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History: So wurden aus GP-Stars jahrelang Blaufahrer

Von Mathias Brunner
​Heute sind Rennoveralls in allen erdenklichen Farben zu sehen, doch früher fuhren Stars wie Jim Clark oder Jackie Stewart im hellblauen Anzügen. Wie kam es zu dieser merkwürdigen Farbwahl?

Wenn wir alte Rennbilder betrachten, dann fällt auf, wie sehr sich die Rennoveralls der Piloten verändert haben. Die meisten Anzüge waren vor mehr als fünzige Jahren zunächst hellblau, später weiss gestaltet. Das hat uns auf die Frage gebracht: Wieso traten früher Formel-1-Weltmeister und GP-Sieger wie Jim Clark, Jackie Stewart oder Jack Brabham in diesem seltsamen Hellblau an?

Abgesehen von wenigen Aufnähern (wie bei den britischen Piloten einer des British Racing Drivers’ Club, BRDC) waren die Overalls bar jeglicher Aufschrift und jahrelang hellblau oder weiss gestaltet. Erst Mitte in den 1960er Jahren tauchten schüchtern die ersten Sponsor-Aufnäher auf.

Die hellblaue Grundfarbe geht zurück auf die so genannte «Escuderia Suixtil» aus Argentinien, daher die hellblaue Farbe der argentinischen Landesflagge. Zunächst gehörte zu blauen Hosen ein gelbes Hemd, auch dies natürlich aus der Nationalflagge von Argentinien (die Sonne).

Der Modehersteller Suixtil versuchte in den 1940er und 1950er Jahren, über den Motorsport mehr Popularität zu erreichen. Als der Argentinische Automobilklub 1948 ein Förderprogramm gründete (mit Juan Manuel Fangio als erstem Fahrer, der nach Europa geschickt wurde), da war Suixtil offizieller Ausrüster mit Overalls.

In Europa fanden dann viele andere Piloten diese Overalls schick und bequem, schnell gab es Nachahmer. Suixtil-Overalls gelten heute als erste Generation moderner Rennfahrerbekleidung. Alle damaligen Stars haben sie getragen, von Fangio über Stirling Moss, Mike Hawthorn und Peter Collins bis zu Jim Clark, Jackie Stewart, Graham Hill, Jack Brabham und John Surtees.

Die Konkurrenz schlief nicht. Mitte der 1950er Jahre stellte Reifenhersteller Dunlop die eigene Version vor, das Hellblau als Grundfarbe jedoch blieb. Erst später setzte sich Weiß durch, heute passen sich Farben und Design der Overalls den Bedürfnissen von Team und Sponsoren an.

Mit dem Tod von Firmengründer M.S. Rudman 1967 und mit der gleichzeitigen Entwicklung modernerer Overalls verlor Suixtil an Bedeutung. Aber nach der Jahrhundertwende wurde die Marke wiederbelebt.

Die Bekleidungsfirma Suixtil hat dank des beliebten historischen Motorsports frischen Wind erhalten. Mehr dazu finden Sie unter www.suixtil.com

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