Formel 1: Nächste Verstappen-Strafe kommt

Nach Imola-GP: Fahrer kritisieren die Rennleitung

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo mit geschlossenem, Carlos Sainz mit offenem Heckflügel – ein Bild aus dem Sprint

Daniel Ricciardo mit geschlossenem, Carlos Sainz mit offenem Heckflügel – ein Bild aus dem Sprint

Zahlreiche Piloten erkundigten sich im Laufe des Grossen Preises der Emilia-Romagna, warum sie ihren Heckflügel nicht flachstellen dürfen, um besser Gegner zu attackieren. Wieso die Rennleitung so handelte.

Am Sonntagabend war das bei einigen GP-Assen ein Thema: Bei Mischverhältnissen auf der Imola-Rennstrecke hatten alle Fahrer in Runde 19 auf die profillosen Reifen gewechselt, aber die Rennleitung liess sich 15 weitere Runden Zeit, bis die Freigabe kam, um das so genannte DRS zu nutzen – das «drag reduction system», wenn der Verfolger sein oberes Heckflügel-Element flachstellen kann, um einen Gegner besser anzugreifen.

Alpine-Fahrer Esteban Ocon fand: «Ich verpasste so die Chance, mich auf Stroll werfen zu können. Ich verstehe nicht, wieso DRS so spät freigegeben wurde.»

Der achtfache GP-Sieger Daniel Ricciardo: «Ich habe mehrfach am Funk nachgehakt, wieso wir den Flügel nicht flachstellen können. Ich konnte keinen Boden auf meine Gegner gutmachen.»

Williams-Pilot Alex Albon: «Ich war schneller als meine Gegner, aber ohne DRS kam ich nicht vorbei, weil der Williams auf viel Abtrieb getrimmt war. Das war frustrierend.»

Der Thai-Brite vermutet: «Ich schätze, die Rennleitung wollte einen Crash wie mit Bottas und Russell im vergangenen Jahr verhindern.»

Der vierfache Formel-1-Champion Sebastian Vettel nimmt die Rennleitung in Schutz: «Das Tempo ist sehr hoch, und bei den ganzen Bäumen ist es schwierig zu erkennen, ob es wirklich komplett trocken ist. Bei George und Valtteri hat sich 2021 gezeigt, wie schnell etwas in die Hose gehen kann. Ich glaube nicht, dass sich Vieles geändert hätte, wäre das DRS vor Runde 34 aktiviert worden.»

Aus Sicht der Rennleitung ist der Fall glasklar: DRS wird dann freigegeben, wenn die Verwendung des verstellbaren Flügels als sicher eingestuft wird.

Ergebnis Grand Prix der Emilia-Romagna

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:32:07,986 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +16,527 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren, +34,834
04. George Russell (GB), Mercedes, +42,506
05. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +43,181
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +56,072
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +61,110
08. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +70,892
09. Kevin Magnussen (DK), Haas, +75,260
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
11. Alexander Albon (T), Williams, +1 Runde
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +1 Runde
14. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
15. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
17. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
18. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
Out: Fernando Alonso (E), Alpine (Seitenkasten beschädigt)
Out: Carlos Sainz (E), Ferrari (Dreher)

WM-Stand Fahrer nach 4 von 23 Rennen

01. Leclerc 86 Punkte
02. Verstappen 59
03. Pérez 54
04. Russell 49
05. Sainz 38
06. Norris 35
07. Hamilton 28
08. Bottas 24
09. Ocon 20
10. Magnussen 15
11. Ricciardo 11
12. Tsunoda 10
13. Gasly 6
14. Vettel 4
15. Alonso 2
16. Zhou 1
17. Albon 1
18. Stroll 1
19. Schumacher 0
19. Hülkenberg 0
20. Latifi 0

WM-Stand Konstrukteure

01. Ferrari 124 Punkte
02. Red Bull Racing 113
03. Mercedes 77
04. McLaren 46
05. Alfa Romeo 25
06. Alpine 22
07. AlphaTauri 16
08. Haas 15
09. Aston Martin 5
10. Williams 1

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