Formel 1: Besonderes Lob für Verstappen

Harsche Kritik an Aston Martin: «Faden verloren»

Von Andreas Reiners
Bei Aston Martin gibt es Probleme

Bei Aston Martin gibt es Probleme

Die Plätze zwölf und 17 in Bahrain, sportlich ein Desaster und keine Besserung in Sicht: Auf Aston Martin prasselt jede Menge Kritik ein. Das Team habe den Faden verloren, sagt Ralf Schumacher.

Was Sebastian Vettel beim Debriefing nach dem schwachen Auftakt-Wochenende der Formel 1 in Bahrain gesagt hat, ist nicht überliefert. Der neue Teamchef Mike Krack verriet nur, dass sich der Deutsche nach seiner Corona-Erkrankung bei der virtuellen Teilnahme deutlich besser anhörte als noch vor ein paar Tagen.

Die Begeisterung dürfte sich bei Vettel angesichts der sportlichen Probleme seines Teams aber in Grenzen halten. Denn Aston Martin steht vor einem Berg an Problemen. «Ich glaube, da gibt es einige Bereiche, in denen wir arbeiten müssen», sagte Vettels Ersatzmann Nico Hülkenberg an.

Dass der Emmericher Stammpilot Lance Stroll stellenweise blamierte, ist noch das geringste Problem.

«Das Team hat den Faden verloren», sagte Ralf Schumacher im AvD Motor & Sport Magazin auf Sport1. «Da wollte man zu schnell, zu viel erreichen und das funktioniert in der Formel 1 leider einfach nicht. Man kann nicht einfach viele Leute und viel Geld nehmen, in einen Topf geben, kurz umrühren und dann kommt hinten was Gutes raus. Das ist ein kontinuierlicher Prozess und das muss wie ein Uhrwerk funktionieren. Und das Team wollte mit der Bulldozer-Methode rangehen und das hat schon damals bei Toyota nicht funktioniert.»

Schumacher weiter: «Das Auto ist, so hört man, eine Katastrophe. Das muss alles können, was man nicht braucht. Und hinzukommt, dass scheinbar der Teambesitzer mittlerweile auch mit in den Meetings sitzt und sich äußert, wie die Dinge zu laufen haben sollen. Wenn das so ist, dann wird es wirklich sehr kompliziert.»

Dass Lawrence Stroll in den Meetings sitzen und sich einmischen soll, bewertet auch Christian Danner als das « allerschlimmste». Denn wenn derjenige, «der die hunderten Millionen investiert hat, sagt: ‚Ich weiß, wie das geht, sonst hätte ich ja gar nicht das Geld.‘ Dann wird es richtig problematisch. Papa Stroll ist ja auch nicht gerade dafür bekannt, dass er mit besonders viel Feingefühl herangeht».

Grundsätzlich sei ein kleines und effizientes Rennteam, was Aston Martins Vorgänger-Team ja gewesen sei, nicht unbedingt gleich besser, wenn man es mit neuen Mitteln aufblase, so Danner. «Die haben investiert ohne Ende und es gibt es neue Tools, die hunderte Millionen gekostet haben, aber sie funktionieren nicht.»

Er glaubt im Fall von Sebastian Vettel: «Der wird sich überlegen, ob er die Corona-Infektion nicht über Dschidda hinauszieht.»

Vettel habe jetzt definitiv die Erkenntnis, dass das Auto weit abgeschlagen sei, sagte Ex-F1-Pilot Karl Wendlinger: «Das war noch schwächer, als in der letzten Saison und es wird sicher schwer, da hinten wieder rauszukommen. Ich glaube aber, dass er nach seiner Genesung wiederkommt und sein Bestes gibt.»

Ergebnisse Formel 1, Sakhir

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75
02. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, +5,598 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, +9,675
04. George Russell (GB), Mercedes W13, +11,211
05. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, +14,754
06. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, +16,119
07. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, +19,423
08. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03, +20,386
09. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, +22,390
10. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo C42-Ferrari, +23,064
11. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, +32,574
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, +45,873
13. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, +53,932
14. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes, +54,975
15. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, +56,335
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, +1:01.795 min
17. Nico Hülkenberg (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, +1:03,829
— Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18
— Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18
— Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03

WM-Stand Fahrer

01. Leclerc 26 Punkte
02. Sainz 18
03. Hamilton 15
04. Russell 12
05. Magnussen 10
06. Bottas 8
07. Ocon 6
08. Tsunoda 4
09. Alonso 2
10. Zhou 1
11. Schumacher 0
12. Stroll 0
13. Albon 0
14. Ricciardo 0
15. Norris 0
16. Latifi 0
17. Hülkenberg 0
18. Pérez 0
19. Verstappen 0
20. Gasly 0

WM-Stand Konstrukteure

01. Ferrari 44
02. Mercedes 27
03. Haas 10
04. Alfa Romeo 9
05. Alpine 8
06. AlphaTauri 4
07. Aston Martin 0
08. Williams 0
09. McLaren 0
10. Red Bull Racing 0

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