Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Carlos Sainz–Charles Leclerc (Ferrari): Krach kommt

Von Gino Bosisio
​Ex-GP-Fahrer Christian Danner stufte bei ServusTV nach dem WM-Start in Bahrain die Lage in der Königsklasse ein und auch über die besondere Situation bei Ferrari mit Charles Leclerc und Carlos Sainz.

Red Bull Racing-Superstar Max Verstappen (26) hatte die Gegner beim Saisonstart 2024 in Bahrain am Wochenende im Griff. Die Dominanz des Niederländers und die Sorgen der Gegner waren auch in der Live-Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7» bei ServusTV ein Thema, und in der Expertenrunde gab auch der frühere Formel-1-Fahrer und heutige RTL-GP-Experte Christian Danner Auskunft.

Der 65-jährige Münchner sagt: «Die Reaktion von Mercedes und Ferrari auf Red Bull Racing – ein bisschen Wunden lecken und Ausreden finden. McLaren hielt sich da bedeckt. Dass die erneute Dominanz von Verstappen dann so krass wird, das hätten die gewiss auch nicht gedacht.»

«Bei Ferrari ist der Wagen definitiv ein Fortschritt, er ist nicht mehr so schlecht fahrbar wie Anfang 2023, damals war das Auto ja fast nicht um eine Kurve zu stemmen.»

Zur Leistung von Carlos Sainz bei Ferrari, der nach dem Grand Prix von den Fans zum Fahrer des Rennens gewählt wurde und seinen Stallgefährten Charles Leclerc gleich zwei Mal überholen konnte, sagt Danner: «Wenn du bei Ferrari rausgeschmissen wirst und eine unklare Zukunft vor sich hast, dann ist es kein Wunder, dass du aggressiv fährst.»

«Sainz neigt generell dazu, Nachteile mit Aggressivität wettzumachen. Das ist sein Naturell. Ich finde das gut. Da weiß man als Zuschauer – es glüht alles, wenn dieser Bursche Gas gibt. Leclerc hatte ein paar technische Probleme. Aber wenn man beide vergleicht: Diese Prise Genialität, dieses ganz klein wenig Extra das hat der Leclerc."

Danner vergleicht die Ferrari-Teamkollegen weiter: «Sainz fährt richtig schnell, macht wenig Fehler und ist ein toller Typ. Du siehst in seinen Augen, was los ist. Er ist emotional, und unser Sport lebt letztlich von Emotionen.»

«Leclerc ist für mich der talentiertere Pilot, der im entscheidenden Moment eine Schippe nachlegen kann. Aber es ist schön, bei Ferrari zwei so unterschiedliche Charaktere zu sehen. Ich schätze, die werden sich in diesem Jahr noch öfter in die Quere kommen, aufgrund der Tatsache: Leclerc hat einen Vertrag, Sainz nicht.»

«Bei Mercedes lief der Wagen unter George Russell ganz gut, aber nicht gut genug. Und da gab es auch ein Motorproblem. Mir ist da schon wieder viel zu viel Ausrede dabei. Mir wäre lieber, wenn die sagen würden: ‚Wir waren fast dran, nächstes Mal kriegen wir die.’ Aber so etwas habe ich nicht gehört!»

Dominanz ist in der Formel 1 nichts Neues: McLaren mit Senna und Prost, Ferrari mit Schumacher, Mercedes mit Hamilton. Christian Danner ordnet ein: «Das kann man alles absolut vergleichen, denn für all diese überlegenen Phasen galt – da hat ein Fahrer genau das bekommen, was er gebraucht hat, ein Auto, das genau macht, was er möchte. Das Umsetzen haben diese Top-Stars fabelhaft hinbekommen.»

«Wenn man diese Phasen vergleicht, sehe ich überhaupt keinen Unterschied zwischen Schumi, Hamilton und Verstappen. Schumacher ist hin und wieder explodiert, wenn es nicht so gut lief, Verstappen ist da abgeklärter. Hamilton ist wieder ein ganz anderer Typ, der sein Social-Life in den Vordergrund stellt. Aber ich finde – umso bunter die Burschen, umso besser für die Fans.»

Bahrain-GP, Bahrain International Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:31:44,742 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +22,457 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +25,110
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +39,669
05. George Russell (GB), Mercedes, +46,768
06. Lando Norris (GB), McLaren, +48,458
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +50,324
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +56,082
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:14,887 min
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:33,216
11. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1 Runde
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1
13. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1
14. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1
15. Alex Albon (T), Williams, +1
16. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1
17. Esteban Ocon (F), Alpine, +1
18. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
19. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
20. Logan Sargeant (USA), Williams, +2 Runden

WM-Stand (nach 1 von 24 Grands Prix)

Fahrer
01. Verstappen 26 Punkte
02. Pérez 18
03. Sainz 15
04. Leclerc 12
05. Russell 10
06. Norris 8
07. Hamilton 6
08. Piastri 4
09. Alonso 2
10. Stroll 1
11. Zhou 0
12. Magnussen 0
13. Ricciardo 0
14. Tsunoda 0
15. Albon 0
16. Hülkenberg 0
17. Ocon 0
18. Gasly 0
19. Bottas 0
20. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 44 Punkte
02. Ferrari 27
03. Mercedes 16
04. McLaren 12
05. Aston Martin 3
06. Sauber 0
07. Haas 0
08. Racing Bulls 0
09. Williams 0
10. Alpine 0

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