Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Charles Leclerc (Ferrari): Ursache für Crash gefunden

Von Adam Cooper
Charles Leclerc

Charles Leclerc

​«Wieso habe immer ich solches Pech?» jammerte Charles Leclerc am Funk. Der Monegasse kam während der Aufwärmrunde zum WM-Lauf von Brasilien von der Bahn ab. Nun steht fest, wie das passieren konnte.

Die Tifosi trauten ihren Augen kaum: Charles Leclerc, der den Grossen Preis von São Paulo als Zweiter hätte aufnehmen sollen, kam während der Aufwärmrunde in Interlagos von der Bahn ab, der Ferrari prallte hart in die Pistenbegrenzung, aus!

Leclerc stöhnte am Funk: «Keine Hydraulik. Wieso habe immer ich solches Pech?» Bei einem Hydraulikverlust melden sich nach und nach verschiedene System ab – in der Regel zuerst die Lenkung, dann die Schaltung. Der fünffache GP-Sieger spürte, wie die Lenkung schwergängig wurde, dann blockierten die Hinterräder, Abflug.

Nun ist klar, wieso der seit Juli 2022 sieglose Leclerc von der Bahn abgekommen ist. Denn Ferrari-Teamchef Fred Vasseur sagt: «Es handelte sich um einen Schluckauf in der Elektronik, der dazu geführt hat, dass zunächst die Hydraulik und dann der Motor abgestellt wurden.»

Leclerc: «Das mit der Hydraulik spürte ich wegen der Lenkung, aber dass danach ein Sicherheitsprotokoll aktiviert wurde, das den Motor abstellt, das wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht.»

Besonders ärgerlich: Obwohl der Einschlag beträchtlich war, wurde lediglich der Frontflügel kaputtgeschlagen. Leclerc: «Ich konnte den Wagen wieder in Bewegung setzen, aber nur für ungefähr 15 Sekunden. Dann passierte das Gleiche wie zuvor: Hydraulikverlust, Lenkprobleme, Motor stellt ab. Damit kam ich zwanzig Meter weit, dann war der Ofen aus.»

Fred Vasseur: «So etwas ist zuvor in der ganzen Saison nie passiert. Klar ist das sehr frustrierend für Charles, der gewiss aufs Siegerpodest hätte fahren können. Wir müssen uns nun in Ruhe ansehen, wie es zu diesem Defekt kommen konnte.»

Am Ende wurde Ferrari-Fahrer Carlos Sainz Sechster, Lewis Hamilton im Mercedes Achter, George Russell schied wie Leclerc aus, der Engländer wegen eines überhitzten Motors.

Beim WM-Duell um Rang 2 im Konstrukteurs-Pokal zwischen Mercedes und Ferrari steht es vor den letzten zwei Grands Prix 382:362 für Mercedes.

Rennen, Brasilien

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:56:48,894 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +8,277 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +34,155
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +34,208
05. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +40,845
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +50,188
07. Pierre Gasly (F), Alpine, +56,093
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +62,859
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +69,880
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +1
11. Logan Sargeant (USA), Williams, +1
12. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1
13. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +1
14. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2 Runden
Out
George Russell (GB), Mercedes, Motor
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Motor
Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, Motor
Kevin Magnussen (DK), Haas, Unfall
Alex Albon (T), Williams, Unfall
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Hydraulik

WM-Stand (nach 20 von 22 Grand Prix, inkl. 6 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 524 Punkte
02. Pérez 258
02. Hamilton 226
04. Alonso 198
05. Norris 195
06. Sainz 192
07. Leclerc 170
08. Russell 156
09. Piastri 87
10. Stroll 63
11. Gasly 62
12. Ocon 46
13. Albon 27
14. Tsunoda 13
15. Bottas 10
16. Hülkenberg 9
17. Ricciardo 6
18. Zhou 6
19. Magnussen 3
20. Lawson 2
21. Sargeant 1
22. De Vries 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 782 Punkte
02. Mercedes 382
03. Ferrari 362
04. McLaren 282
05. Aston Martin 261
06. Alpine 108
07. Williams 28
08. AlphaTauri 21
09. Alfa Romeo 16
10. Haas 12

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