MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Training Belgien: Sainz im Ferrari 1., Sargeant-Crash

Von Mathias Brunner
​Das einzige freie Training zum Belgien-GP, im Rahmen des Sprintformats: Ferrari-Fahrer Carlos Sainz hat bei tückischen Bedingungen die Nase vorn, Logan Sargeant beschädigt seinen Williams-Rennwagen.

Nur 60 Minuten Belgien-Training, bevor es in jene Quali geht, welche die Aufstellung für den Grand Prix definieren soll, das ist aus drei Gründen eine Herausforderung: Erstens ist kaum Zeit, Verbesserungen an den Rennwagen gründlich zu erproben. Zweitens muss die Abstimmung sitzen. Wer hier daneben liegt, hat keine Zeit mehr zum Korrigieren.

Und jetzt wird alles noch schlimmer: Denn das Wetter in Belgien ist mies. Auf nasser Bahn werden die Erkenntnisse mit neuen Teilen im wahrsten Sinne des Wortes verwässert, zudem ist die Gefahr eines Abflugs höher.

Die wichtigsten Verbesserungen an den Autos: McLaren, Ferrari, Aston Martin, Alfa Romeo und AlphaTauri mit neuen Heckflügeln, Mercedes mit anders geformten Seitenkästen und schmalerer Motorabdeckung, Alpine mit anderem Unterboden und verfeinerten Zusatz-Elementen am Frontflügel. Red Bull Racing mit anderen Kühlauslässen an der Motorverkleidung.

Das Training begann bei 18 Grad (Rennstrecke 22 Grad) und Nieselregen. Ein Pirelli-Hinterreifen mit Profil für Regen kann bei 300 km/h rund 85 Liter Wasser verdrängen, wie uns Pirelli-Rennchef Mario Isola erklärt hat. Der Regen nahm nach wenigen Minuten zu, die Sicht war mies. Zur Erinnerung: Die Regenreifen werden 2023 nicht mehr aufgewärmt.

Apropos: Das Verbot der Reifenheizdecken, Thema einer Besprechung der Formel-1-Kommission hier in Belgien, soll für 2024 vom Tisch sein. Die meisten Fahrer sind dagegen.

Mercedes-Fahrer George Russell hatte vor Les Combes einen Quersteher, konnte seinen Rennwagen aber meisterhaft abfangen. Williams-Pilot Alex Albon schlitterte in der Schikane vor Start und Ziel geradeaus.

Nach zehn Minuten regnete es so stark, dass die Fahrer ihre Autos an die Box zurückbrachten.

Nach 15 Minuten wagten sich die Piloten wieder auf die Bahn, der Regen hatte nachgelassen, die Alpine-Fahrer schnappten sich Intermediate-Reifen. Williams-Teamchef James Vowles: «Die Intermediates dürfen gemäss Reglement ja noch aufgewärmt werden, und das ist bei diesen Bedingungen ein Vorteil. Es ist wichtig, jetzt zu fahren, denn in der Quali später heute und auch bei Sprint-Quali und Sprint vom Samstag werden wir vergleichbare Verhältnisse haben.»

Alpine-Fahrer Pierre Gasly war auf dem Weg zur Bestzeit, verbremste sich aber in der letzten Schikane. Zu diesem Zeitpunkt noch immer Williams-Fahrer Albon vorne.

Nach 25 Minuten setzte sich McLaren-Pilot Lando Norris mit Intermediates an die Spitze, bei leichtem Nieselregen, bevor Carlso Sainz an der Spitze auftauchte.

Rote Flagge nach dreissig Minuten: Williams-Fahrer Logan Sargeant musste seinen Wagen zur Seite stellen, er war bei Les Combes geradeaus gefahren und linkerhand an die Pistenbegrenzung geprallt. «Etwas ist gebrochen, ich konnte nicht einlenken», schnaufte der Floridianer am Funk.

Formel-1-Rennleiter Niels Wittich ging kein Risiko ein: Keine GP-Autos auf der Bahn, während ein Kranwagen den Williams weghob. Der Regen nahm wieder zu.

Um 14.10 Uhr schaltete die Ampel bei der Boxenausfahrt auf Grün, aber niemand fuhr hinaus: zu starker Regen.

Zwölf Minutnen vor Schluss ging das Red Bull Racing-Duo auf die Bahn, Weltmeister Max Verstappen mit Intermediates-Reifen, Pérez auf Regenreifen. Der 44-fache GP-Sieger kam gleich wieder herein, der Mexikaner Pérez ebenfalls.

Auch die Aston Martin-Fahrer wagten sich hinaus, Applaus der Zuschauer, die tapfer den misslichen Verhältnissen trotzen. Erkenntnis: Zu viel Wasser auf der Bahn, auch die Grünen kamen sofort zurück.

Das Schlimme ist: Die Aussicht für den weiteren Verlauf des Nachmittags ist nicht besser. Noch mehr Regen soll kommen.

1. Training, Francorchamps

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 2:03,207 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +0,585 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren, +1,277
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +4,941
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +5,033
06. Alex Albon (T), Williams, +5,187
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +5,860
08. Kevin Magnussen (DK), Haas, +6,022
09. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +6,112
10. Nico Hülkenberg (D), Haas, +6,835
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +7,076
12. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +7,092
13. George Russell (GB), Mercedes, +7,268
14. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +8,878
15. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +10,795
16. Logan Sargeant (USA), Williams, ohne Zeit
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, ohne Zeit
18. Pierre Gasly (F), Alpine, ohne Zeit
19. Esteban Ocon (F), Alpine, ohne Zeit
20. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, ohne Zeit

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