FIA-Urteil: Russland-GP ade, Mazepin nicht gesperrt
Nikita Mazepin bei einem Foto-Shooting Anfang 2022
Noch vor wenigen Tagen hatte die Formel 1 mitgeteilt, ein Grosser Preis von Russland sei vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine «derzeit nicht möglich». Der Autosport-Weltverband FIA geht einen Schritt weiter und verkündet am Abend des 1. März: «Aufgrund eines Falles höherer Gewalt ist der Grosse Preis von Russland 2022 gestrichen.»
Gespannt war die Motorsportgemeinde darauf zu erfahren, was mit russischen Rennfahrern passiert. Nach dem Vorgehen des Fussball-Weltverbands FIFA (keine weitere Teilnahme von Russland an der WM-Qualifikation) lag eine Sperre für russische Racer in der Luft. Aber so weit will die FIA nicht gehen.
Der Autosport-Weltverband hat beschlossen:
Keine russischen oder weissrussischen Nationalteams dürfen an internationalen Wettbewerben teilnehmen.
Fahrer aus Russland oder Weissrussland dürfen weiterhin an Wettbewerben teilnehmen, aber vorläufig nur unter der neutralen Flagge der FIA.
Das bedeutet: Der Moskauer Nikita Mazepin dürfte theoretisch seinen Platz im Formel-1-Rennstall Haas neben Mick Schumacher behalten. Allerdings ist es undenkbar, dass er vor dem Hintergrund von Reisebeschränkungen für russische Staatsbürger seinen Job als GP-Pilot ausüben kann.
Zudem hat Haas die Schriftzüge und Farben von Sponsor Uralkali vom Wagen entfernen lassen. Teamchef Günther Steiner hatte erklärt, man werde Anfang März entscheiden, wie es mit dem Geldgeber und Mazepin weitergehe.
Es dürfen gemäss FIA ab sofort keine russischen oder weissrussischen Symbole, Farben und Flaggen gezeigt werden, nicht auf Uniformen, Ausrüstung und Rennwagen. Es wird auch keine russische Hymne gespielt.
Alle internationalen Wettbewerbe auf russischem und weissrussischem Boden sind bis auf Weiteres untersagt.
FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem sagt: «Die FIA beobachtet die Entwicklungen in der Ukraine mit Trauer und Schock. Ich hoffe auf eine baldige, friedliche Lösung. Wir verurteilen die russische Invasion und sind in den Gedanken bei den Opfern.»