Pat Symonds: «Mercedes mit Raumfahrt-Technik»
Als Formel-1-Sportchef Ross Brawn klar wurde, dass die Königsklasse komplett neue Rennwagen braucht, da wusste er, an wen er sich wenden konnte: an Pat Symonds. Der inzwischen 68-jährige Ingenieur, früher Wegbegleiter von Michael Schumacher bei Benetton und von Fernando Alonso bei Renault, hat zusammen mit anderen klugen Köpfen diese aufregende, neue Rennwagengeneration ausgetüftelt.
Von Anfang an machte Ross Brawn klar: «Wenn wir ein neues Reglement entwerfen, dann beginnen Tausende sehr intelligenter Menschen bei den Teams darüber nachzudenken, wie man das am besten in einen schnellen Rennwagen umsetzen kann. Uns war bewusst, dass es zu Lösungen kommen würde, die wir so nicht auf dem Radar hatten.»
Eine solche Lösung sind die Seitenkästen am Silberpfeil, mit welchen Mercedes die Gegner schockiert hat. Pat Symonds sagt dazu auf F1TV: «Ganz ehrlich – so etwas habe ich nicht kommen sehen. Das ist ein völlig neuer Lösungsansatz. Ich bin tief beeindruckt davon, wie man mit einem solchen Layout den Motor genügend kühlen kann, aber ganz offenbar hat Mercedes das im Griff.»
«Die erste Auswirkung dieser Lösung: Neun andere Teams werden sich nochmals das Reglement vornehmen, mit der bangen Frage im Kopf, ob sie nicht vielleicht etwas ausser Acht gelassen haben.»
«Mercedes hat sich ohne Zweifel einige Tricks einfallen lassen, um zu solch einer Lösung kommen zu können. Sie haben mit dem Ladeluftkühler etwas ganz Anderes gemacht als die Gegner, nur so ist eine so schlanke Seitenform möglich. Ich weiss, dass die Rennställe da beispielsweise mit der Firma Reaction Engines arbeiten, die vorrangig in der Luft- und Raumfahrt tätig ist. Und die bauen extrem effiziente Ladeluftkühler – da profitiert der Rennsport. Ich schätze, das ist einer der Gründe für die extreme Auslegung von Mercedes.»
«Grundsätzlich haben alle Teams daran gearbeitet, die Kühler kompakter zu gestalten und noch raffinierter zu platzieren. Die Techniker haben sich Fragen gestellt wie: Können wir die ganzen Elemente von Kühlung und Elektronik nicht cleverer anordnen?»
Den Mercedes-Technikern war nicht entgangen, was Alpine 2021 getan hatte: Da wurden Kühler und Steuergeräte nach oben versetzt, daher die ungewöhnlich voluminöse Airbox – damit die Aerodynamiker mehr Spielraum im Bodenbereich erhalten. Das alles war zwar nicht gut für den Schwerpunkt, aber unterm Strich war der Gewinn durch die verbesserte Aerodynamik grösser.
Bahrain-Test, Tag 1
1. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:33,902 min (103 Runden) C5
2. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:34,359 (52) C3
3. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:34,531 min (64) C3
4. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:34,736 (50) C5
5. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:35,070 (104) C4
6. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:35,356 (50) C2
7. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:35,495 (66) C3
8. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:35,706 (39)
9. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:35,941 (60) C3
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:35,977 (138) C3
11. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:36,365 (62) C3
12. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, 1:36,745 (24) C3
13. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:36,768 (42) C2
14. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:37,164 (54) C3
15. Pietro Fittipaldi (BR), Haas VF-22-Ferrari, 1:37,422 (47) C2
Reifenmischungen: C1 sehr hart, C2 hart, C3 mittelhart, C4 weich, C5 sehr weich