MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

GP-Fans empört: Skurriler VIP-Auftritt im Brasilien

Von Mathias Brunner
Machine Gun Kelly in Interlagos

Machine Gun Kelly in Interlagos

​Ab und zu trifft Ex-GP-Pilot Martin Brundle bei seinem legendären Startaufstellungs-Spaziergang vor dem Rennen einen VIP, der sich merkwürdig verhält, dieses Mal den Musiker Machine Gun Kelly.

In den vergangenen Jahren hatten TV-Fachleute wie der langjährige Formel-1-Fahrer Martin Brundle mit Ehrengästen von Grands Prix bisweilen ihre liebe Mühe. Die eine oder andere «Very Important Person» spaziert in der Startaufstellung herum, aber ein Interview ist nicht drin, oder es entsteht ein sehr seltsames Gespräch.

Im derzeitigen Formel-1-Boom will F1-Geschäftsleiter Stefano Domenicali das ändern. Weltstars wie Tom Cruise, Shakira, «Spiderman» Tom Holland, Will Smith, Shaquille O’Neal, Vin Diesel oder Tom Brady sollen bitteschön ein paar Sätze sagen, es soll nicht mehr vorkommen, dass Bodyguards Brundle und Kollegen rüde zur Seite schieben, wie 2021 in Austin, als die Entourage der Rapperin Megan Thee Stallion gegen Brundle schon fast handgreiflich wurde. Oder als Tennis-Star Serena Williams den armen Martin eiskalt abblitzen liess.

Unvergessen auch die peinlich Begegnung zwischen Brundle und Cara Delevingne in Silverstone.

Jüngstes Kapitel skurriler Interviews (oder Interview-Versuche) von Brundle: Er traf den texanischen Musiker Machine Gun Kelly (eigentlich Colson Baker) auf der Startaufstellung von Interlagos/Brasilien.

Als Brundle den US-Amerikaner auf der Startaufstellung begrüsste, sagte Kelly: «Ich habe keinen Schimmer, was du eben gesagt hast, aber danke.»

Brundle wollte anschliessend wissen, wie es in der Karriere von Kelly derzeit so laufe. Der Musiker begann stattdessen, an einem Anstecker von Brundle zu nesteln, einem roten Mohn, der als Zeichen der Erinnerung an Kriegszeiten oder als Hoffnung für Frieden getragen wird. «Das ist ein Poppy», sagte Martin. – «Was sagst du?» fragte Kelly zurück.

Dann wollte Brundle erneut wissen, was nun mit der Karriere sei. Kelly, der abgelenkt und verstört wirkte, schaute in die andere Richtung, murmelte zunächst Unverständliches und sagt dann: «Ich denke nicht an meine Karriere.»

Neuer Versuch von Brundle: «Was denken Sie über unser Geschäft, die Formel 1?» Kelly, dieses Mal wacher: «Fabelhaft. Das Leben steht auf dem Spiel. Das ist aufregend. Ich war vergangene Woche im Studio, und Lewis Hamilton war im anderen Studio. Das war nett.»

«Schön, Sie zu sehen», sagte Brundle, der nun andere F1-Gäste suchen wollen. Aber das Gespräch war noch nicht ganz zu Ende. Denn Kelly fragte zurück: «Und wie findest du mein Geschäft?» Brundle: «Wir lieben es, denn es entstehen immer grossartige Synergien zwischen der Musik und dem Motorsport, irgendwie.»

Kelly forderte in der Folge Brundle auf, Luftgitarre zu spielen. Martin lehnte irritiert ab und gab zu, dass er über einige Klavierstunden nicht hinausgekommen sei. Kelly regte eine Luft-Band an, er, Kelly an der Gitarre, er, Martin am Luft-Piano. Brundle glaubte nicht, dass die Zuschauer das sehen wollen: «Äh, wir haben Millionen da draussen, wir müssen weiter.»

Kelly, unberührt: «Gib mir die Tasten, ich brauche Tasten.» (Jetzt Luft-Gitarre spielend.)

Als Brundle nicht mittat, gab ihm Kelly ein Daumen-Runter und ging davon. Martin: «Irgendwie glaube ich, dass ich von ihm keine Weihnachtskarte erhalten werde.»

Das Video von Brundle mit Kelly ging viral.

Die Reaktionen der Fans waren heftig – von Belustigung über Empörung bis Hohn. Die meisten fanden den Musiker mindestens exzentrisch, um es höflich zu formulieren, und stellten die seltsame Stimmung zwischen den beiden Männern fest.

Das liess nun Machine Gun Kelly nicht auf sich sitzen. Er meldete sich auf X (vormals Twitter) so zu Wort: «Wieso sollen meine Schwingungen schlecht sein? Weil mir jemand ein Mikro ins Gesicht schiebt und mich de facto zu einem Interview zwingt, während ich einfach versuche, eine Veranstaltung zu geniessen? Weil die Motoren so laut waren, dass ich ihn nicht hören konnte?»

Kleine Zwischenbemerkung: Zu diesem Zeitpunkt liefen keine Formel-1-Motoren.

Kelly dann: «Meine Ängstlichkeit hat gewonnen, ich hasse es, in der Öffentlichkeit zu stehen.»

Vielleicht hat er dann deshalb die Rennstrecke nach halber GP-Distanz verlassen.

Rennen, Brasilien

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:56:48,894 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +8,277 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +34,155
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +34,208
05. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +40,845
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +50,188
07. Pierre Gasly (F), Alpine, +56,093
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +62,859
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +69,880
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +1
11. Logan Sargeant (USA), Williams, +1
12. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1
13. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +1
14. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2 Runden
Out
George Russell (GB), Mercedes, Motor
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Motor
Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, Motor
Kevin Magnussen (DK), Haas, Unfall
Alex Albon (T), Williams, Unfall
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Hydraulik

WM-Stand (nach 20 von 22 Grand Prix, inkl. 6 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 524 Punkte
02. Pérez 258
02. Hamilton 226
04. Alonso 198
05. Norris 195
06. Sainz 192
07. Leclerc 170
08. Russell 156
09. Piastri 87
10. Stroll 63
11. Gasly 62
12. Ocon 46
13. Albon 27
14. Tsunoda 13
15. Bottas 10
16. Hülkenberg 9
17. Ricciardo 6
18. Zhou 6
19. Magnussen 3
20. Lawson 2
21. Sargeant 1
22. De Vries 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 782 Punkte
02. Mercedes 382
03. Ferrari 362
04. McLaren 282
05. Aston Martin 261
06. Alpine 108
07. Williams 28
08. AlphaTauri 21
09. Alfa Romeo 16
10. Haas 12




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