Mick Schumacher: Magnussen als Chance und Gefahr
Der US-amerikanische Haas-Rennstall ist 2022 ganz anders aufgestellt als vor einem Jahr. Teamchef Günther Steiner erinnert sich: «2021 wussten wir von Anfang an, dass wir nur wenige Verbesserungen ans Auto bringen, um uns dann komplett auf die Entwicklung des neuen Rennwagens 2022 zu konzentrieren. Das macht für ein Team unserer Grösse einfach der richtige Weg.»
Ergebnis: Haas fuhr 2021 hinterher. Mick Schumacher zeigte ein solides Lehrjahr und hatte seinen Moskauer Stallgefährten Nikita Mazepin in den meisten Fällen im Griff. 2022 weht ein anderer Wind: Mit einem konkurrenzfähigeren Wagen wird vom Formel-2-Meister des Jahres 2020 mehr erwartet, und nach der Trennung von Mazepin hat Mick mit dem erfahrenen Kevin Magnussen eine echte Messlatte erhalten.
Was traut der 180-fache GP-Teilnehmer Ralf Schumacher seinem Neffen Mick zu? «2021 war sein Lehrjahr, das Gelernte muss Mick nun umsetzen. Die Erwartungen sind grösser, auch jene, die Mick an sich selber hat. Jetzt muss die Leistung abgerufen werden. Für Mick steht quasi die nächste Stufe seiner Karriere an.»
«Zudem hat Mick mit Kevin Magnussen einen neuen Stallgefährten. Ich bin mal gespannt darauf zu sehen, wie Haas-Teamchef Günther Steiner das im Griff haben wird. Kevin ist nicht eben als Kind von Traurigkeit bekannt. Doch Magnussen ist über die Jahre auch ruhiger geworden, und ich glaube, zwischen ihm und Mick passt das vom Charakter her besser als zwischen den Haas-Fahrern 2021. Aber für Mick ist das gleichzeitig schwierig, denn die Leute werden von ihm erwarten – den muss er knacken.»
Ist Kevin Magnussen für Mick nun eher eine Chance oder eine Gefahr? Ralf Schumacher meint auf diese Frage von SPEEDWEEK.com: «Beides zugleich. Grundsätzlich ist jeder Stallgefährte eine Bedrohung, denn wenn dein Teamkollege schneller ist als du, hast du ein Problem. Die Chance für Mick besteht darin, von einem erfahrenen Mann sehr viel lernen zu können.»
«Aber das ist nur dann eine Chance, wenn beide Fahrer vom Auto das gleiche wollen. Es gibt Fahrer, die mögen Untersteuern, es gibt Piloten, die können besser mit einem leichten Heck des Autos leben. Da kann man nur hoffen, dass die Entwicklungswünsche in die gleiche Richtung gehen. Sonst wird es schwierig, denn Kevin ist aufgrund seiner langen Jahre bei Haas im Team eine echte Grösse. Der Rennstall weiss, wie der Däne bei der Entwicklung helfen kann. Mick hingegen ist noch jung. Das könnte problematisch werden. Abgesehen davon hoffe und glaube ich, dass sie gut miteinander arbeiten und sich auch auf der Strecke genug Platz lassen werden.»
Bei einer Medienveranstaltung von Sky Deutschland wurde zu Mick Schumacher nach Bahrain geschaltet, um seine Eindrücke aus zu schildern.
In Barcelona hatte Haas so stark mit aufsetzendem Boden zu kämpfen, dass keine konkurrenfähigen Rundenzeiten möglich waren. In Bahrain lief das schon besser. Mick Schumacher sagt: «Wir sind noch immer am Ausloten, wo der beste Kompromiss liegt. Das Problem ist bekannt, aber ich glaube nicht, dass es auch nur ein Team gibt, das dafür schon die perfekte Lösung gefunden hat. Im ersten Teil der Saison wird das überall ein Thema bleiben.»
Micks Wintertestfazit: «Das Fazit ist positiv, aber wir müssen sicherstellen, dass wir auch ins Ziel kommen. Wir kämpfen noch immer mit Kleinigkeiten, aber die können im Rennen eine grosse Auswirkung haben. Das müssen wir auf die Reihe bekommen.»
Über seinen neuen Stallgefährten Kevin Magnussen sagt Mick: «Ich kenne ihn von einem Haas-Test 2020 in Abu Dhabi, aber jetzt, als Teamkollege, arbeiten wir natürlich anders zusammen. Ich hoffe, dass ich viel von ihm lernen kann.»
Was sagt Mick zu Leuten, die fordern, er müsse Magnussen gleich schlagen können? «Kevin war nur ein Jahr weg und ist zuvor jahrelang Formel 1 gefahren, er ist eine feste Grösse. Aber ich weiss, was ich kann, und von daher fühle ich mich nicht eingeschüchtert. Als Ziel habe ich mir vorgenommen, öfter ins zweite Quali-Segment vorzustossen und Punkte zu holen.»
Bahrain-Test, Tag 3
1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:31,720 min (53 Runden) C5
2. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, 1:32,241 (76) C4
3. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:32,415 (51) C4
4. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, 1:32,698 (122) C4
5. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:32,759 (71) C5
6. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:32,985 (68) C3
7. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:33,002 (57) C5
8. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:33,105 (43) C4
9. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:33,191 (90) C2
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:33,821 (81) C4
11. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:33,959 (82) C4
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:34,865 (91) C4
13. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:34,905 (68) C5
14. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:35,171 (18) C3
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, 1:35,634 (124) C3
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:36,029 (53) C3
17. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:36,217 (78) C5
18. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, 1:38,616 (38) C2
Reifenmischungen: C1 sehr hart, C2 hart, C3 mittelhart, C4 weich, C5 sehr weich
Bahrain-Test, Tag 2
1. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, 1:33,207 (60) C4
2. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:33,532 min (59 Runden) C4
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:34,011 (86) C4
4. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:34,064 (70) C4
5. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:34,141 (47) C5
6. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:34,276 (111) C4
7. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:34,366 (54) C3
8. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:34,609 (60) C3
9. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:36,020 (46) C3
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:36,802 (120) C3
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:36,987 (25) C2
12. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, 1:37,846 (23) C2
13. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:38,585 (67) C2
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, 1:39,845 (12) C2
15. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:39,984 (48) C2
Bahrain-Test, Tag 1
1. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:33,902 min (103 Runden) C5
2. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:34,359 (52) C3
3. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:34,531 min (64) C3
4. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:34,736 (50) C5
5. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:35,070 (104) C4
6. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:35,356 (50) C2
7. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:35,495 (66) C3
8. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:35,706 (39) C3
9. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:35,941 (60) C3
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:35,977 (138) C3
11. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:36,365 (62) C3
12. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, 1:36,745 (24) C3
13. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:36,768 (42) C2
14. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:37,164 (54) C3
15. Pietro Fittipaldi (BR), Haas VF-22-Ferrari, 1:37,422 (47) C2