Formel 1: Ein selten kurioser Unfall

Langeweile: Formel 1 mit grundsätzlichem Problem?

Von Andreas Reiners
Red Bull Racing dominiert die Saison

Red Bull Racing dominiert die Saison

Red Bull Racing dominiert die F1, und Rufe werden laut, dass der Weltverband eingreifen müsse, um den WM-Kampf spannender zu gestalten. Legende Stuck kann das nicht nachvollziehen.

In der Formel 1 wird nicht mehr die Frage gestellt, ob Max Verstappen erneut Weltmeister wird, sondern wann. Zu dominant ist Red Bull Racing, und zu überlegen ist der Titelverteidiger, der seinem Teamkollegen Sergio Pérez keine Chance lässt.

Klar: Für die Verstappen-Fans ist das eine tolle Sache, andere Fans kritisieren den Status Quo, weil der Kampf um die WM schlicht zu langweilig ist.

Es ist nicht das erste Mal in der Geschichte der Königsklasse, dass ein Team dominiert. Vor Red Bull Racing war Mercedes nicht zu schlagen.

Hat die Formel 1 ein grundlegendes Problem damit, über einen längeren Zeitraum spannend zu sein?

Legende Hans-Joachim Stuck glaubt das nicht. «Die Regularien sind in der Hinsicht sehr klar: Alle haben dieselben Möglichkeiten. Durch die Budget-Obergrenze wurde das noch weiter eingeschränkt. Inwiefern man das wirklich kontrollieren kann, sei mal dahingestellt. Am Ende ist es aber nun mal so, dass die Voraussetzungen überall die gleichen sind und jeder das Beste daraus machen muss», sagte Stuck bei Eurosport.

Im Moment mache das nur Red Bull, so Stuck: «Ferrari hat zwar einen guten Speed, aber da passieren andernorts alle möglichen dummen Geschichten und Mercedes ist mittlerweile einfach nicht mehr auf dem Niveau von Red Bull. Das steht außer Frage. An der Stelle von Toto Wolff würde ich momentan nicht gut schlafen...»

Dass der Weltverband FIA eingreifen könnte – in welcher Form auch immer – um den Wettbewerb spannender zu gestalten, hält Stuck «für total unfair! Viel wichtiger wäre, dass sich die FIA mal selbst organisiert und solche Sperenzien wie das Pace Car im Regen und derartigen Schmarrn sein lässt. Da sitzen die besten Rennfahrer der Welt in den Autos und bei Regen wird ein solcher Zirkus veranstaltet. Dann müssen sie eben langsamer fahren, wenn es zu viel regnet. Ein Start hinter dem Pace Car... das ist doch Volksverarschung! Die Formel 1 bietet eine tolle Show, es herrscht ein riesiges Interesse. Nach Belgien habe ich aber auch von vielen Bekannten vor Ort gehört, dass sie sich verarscht gefühlt haben - und in der Hinsicht muss ich ihnen auch Recht geben.»

Die Verantwortlichen sollten eher auf die Kosten achten, findet Stuck. «Eine weitere gute Idee wäre es, dass man in der Formel 1 wie bereits in der IndyCar-Serie eine einheitliche Aerodynamik einführt. Damit würde man viel Geld sparen und man hätte wohl mehr Autos, die gewinnen könnten.»

Das Allerwichtigste laut Stuck: «Dass man ab 2024 endlich mit synthetischem Kraftstoff fährt. Wo sind wir denn eigentlich, dass das noch nicht längst der Fall ist? Die Formel 1 sollte ein Vorreiter im Motorsport sein. Wir bauen Oldtimer um, die mit synthetischem Kraftstoff fahren... aber warum macht das die Formel 1 nicht? Was ist das für ein Verein? Das finde ich unmöglich!»

WM-Stand (nach 12 von 22 Grand Prix, inkl. 3 von 6 Sprints)  

Fahrer 
01. Verstappen 314 Punkte
02. Pérez 189
03. Alonso 149
04. Hamilton 148
05. Leclerc 99
06. Russell 99
07. Sainz 92
08. Norris 69
09. Stroll 47
10. Ocon 35
11. Piastri 34
12. Gasly 22
13. Albon 11 
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 5 
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 2 
19. Sargeant 0
20. De Vries 0 
21. Ricciardo 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 503 Punkte
02. Mercedes 247
03. Aston Martin 196
04. Ferrari 191
05. McLaren 103
06. Alpine 57
07. Williams 11
08. Haas 11
09. Alfa Romeo 9
10. AlphaTauri 3


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