Hamilton-Nachfolger: Wer erbt das Mercedes-Cockpit?
Wer dachte, dass der Haas-Abschied von Teamchef Günther Steiner die grosse Überraschung der Vorsaison 2024 ist, hat sich geirrt: Mit der Ankündigung von Lewis Hamiltons Wechsel von Mercedes zu Ferrari nach der Saison 2024 haben die Verantwortlichen des Deals selbst die Insider des Sports erstaunt. Das Ferrari-Team bestätigte in einem knappen Satz, dass der siebenfache Weltmeister einen mehrjährigen Vertrag mit dem Rennstall aus Maranello unterschrieben hat.
Der Wechsel wirft einige Fragen auf, auch jene nach dem geeigneten Nachfolger des 103-fachen GP-Siegers. Spekuliert wird im Zusammenhang mit dem zweiten Mercedes-Cockpit neben jenem von George Russell über viele Namen, und Mercedes-Teamchef Toto Wolff will noch keinen Deal ausschliessen.
In seiner Pressekonferenz am heutigen Freitag erklärte er: «Vor 48 Stunden hätte ich noch nicht gedacht, dass Lewis im nächsten Jahr bei Ferrari fährt, auch wenn ich wusste, dass der Moment einmal kommt und er aufhören wird. Ich dachte nicht, dass es dieser Termin sein würde, vielleicht eher in einem Jahr. Das Timing war vielleicht überraschend, aber nicht der Umstand selbst, deshalb würde ich in der Formel 1 auch nichts ausschliessen.»
«Fahrer treffen ihre Entscheidungen, und ob sie bei einem Team fahren oder nicht, hängt von den Umständen ab. Und wenn ein Fahrer einmal sagt, er möchte nicht fahren, gibt es da wenig Abhilfe dagegen und insofern würde ich gar nichts, niemanden und zu keinem Zeitpunkt etwas ausschliessen. Als Team werden wir in den nächsten Monaten prüfen, wer für die Nachfolge in Frage kommt», betonte der 52-jährige Österreicher.
«Unser Hauptfokus liegt nun auf der 2024er-Saison. Wir haben zwei exzellente Fahrer, das letzte Jahr von Lewis bei Mercedes liegt vor uns und George kann es auch kaum erwarten, wieder ins Auto zu steigen. Wir müssen ein Auto auf die Strecke bringen, das schneller als der Vorgänger ist, und wir wissen, wie schwierig es wird, nicht nur gegen Red Bull Racing zu kämpfen, sondern auch gegen alle anderen Teams», stellte Wolff daraufhin klar.
Und der Teamchef mahnte: «In den ganzen Diskussionen um Lewis wurde zu wenig über George gesprochen. Er hat das Potenzial, der nächste Leader im Team zu sein, er ist aus der Generation von Lando Norris, Charles Leclerc und einigen anderen. Und ich könnte keinen besseren Team-Leader wünschen für die Zeit nach Lewis. Wir haben eine so starke Basis mit einem derart intelligenten und schnellen Fahrer im Auto, dass wir nun in Ruhe die richtige Wahl für den zweiten Sitz treffen können. Und da will ich mich nicht zu sehr beeilen.»
«Es wurden einige Verträge abgeschlossen in den letzten Wochen, die wir uns angeschaut hätten, das wäre interessant gewesen», gestand Wolff, und erklärte auch: «Aber ich mag Veränderungen seit jeher, weil sie Chancen eröffnen. Und genauso, wie wir die Situation mit Nico Rosberg bei seinem Rücktritt gemeistert haben – und das kam genauso unerwartet – freue ich mich nun darauf, zusammen mit meinen Kollegen die richtigen Entscheidungen für das Team zu treffen und zu schauen, wer im nächsten Jahr im Auto sitzen wird. Vielleicht ist es die Chance, eine mutige Entscheidung zu treffen.»
Eine mutige Entscheidung wäre etwa die Beförderung von Andrea Kimi Antonelli, der zum Mercedes-Nachwuchskader gehört und in diesem Jahr seine erste Formel-2-Saison mit dem Prema Racing Team in Angriff nehmen wird. Der 17-Jährige aus Bologna hat eine beachtliche Nachwuchskarriere hingelegt und einen Titel nach dem anderen gewonnen.
Wolff möchte aber noch nicht über den möglichen Formel-1-Einstieg des Teenagers reden. Er betonte: «Kimi ist seit seinem elften Lebensjahr bei Mercedes im Junior-Programm und seine Junior-Karriere war bisher sehr erfolgreich. Ich denke, das Wichtigste für ihn ist es, dass er sich jetzt ganz auf die Formel 2 konzentriert. wenn wir nun beginnen, ihm den Kopf zu verdrehen und Gerüchte in den Medien zu streuen, wird ihm das nichts nützen. Er ist vor wenigen Jahren noch Kart gefahren und er ist noch nicht einmal 18 Jahre alt, deshalb würde ich zu diesem Zeitpunkt keine Spekulationen darüber anstellen, dass er in die Formel 1 aufsteigt.»
Formel-1-Präsentationen
05. Februar: Sauber (Stake F1)
05. Februar: Williams
07. Februar: Alpine
08. Februar: Visa Cash App RB
12. Februar: Aston Martin
13. Februar: Ferrari
14. Februar: Mercedes
14. Februar: McLaren
15. Februar: Red Bull Racing
Formel-1-Wintertests
21.02. bis 23.2. in Bahrain
Formel-1-WM 2024
02.03. Bahrain-GP, Bahrain International Circuit, Sakhir
09.03. Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit, Dschidda
24.03. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
07.04. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
21.04. China-GP, Shanghai International Circuit, Shanghai
05.05. Miami-GP, Miami International Autodrome, Miami
19.05. Emilia Romagna-GP, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola
26.05. Monaco-GP, Circuit de Monaco, Monte Carlo
09.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
23.06. Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya, Montmeló
30.06. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg
07.07. Großbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
21.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
28.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa
25.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
01.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
15.09. Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit, Baku
22.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
20.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin
27.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
03.11. Brasilien-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos
23.11. Las Vegas-GP, Las Vegas Street Circuit, Las Vegas
01.12. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha
08.12. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island