Bahrain: Wie man Freunde verliert
Geht für Bahrain die Sonne auf oder unter?
SPEEDWEEK-User erinnern sich: Nach erheblichen Unruhen in und ausserhalb Manamas wurde das auf März 2011 angesetzte Formel-1-Rennen von Bahrain auf unbestimmte Zeit verschoben, dann – skandalöserweise – vom Autoverband FIA neu angesetzt (auf den Termin von Indien) und schliesslich, auf Druck der Öffentlichkeit, von den Bahraini selber abgesagt.
Zayed Alzayani ist Chef-Organisator des Bahrain-Grand-Prix. Die Absage ist ihm quer im Halse stecken geblieben.
«Die Formel 1 will 2012 in den USA fahren. Aber haben die nicht auch Guantanamo? Werden dort etwa keine Menschenrechte verletzt?» stellt er einen Vergleich an. «Die Teams haben viel zu emotional argumentiert. Wir sind innerhalb von drei Monaten von einem der schönsten GP-Austragungsorte zu einem unerwünschten Termin geworden. Und wenn ich höre, dass der FIA-Inspektor Carlos Gracia kein Englisch oder Arabisch spreche, dann kann ich nur sagen – ja und? Ich muss auch kein Chinesisch können, um in China Geschäfte zu tätigen. Dafür gibt es doch Übersetzer.»
Für 2012 ist das Rennen erneut als Saisonbeginn geplant. Ruhe ist im Golfstaat nicht eingekehrt, und so wird im Fahrerlager bereits offen darüber gesprochen, ob man die kommende Saison nicht gleich in Australien beginnen solle.
Die Aussagen von Alzayani haben die Chancen von Bahrain jedenfalls bestimmt nicht verbessert.