GP-Sieger Esteban Ocon: Alpine erlebt blaues Wunder
Alpine-Fahrer Esteban Ocon
Alpine, die Formel-1-Abteilung des Renault-Rennstalls, konnte 2021 und 2022 zwei fette Ausrufezeichen setzen: Esteban Ocon gewann nach einer grandiosen Darbietung 2021 gegen Sebastian Vettel (Aston Martin) den Großen Preis von Ungarn, 2022 wurden die Blauen dank des bärenstarken Fernando Alonso Gesamtvierter im Konstrukteurs-Pokal.
Im Sommer 2023 wurde Alpine-CEO Laurent Rossi zur Seite versetzt, dann bestätigte die Renault-Tochter: Formel-1-Teamchef Otmar Szafnauer in Belgien zum letzten Mal für die Blauen an der Boxenmauer, danach verlässt er den Rennstall. Der in Rumänien geborene US-Amerikaner war im Februar 2022 von Aston Martin zu Alpine gekommen, um die Blauen nach vorne zu bringen.
Der Formel-1-Rennstall aus Enstone – 2005 und 2006 als Renault Weltmeister mit Fernando Alonso – trennte sich zudem von Alan Permane, der 34 Jahre lang für den GP-Rennstall tätig war. Auch für ihn war Belgien das letzte Rennen. Heute arbeitet er für die Racing Bulls (offiziell Visa Cash App RB).
Gleichzeitig bestätigte Alpine, dass der erfahrene Formel-1-Techniker Pat Fry weggeht. Er zog zu Williams und sagte danach: «Ich habe das Engagement bei Alpine vermisst, zur Weltspitze aufzusteigen.»
Die Leitung des GP-Rennstalls mit Pierre Gasly und Esteban Ocon hat Bruno Famin übernommen, Vizepräsident von Alpine Motorsports.
Der Rennwagen von 2023 war eine Wundertüte – selten Gepard, öfter Weinbergschnecke, meist unscheinbar grauer Fisch. Mit dem Fahrzeug für 2024 wollten die Franzosen mutiger werden, aber bei den Formel-1-Wintertests auf dem Bahrain International Circuit flog Alpine quasi unter dem Radar.
Nun warnt GP-Sieger Esteban Ocon: «Ich bin auf das Schlimmste gefasst. Wenn es nicht wie geplant läuft, kann das ganz bitter werden. Wir haben noch nicht alles aus dem Wagen geholt, und so lange wir das nicht getan haben, ist es unmöglich, unsere Konkurrenzfähigkeit einzuschätzen. Doch ich muss es in Betracht ziehen, dass es nicht gut laufen wird.»
«Gleichzeitig laben sich die Medien immer am Negativen, und wenn ich einige Kommentare über uns lesen, dann könnte ich jetzt gleich zusammenpacken und gehen. Aber das liegt nicht in meiner Natur.»
«Zugegeben, wir hatten im Wintertest einige kleine Probleme, die wir lösen konnten, und wir haben ein größeres Problem, das streckenspezifisch und nicht so schnell zu beseitigen ist. Hier geht es um gute Traktion aus den Kurven heraus, das scheint dem Wagen nicht so zu schmecken. Schon wenige Tage später in Saudi-Arabien kann das aber ganz anders aussehen, wenn wir auf einem Kurs mit vielen Highspeed-Bögen fahren.»