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Carlos Sainz (Ferrari): Durchaus Lust auf die Dakar

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz und Carlos Sainz bei der Dakar 2023

Carlos Sainz und Carlos Sainz bei der Dakar 2023

​Carlos Sainz senior jagt mit Audi 2024 nach seinem vierten Sieg bei der berühmtesten Raid-Rallye der Welt, der Dakar. Was sein Sohn, Formel-1-Fahrer Carlos Sainz, zu einem Einsatz in der Wüste sagt.

Der zweifache Rallye-Weltmeister Carlos Sainz (61) jagt nach seinem vierten Sieg bei der Dakar-Rallye, der berühmtesten Raid-Rallye der Welt, die ab 6. Januar in Saudi-Arabien stattfindet. Sein Sohn gleichen Namens wird hautnah mitverfolgen, wie es seinem Vater im Audi läuft. Als der heutige Ferrari-GP-Pilot kleiner war, da war für ihn die Popularität seines Vaters unverständlich, heute ist er einer der bekanntesten Formel-1-Fahrer.

Carlos, der jüngere, ist mit Carlos, dem älteren, natürlich oft über Offroad-Pisten gefegt, da liegt die Frage nahe: Würde die Dakar den Sohn auch einmal reizen?

Der 29-jährige Ferrari-Fahrer sagte dazu: «Eines Tages werde ich das wohl versuchen. Aber bis es so weit ist, also nach meiner F1-Karriere, wird er wohl an die 70 Jahre alt sein, und ich hoffe für meinen Vater und auch für meine Mutter, dass er dann nicht mehr Rallyes fährt! Mein Ziel ist es schon, irgendwann eine Rallye zu fahren. Momentan aber bin ich ganz auf die Formel 1 konzentriert, da ist kein Raum für Anderes.»

Carlos Sainz junior hat das Motorsport-Gen seines Vaters geerbt. «Aber ich wusste von klein auf, dass ich Formel 1 fahren wollte, nicht Rallyes wie Papa.»

Lange war Carlos Sainz junior nicht klar, wie berühmt sein Vater ist. «Ich kann mich daran erinnern, wie mitten in Madrid ganze Quartiere abgesperrt wurden, weil ein wildgewordener Fahrer mit einem Citroën Xsara WRC Kringel drehte. Tausende von Fans feierten meinen Vater für seine grandiose Rallyekarriere, und es war der perfekte Abschied vor eigenem Publikum. An diesem Tag wurde mir klar, wie populär mein Vater wirklich gewesen ist. Ich war damals elf Jahre alt, und die Eindrücke sind auch heute noch so präsent, als wäre alles erst gestern passiert.»

«Damals gab es die ganzen sozialen Netzwerke nicht, und es war nicht so einfach, den Rallyesport zu verfolgen. Ich wusste, dass mein Vater ein sehr guter Fahrer war und dass er einige Rallyes gewonnen hatte, aber wenn er nach Hause kam, dann haben wir uns über Anderes unterhalten. Sein Job kam kaum zur Sprache. Als ich dann mit meiner Familie bei dieser Feier stand, und die Leute haben seinen Namen gerufen, dann war das wie ein Schock.»

«Davon ausgehend habe ich versucht, mehr über seine Karriere zu erfahren, ich habe jedes Video angeschaut, das ich finden konnte. Und auf einmal habe ich die Welt meines Vaters entdeckt», so Carlos. Sainz senior gewann 26 Rallye-WM-Läufe, dazu die Dakar 2010, 2018 und 2020.

Der junge Carlos weiter: «Ich habe Vater mit Fragen gelöchert, und er hat geduldig alle beantwortet. Ich hing an seinen Lippen. Ich wollte auch ein Fahrer sein, ich wollte so sein wie er. Zu jener Zeit hatte ich begonnen, Kartrennen zu fahren. Weil Papa ständig auf Achse war, schleppte mich mein Onkel auf die Kartbahn. Als Vater dann den Helm an den Nagel hängte, hat er mich um die ganze Welt begleitet. Wir haben unzählige Stunden geredet, in Flugzeugen, in Mietwagen, im Hotel. Wir sind so stark verbunden, weil er in meinem Leben mehrere Rollen übernommen hat.»

«Zunächst mal ist er mein Vater, und einer, der von einem Sohn ziemlich viel verlangt! Er hat mir eröffnet: Ich darf meine Kartkarriere nur weiterverfolgen, wenn ich meine Examen bestehe. Internationale Karteinsätze waren schon damals teuer, und ich durfte nur unter der Bedingung weitermachen, dass meine Leistungen in der Schule stimmen.»

«Dann war er auch mein Manager. Er gab mir so viele Ratschläge, wie ich mich als Profi zu verhalten habe, alles basierend auf seiner reichen Erfahrung. Ich darf mich glücklich schätzen, auf dieses Wissen zugreifen zu können.»

«Und er ist auch mein Freund. Wir necken uns die ganze Zeit. Jeden Sport, den ich mache, habe ich dank ihm entdeckt – Tennis, Skilaufen, Jogging, Squash, Wasserski. Es war ihm wichtig, dass ich ein vielseitiger Athlet werde.»

«Ich finde es noch immer witzig, dass ich mich dann in die Formel 1 verliebt habe und nicht in den Rallyesport. Mein Vater nahm mich zum Grand Prix von Spanien 2005 mit, wo ich Fernando Alonso kennenlernte, und damit war es um mich geschehen. Papa war immer ein riesiger Formel-1-Fan, und ich bin überzeugt, wenn es anders gekommen wäre, dann hätte auch er eine Karriere im Formelsport versucht.»

Formel-1-WM 2024

02.03. Bahrain-GP, Bahrain International Circuit, Sakhir
09.03. Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit, Dschidda
24.03. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
07.04. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
21.04. China-GP, Shanghai International Circuit, Shanghai
05.05. Miami-GP, Miami International Autodrome, Miami
19.05. Emilia Romagna-GP, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola
26.05. Monaco-GP, Circuit de Monaco, Monte Carlo
09.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
23.06. Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya, Montmeló
30.06. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg
07.07. Grossbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
21.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
28.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa
25.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
01.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
15.09. Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit, Baku
22.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
20.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin
27.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
03.11. Brasilien-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos
23.11. Las Vegas-GP, Las Vegas Street Circuit, Las Vegas
01.12. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha
08.12. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island


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