Sebastian Vettel schockiert: «Russland? Ohne mich!»
Sebastian Vettel
Die Formel 1 ist oft ihre eigene, kleine Welt, aber in Tagen wie diesen denken viele Menschen aus dem Grand-Prix-Zirkus nicht nur an ihre Aufgaben im Fahrerlager und auf der Rennstrecke, sondern daran, was derzeit Dramatisches in der Ukraine passiert.
Sebastian Vettel wird natürlich auf den Einmarsch von Russland in die Ukraine angesprochen. Der Deutsche spricht Klartext: «Ich bin heute Morgen aufgewacht, habe die Nachrichten gesehen und bin schockiert. Es ist schrecklich, was derzeit passiert. Es ist ein Rennen in Russland geplant, aber ich für meinen Teil habe bereits beschlossen – ich werde dort nicht fahren.»
«Es ist schlicht falsch, in solch einem Land anzutreten. Unschuldige Menschen werden ihr Leben verlieren, aus merkwürdigen, dummen Gründen einer verrückten Landesführung. Ich werde das in der Fahrervereinigung GPDA gewiss thematisieren. Aber mein Entschluss steht fest.»
Die neue Rennwagengeneration kommt beim 53-fachen GP-Sieger Sebastian Vettel gut an. Der Heppenheimer sagt über seinen neuen Aston Martin: «Das Auto sieht auf jeden Fall ganz anders aus. Das hat schon beinahe etwas Futuristisches, auch wegen der grösseren Räder. Aber schön ist in unserer Branche halt immer, was schnell ist.»
Der vierfache Weltmeister Vettel fand es knifflig, sich im Rennsimulator mit dem Fahrverhalten der neuen Wagen anzufreunden: «Es ist nicht ganz einfach, in der Simulation ein Gefühl für ein anderes Handling aufzubauen. Das ist mir dann doch etwas weit weg von der Realität. Daher war ich sehr gespannt auf den Test hier in Spanien.»
Vettels früherer Stallgefährte Daniel Ricciardo hatte gesagt: Erfahrung wird 2022 viel zählen, wenn es gilt, sich den Eigenheiten der neuen Rennwagen anzupassen. Vettel relativiert: «Anpassen muss man sich immer – ans neue Auto, an die neuen Reifen, ans neue Reglement.»
Welche Eindrücke hat Vettel am 23. Februar vom neuen Aston Martin gewonnen? Der 279-fache GP-Teilnehmer meint: «Die Eindrücke sind gut. Wenn es einen negativen Aspekt gibt, dann ist es das Gewicht dieser Autos. Fernando Alonso und ich wissen noch, wie die ultraleichten Renner damals zu fahren waren, das vermisse ich schon, das war ein Fahrgefühl, das fast nicht zu toppen ist.»
Barcelona-Test, 24. Februar, 13.00 Uhr
1. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes, 1:20,355 min (65 Runden)
2. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:20,546 (71)
3. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:20,764 (61)
4. Alexander Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:21,531 (47)
5. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:21,920 (55)
6. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, 1:21,949 (66)
7. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:22,288 (21)
8. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:22,412 (38)
9. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:22,562 (40)
10. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:23,280 (64)