Coulthard: Der Moment, als die Karriere vorbei war
David Coulthard
Es ist spannend, wie die verschiedenen Formel-1-Fahrer die Entscheidung getroffen haben, ihre Karrieren zu beenden. Sebastian Vettel hatte im Zuge seiner eigenen Verkündung zum Beispiel verraten, dass er sich zuvor sehr viele Gedanken gemacht hatte. Manche machen es spontan aus dem Bauch heraus, viele zu einem zu späten Zeitpunkt.
Bei David Coulthard war es offenbar ein Moment, der alles ins Rollen brachte. «Ich wachte zu den Vorsaisontests [2008] auf, was sich als mein letztes Jahr herausstellte. Und als ich das Auto fuhr, fühlte ich es einfach nicht», sagte Coulthard dem Telegraph.
«Im Rennsport ist das nagelneue Auto zu Beginn einer Saison mit allen Hoffnungen und Wünschen verbunden. Im Gegensatz zu anderen Sportarten [...] brauchen die Fahrer das Auto, sonst können sie keine Leistung bringen», erklärte der damalige Red-Bull-Pilot.
«An diesem Tag wusste ich, dass mein Auto kein Siegerauto war - und ich verlor die Energie», so Coulthard. Er bewies ein gutes Näschen: Ein dritter Platz war sein bestes Ergebnis, mit acht Punkten wurde er nur Gesamt-16. Es war das schlechteste Resultat seiner Karriere.
Bei seinem Heimrennen im Sommer in Silverstone machte Coulthard den Schritt zum Jahresende offiziell. Mit sich im Reinen war er da schon längst.
Coulthard mit einem anschaulichen Vergleich: «Es ist wie mit Beziehungen. Man kann sich nie vorstellen, nicht in einer Beziehung zu sein. Bis zu dem Moment, in dem man denkt: 'Ich will nicht mehr in dieser Beziehung sein.' Und anstatt deprimiert zu sein, fühlte ich mich tatsächlich befreit», sagte Coulthard.