedes hat jetzt eine Super-Besetzung. Es gab ja auch von uns seitens Sky immer wieder den Anstoss, da etwas zu ändern. Ich habe nie ganz verstanden, warum es so lange gedauert hat, Valtteri Bottas zu ersetzen. Ich halte George Russell für ein Ausnahmetalent. Ob er sich so entwickeln wird wie damals Lewis Hamilton, das bleibt abzuwarten. Wir dürfen dabei auch nicht vergessen, dass Lewis 37 Jahre alt ist und Mercedes an die Zukunft denken muss.»
Lewis Hamilton ist nach dem verlorenen WM-Finale 2021 auf Tauchstation gegangen. Viele seiner Fans hatten Angst, dass er aufhören könnte. Welchen Eindruck hatte der sechsfache GP-Sieger Schumacher vom Briten? «Da war damals auch ein wenig Drama dabei. Aber man muss die Enttäuschung nach Abu Dhabi verstehen – da wurde Mercedes und Hamilton der sicher geglaubte Sieg durch eine Rennleiter-Entscheidung genommen.»
«Was nun passiert ist, das ist fast ebenso unglaublich, dass der Rennleiter seinen Posten räumen musste. Masi stand damals vor einer ganz schwierigen Entscheidung, und er hat dabei nicht ganz das Richtige getan. Andernfalls hätte die FIA nicht diese Schritte gegen ihn eingeleitet. Mercedes hat an diesem Tag viel verloren. Und ich kann mir gut vorstellen, dass der Druck auf den Autosport-Weltverband sehr gross war, ein Zeichen zu setzen. Ich persönlich finde die Entscheidung schade, weil ich Masi für einen guten Rennleiter gehalten habe. Es ist nicht leicht, sich gegen die ganzen Teamschefs und ihre Interessen durchzusetzen. Vielleicht hätte man auch mit Masi die Struktur verändern können, aber offenbar waren da die Gräben zu tief.»
«Bei Lewis Hamilton spürte ich heute, dass er unbedingt weitermachen will. Und auch wenn ich manchmal scherzhaft sage, dass er 40 Millionen gute Gründe hat, um Formel-1-Fahrer zu bleiben, so geht es für ihn vorrangig darum, diesen achten Fahrer-WM-Titel zu erobern.»
Fahrzeugpräsentationen
21. Februar: Alpine
27. Februar: Alfa Romeo
Wintertestfahrten
23.–25. Februar: Barcelona, Spanien
10.–12. März: Sakhir, Bahrain
Geplante Formel-1-WM 2022
20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Imola, Italien
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
24. Juli: Le Castellet, Frankreich
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
25. September: Sotschi, Russland
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi