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Kart-Skandal um Artem Severiukhin: FIA-Anhörung läuft

Von Mathias Brunner
Artem Severiukhin

Artem Severiukhin

Der russische Kart-Fahrer Artem Severiukhin hatte mit einem Hitlergruss bei einer Siegerehrung in Portugal einen Shitstorm erzeugt. Nun muss sich der 15-Jährige beim Autosport-Weltverband FIA verantworten.

Am Donnerstag, 21. April findet beim Autosport-Weltverband FIA eine Anhörung statt: Vorgeladen sind der 15-jährige Russe Artem Severiukhin und Vertreter seines früheren Kart-Rennstalls, Ward Racing aus Schweden.

Und darum geht es: Bei der Siegehrung des Kart-EM-Laufs im «Kartodromo Internaçional de Algarve» von Portimão (Portugal) schlug sich Sieger Artem Severiukhin mit der rechten Faust zwei Mal auf die Brust und streckte dann seinen rechten Arm mit flach gestellter Hand aus. Das gilt in den meisten Ländern als faschistische Geste, anders bekannt als Hitlergruss.

Severiukhin wurde daraufhin von seinem Team gefeuert, und der Autosport-Weltverband FIA, für die Austragung der Kart-EM verantwortlich, leitete eine Untersuchung ein.

Artem Severiukhin darf nicht mit Gnade rechnen: Die FIA kennt bei Entgleisungen auf Kart-Niveau kein Pardon. So wurde der Italiener Luca Corberi nach einer verrückten Aktion für 15 Jahre gesperrt!

Artem Severiukhin selber hat sich in einem Video zu Wort gemeldet, das von «F1 Feeder Series» auf Twitter gepostet wurde. «Ich möchte mich bei allen für das, was passiert ist, entschuldigen. Ich unterstütze die Nazis nicht, sie sind für eines der schlimmsten Verbrechen der Menschheit verantwortlich. Ich habe den Nationalsozialismus nie unterstützt – ich halte ihn für eines der schlimmsten Verbrechen der Geschichte. Die Geste war überhaupt nicht als Nazi-Gruss gemeint. Ich bin bereit, die Strafen anzunehmen. Aber bitte glaubt mir, dass ich keine solche Absicht hatte.»

Aber wieso diese Geste? Der Kart-Fahrer sagt: «Die Jungs vor dem Podium haben solche Gesten gemacht, ich wollte sie einfach erwidern.»

Der italienische Automobilklub (ACI) reagierte schnell. Aufgrund der Vorkommnisse in Portugal wurde eine Sondersitzung angesetzt und dabei beschlossen: Der mit italienischer Lizenz startende Severiukhin ist seine Rennerlaubnis los.

Der ACI teilte in einer Erklärung mit: «Aufgrund der entsetzlichen und inakzeptablen Geste des russischen Kartfahrers Artem Severiukhin ist der Sportrat des Automobilklubs von Italien zu einer ausserordentlichen Sitzung zusammengekommen. Dabei ist beschlossen worden, Artem Severiukhin mit sofortiger Wirkung die italienische Rennlizenz zu entziehen. Gleichzeitig wird sein Fall ans Sportgericht weitergegeben, wo weitere Sanktionen erwogen werden.»
«Artem Severiukhin hat einen Mangel an Respekt gezeigt nicht nur für universelle Werte im Sport, sondern auch für Menschlichkeit, Anstand und Zusammengehörigkeit der Bürger.»

Wieso trat der Russe eigentlich mit italienischer Lizenz an? Der ACI weiter: «Artem Severiukhin erhielt deshalb eine Lizenz, weil es der Autosport-Weltverband FIA erlaubt, dass junge Fahrer sich so gut als möglich in der Welt bewegen können sollen, und dazu gehört auch, dass sie bei einem längeren Aufenthalt in einem anderen Land mit einer anderen Lizenz fahren dürfen als mit jener ihres Herkunftslandes. Italien ist die führende Nation in Sachen junger Kartsportler, so sind in der Saison 2021 gleich 355 ausländische Kartfahrer mit einer Lizenz aus Italien angetreten.»

Es ist unklar, wann sich die FIA über eine Strafe für Artem Severiukhin äussern wird.


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