Formel 1: Ein selten kurioser Unfall

Zukunft offen: Schumacher und die Optionen für 2024

Von Andreas Reiners
Mick Schumacher

Mick Schumacher

Aus der zweiten Reihe der Formel 1 zurück in die Startaufstellung: Das ist das Ziel von Mercedes-Ersatzmann Mick Schumacher für 2024. Wir nennen die aktuellen Optionen.

Mick Schumacher sitzt 2023 nur in der zweiten Reihe. Doch die Ersatzfahrer-Rolle bei Mercedes ist für ihn definitiv mehr wert, als es auf den ersten Blick aussieht. Immerhin lernt er in einem Team, das über Jahre die Königsklasse des Motorsports dominiert hat, er kann dem siebenmaligen Weltmeister Lewis Hamilton über die Schulter schauen, sich mit ihm eng austauschen.

Als Testfahrer sitzt er zudem regelmäßig im Simulator, und diese Arbeit ist in der heutigen Zeit für einen Rennstall immens wichtig geworden. So half er zum Beispiel in Barcelona, dass die Updates am W14 funktionierten. Schumacher setzte sich in den Simulator, um das Setup zu verbessern.

Am Mittwoch nach dem Rennen in Barcelona saß Schumacher bei Reifentests dann im «richtigen» Mercedes, später in der Saison auch in einem älteren McLaren. Für ihn eine schöne Abwechslung, mehr aber auch erst einmal nicht. Renn- oder Trainingseinsätze gab es bislang nicht.

Mick Schumacher versprühte vor ein paar Wochen Optimismus. «Ich bin immer einsatzbereit. Ich arbeite ganz stark daran, hoffentlich bald wieder im Auto zu sein. Wir sehen uns bald», sagte er bei RTL. «Spätestens im nächsten Jahr soll es auch wieder so weit sein. Ich bin mir sicher, dass sich irgendwas entwickeln wird in der nächsten Zeit», so Schumacher weiter. Doch der Fahrermarkt ist wenig dynamisch im Moment.

Die Lage bleibt kompliziert. «Wie er an ein Cockpit kommt, muss sich noch herausstellen», sagte Legende Hans-Joachim Stuck bei Eurosport: «Wenn du dich nicht im Rennen zeigen und beweisen kannst, gerätst du leider schnell aus dem Fokus der Öffentlichkeit. Es bleibt abzuwarten, was Toto Wolff mit ihm vorhat. Sicherlich ist es nicht einfach. Für mich gehört er in die Formel 1 - gar keine Frage», so Stuck.

«Er soll seine Fähigkeiten noch einmal unter Beweis stellen dürfen und zwar in einem Auto, das er verdient, und mit einem anständigen Teamchef. Nicht wie Günther Steiner, der nicht weiß, wie man Leute führt und weiterbringt», so Stuck. Doch welche Cockpits sind denn überhaupt zu haben? Wir zeigen, wo für Schumacher ein Platz frei werden könnte.

Doch fangen wir mit den Teams an, die – Stand jetzt – auch 2024 ausgebucht sind. Dazu gehören die Topteams Red Bull Racing und Ferrari, die ihre Fahrer mindestens bis 2024 gebunden haben. Auch McLaren ist vorerst belegt, ebenso wie Alpine und Aston Martin. Passieren da keine Überraschungen, sind die Türen für Schumacher zu. Doch Optionen gibt es.

Mercedes: Klar, ein Aufstieg innerhalb des aktuellen Teams vom Ersatz- zum Stammfahrer ist theoretisch möglich. Allerdings ist George Russell bis mindestens 2024 gebunden. Lewis Hamiltons Vertrag läuft zwar nach der kommenden Saison aus, eine Verlängerung ist aber immer noch sehr wahrscheinlich. Unterschreibt er sein neues Arbeitspapier, sind auch hier die Türen komplett zu.

Alfa Romeo (Sauber): Dieses Team ist eine Option, die schon seit längerer Zeit gehandelt wird. Tatsächlich wäre ein Wechsel zu Sauber (fährt 2023 noch unter Alfa Romeo) ein logischer, da 2026 Audi in Zusammenarbeit mit Sauber als Werksteam in die Formel 1 einsteigt, und ein deutscher Fahrer mit dem Namen Schumacher für die nötige Publicity sorgen würde. Aber: Der Vertrag von Valtteri Bottas läuft bis 2024, Guanyu Zhou zeigt eine ordentliche Saison.

Williams: Rookie Logan Sargeant konnte in der laufenden Saison bisher nur selten überzeugen, weshalb die Zukunft des US-Amerikaners derzeit unsicher ist. Sollte er den Rennstall am Ende der Saison verlassen müssen, dürfte Schumacher beim Traditionsrennstall ein Kandidat sein.

AlphaTauri: Nyck de Vries wurde zuletzt vor die Tür gesetzt, dafür Daniel Ricciardo ins Auto gesetzt. Auch wenn es 2024 erneute Änderungen beim Fahreraufgebot geben könnte, ist Schumacher kein Thema bei AlphaTauri.

Haas: Das wäre mal ein Plottwist. Doch dazu wird es nicht kommen. Nico Hülkenberg wird wohl auch 2024 für Haas fahren, Teamkollege Kevin Magnussen dürfte auch gesetzt sein. Selbst wenn nicht - eine Rückkehr Schumachers zu Haas ist ausgeschlossen.

WM-Stand (nach 12 von 22 Grand Prix, inkl. 3 von 6 Sprints)  

Fahrer 
01. Verstappen 314 Punkte
02. Pérez 189
03. Alonso 149
04. Hamilton 148
05. Leclerc 99
06. Russell 99
07. Sainz 92
08. Norris 69
09. Stroll 47
10. Ocon 35
11. Piastri 34
12. Gasly 22
13. Albon 11 
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 5 
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 2 
19. Sargeant 0
20. De Vries 0 
21. Ricciardo 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 503 Punkte
02. Mercedes 247
03. Aston Martin 196
04. Ferrari 191
05. McLaren 103
06. Alpine 57
07. Williams 11
08. Haas 11
09. Alfa Romeo 9
10. AlphaTauri 3


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